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0181 - Gefangen in Zentral-City

Titel: 0181 - Gefangen in Zentral-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konzentriert hatte. Ein nicht sehr großer Terraner stand etwa fünfzig Meter vor einem Baumriesen und versuchte, diesen in seine geistige Gewalt zu zwingen. Ein Mensch auf der Erde hätte bei dieser Vorstellung wahrscheinlich gelacht, doch dem Mutanten war nicht zum Lachen zumute. Für ihn -und nicht nur für ihn - ging es um Leben und Tod. Allmählich begann die Drenhol das Peitschen mit ihren Tentakeln einzustellen. Da schoß Kasom an Noir vorbei und rannte auf Bully zu. Als handele es sich um einen leeren Sack, hob Kasom den Ohnmächtigen vom Boden auf und zog ihn über die Schulter. Mit einem kurzen Blick hinter sich stürmte der Ertruser wieder zurück. Erleichtert grinste er Noir zu. „Gut, André", brachte Atlan über spröde Lippen. „Wir haben Bully in Sicherheit." Mit einer Handbewegung deutete Noir an, daß er noch nicht fertig war. Er hielt den Baum weiter in der geistigen Umklammerung. Er stellte fest, daß er den Riesen steuern konnte. Je länger er die Drenhol unter Kontrolle behielt, desto besser wurde er mit ihr fertig. Endlich konnte er es riskieren, sie auf Psi-Basis zu halten und gleichzeitig mit den anderen zu sprechen.
    „Ich habe sie festgenagelt", sagte er zu Atlan. Aus seinen Worten sprach Stolz, aber auch Müdigkeit. Atlan lauschte in den Dschungel hinein, um zu hören, ob die Verfolger näher gekommen waren. Aber es war unmöglich, inmitten dieser grünen Hölle einzelne Geräusche zu unterscheiden. Kasom bemühte sich um Bully, der wieder zu sich gekommen war. Sekunden später stand der zähe Terraner wieder auf den Beinen. Zornig blickte er zu seinem Bezwinger hinüber.
    „Schicken Sie den Baum weg, André", sagte Atlan. Noir schüttelte schweigend den Kopf. „Ich habe ihn fest", sagte er betont. „Verstehen Sie, Admiral: dieser Baum wird jetzt von mir beherrscht und wird uns nichts tun." Bully schaute ihn entgeistert an, als habe er einen Wahnsinnigen vor sich. „Sind Sie übergeschnappt?" erkundigte er sich.
    Noir lächelte. Er wußte, daß man Bullys Äußerungen nicht tragisch nehmen durfte. Unter diesen Umständen ganz und gar nicht. „Keineswegs", sagte er. „Der Baum wird vielleicht meinen Befehlen nachkommen." Atlan beobachtete mißtrauisch die regungslose Drenhol. Noir mochte recht haben, aber ein gewisses Unbehagen blieb gegenüber dem Riesen doch bestehen.
    „Was haben Sie vor, Andre?" fragte er gespannt.
    Der Mutant machte eine weit ausholende Geste.
    „Hier sind wir ständig gefährdet", sagte er. „Wir müssen damit rechnen, daß ich andere Pflanzen, die weitaus primitiver als diese Bäume sind, nicht parapsychologisch beeinflussen kann. Das bedeutet, daß wir uns absichern müssen." Atlan ahnte, daß der Hypno bereits gewisse Vorstellungen über ihr weiteres Vorgehen hatte, aber noch nicht darüber sprechen wollte. Der Arkonide hielt es jedoch für besser, wenn er über die Pläne seiner Begleiter informiert war.
    Die Erfahrung, die er auf unzähligen fremden Welten gesammelt hatte, ließ ihn die Dinge aus einem anderen Blickwinkel sehen als diese Männer. Trotzdem wollte er Noir nicht drängen, denn er wußte, daß dies den Mutanten erheblich stören würde. Doch da sprach Noir von selbst. „Ich glaube, daß es zwischen diesen Bäumen eine Verständigungsmöglichkeit gibt", sagte er.
    In Atlans hagerem Gesicht war nichts von der Überraschung zu sehen, die Noirs Bemerkung in ihm hervorgerufen hatte. Wie kein zweiter vermochte sich der Unsterbliche zu beherrschen.
    „Erklären Sie das", sagte er. Einen Augenblick sah Noir etwas hilflos aus - und da sah Atlan die Grenzen, die zwischen ihm und diesem Mutanten standen. Nie würde er ganz die Psi-Fähigkeit eines Mutan- ten begreifen können. Und für Noir schien es ungemein schwierig, seine Fähigkeit zu erläutern. Es erging ihm wie einem Farbenblinden, der einem Menschen mit normalen Augen niemals erklären kann, wie er die Farben sieht. „Es ist eine Art der Verständigung auf Psi-Basis", sagte Noir betont. „Unglaubhaft", bemerkte Atlan knapp. „Sie denken doch nicht, daß diese Pflanzen mutiert sind?"
    „Oh, doch", erwiderte Noir rasch. „Ihre Fähigkeiten der Fortbewegung sind ebenso die Folge einer sprunghaften Mutation wie ihre Peitschenäste."
    „Dabei handelt es sich um äußerliche Veränderungen", gab Bully zu bedenken. „Ich schätze, daß diese Bäume die Fähigkeit einer Verständigung miteinander schon besaßen, als ihre Wurzeln noch fest mit dem Erdreich verwachsen waren. Sie können sich

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