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0181 - Das Höllenfeuer

0181 - Das Höllenfeuer

Titel: 0181 - Das Höllenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Inverness gebracht worden war. Daher brauchte sie ihre von der Kaminfeuerexplosion ramponierte Kleidung nicht wieder anzuziehen.
    Fertig angekleidet trat sie ans Fenster und öffnete es. Kurz sah sie hinaus. Der Höhe nach mußte es der dritte Stock sein. Ringsum erhob sich ein graues Häusermeer, und rund um das Hospital gab es einen unscheinbar kleinen Park.
    Wenige Menschen bewegten sich dort.
    Lani, Lady map Coighall-Sguir, trat vom Fenster zurück und schloß es. Sie zitterte plötzlich. Ihre feinen Sinne, durch das noch nicht lange zurückliegende furchtbare Ereignis weiter aufgepeitscht, spürten die Nähe eines unheiligen Wesens, nahmen die böse Aura wahr.
    Doch ehe etwas in ihr die Barrieren durchbrechen konnte, die Zamorra in ihr gefestigt hatte, war es schon vorbei. Ein nichtmenschliches Bewußtsein war in ihren Körper geschlüpft und hatte ihn unter seine Kontrolle genommen, ehe sie überhaupt darauf reagieren konnte.
    Sie war besessen.
    Vom Feuerteufel, für dessen Geist Entfernungen in der Welt der Menschen unbedeutend waren. Auch das hatte er von Pluton übernommen.
    Plutons Sklave schickte sich an, ein weiteres Mal zuzuschlagen!
    ***
    »Sieht ja ganz schön leer aus hier«, behauptete Zamorra, als der Range Rover in den altehrwürdigen Burghof von Caer Sguir einfuhr. Das Castle war nicht so festungsmäßig ausgebaut wie Caer Llewellyn, aber immerhin beeindruckend genug. Dennoch fehlte etwas. Es war das belebende Element. Sguir Castle schien ausgestorben zu sein.
    Bryont Saris hielt den Wagen vor dem Haupthaus an. Der V8-Motor erstarb. Der Lord drückte einige Male kräftig auf die Hupe. Grell heulte der Ton zwischen den Mauern der Burg.
    »Coighali hat niemals besonders viel Personal besessen«, erklärte Saris. »Aber wenigstens der Butler müßte sich rühren. Vielleicht ist er allein im Castle zurückgeblieben.«
    Sie stiegen aus. Trotz des mehrmaligen Hupens rührte sich nichts. Zamorra fror. Er konnte nicht sagen, ob es von seiner Erkältung her kam oder von der Ahnung einer Gefahr. Unruhig ging er langsam auf das Portal des Haupthauses zu.
    »Ich kann mir nicht denken, daß Frederick in den Ort gefahren ist. Gerade wenn die Herrschaften nicht da sind, hat er die Burg zu hüten. Für Besorgungsfahrten ist in diesem Fall das sonstige Personal da.«
    »Wieviel Leute sind das?« fragte Zamorra beunruhigt. Die Totenstille gefiel ihm nicht.
    »Etwa wie bei mir. Eine Köchin und ein Dienstmädchen. Mehr braucht man heutzutage nicht. Der größte Teil der Burg ist eingemottet und braucht deshalb nicht ständig in Schuß gehalten zu werden. Man kommt also mit wenig Personal aus. Caer Llewellyn und Caer Sguir gehören nicht unbedingt zu den Touristenattraktionen.«
    Immer noch rührte sich nichts und niemand. Nicht einmal ein Vogel überschwirrte den Burghof. Die Stille des Todes herrschte.
    »Ich glaube…« sagte Zamorra.
    Saris schritt an ihm vorbei die kleine Treppe hoch und legte die Hand auf die schmiedeeiserne Klinke der Tür. Mit leisen Knarren schwang das Portal nach innen auf.
    Saris trat ein. »Komm mit«, forderte er Zamorra auf.
    Der Professor nagte an seiner Unterlippe. Er kam sich wie ein Einbrecher vor.
    Saris schien seine Gedanken gelesen zu haben. »Keine Sorge, ich darf hier ein und aus gehen, wie es mir beliebt. Coighall und ich waren sehr gut befreundet.«
    Mit gemischten Gefühlen folgte Zamorra ihm. Auch das Innere des Gebäudes strahlte Todeskälte aus. Zamorra sah sich um. So, wie das Schloß ausgestattet war, gehörte Coighall nicht gerade zu den reichsten Adeligen von Schottland. Er- schien eher ein kümmerliches Dasein am Rande des Existenzminimums geführt zu haben. Es gab gerade so viel Prunk, daß man das Castle von einer Bauernkate unterscheiden konnte.
    »Hallo!« rief der Lord. »Ist da jemand? Frederick!«
    Doch es gab keine Antwort.
    Saris ging weiter. Nacheinander öffnete er die Türen, dann setzte er das Suchspiel in der nächsten Etage fort.
    Bis zum Kaminzimmer, in dem sich die Explosion ereignet hatte.
    Jäh blieb der Lord stehen. Zamorra prallte fast gegen ihn.
    »Da!« sagte Saris nur.
    ***
    »Ich spinne«, murmelte Lannix, als er sein Arbeitszimmer in der Kliniketage verließ und eine ihm nicht unbekannte Gestalt gerade hinter zugleitenden Lifttüren verschwinden sah. »Das darf doch nicht wahr sein!«
    Er entsann sich, der Patientin untersagt zu haben, die Station zu verlassen. Trotzdem fuhr sie jetzt putzmunter mit dem Lift nach unten!
    Wohin wollte

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