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0181 - Gefangen in Zentral-City

Titel: 0181 - Gefangen in Zentral-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Suchen Sie danach." Gleich einer Gemse hüpfte Kasom über die weitverzweigten Wurzeln der Drenhol. Inzwischen hatte Bully das Astloch erreicht und folgte dem Mutanten. Atlan blickte zurück. Die ersten plophosischen Uniformen waren bereits undeutlich; zu erkennen. Das fahle Licht schützte ihn selbst noch vor einer vorzeitigen Entdeckung. Kasom, der trotz seines gewaltigen Körpers flink wie eine Katze war, verschwand hinter der Biegung des Stammes. Eine Wurzel zerbrach unter dem Gewicht seines Körpers. Atlan war fast bei der Öffnung angekommen, da drang das Triumphgeschrei der Verfolger an sein Gehör. Sie hatten ihn gesehen. Doch ihre Rufe erstarben, als sie mit ansehen mußten, wie ihr sicheres Opfer im Innern einer Drenhol verschwand.
    Al Jiggers hielt so unverhofft an daß die hinter ihm heranstürmenden Männer gegen ihn prallten. Das Geschrei verstummte hinter Jiggers. Al stand in dem Ruf, daß ihn nichts überraschen konnte. Doch einhundert Meter von ihm entfernt, gerade noch sichtbar, kletterte einer der Flüchtlinge unbehelligt in eine Drenhol. Jiggers verbrachte die meiste Zeit auf Plophos, aber er besaß auch auf Greendoor ein Büro und wußte genau über den Dschungel Bescheid. Wer sich ohne Sicherheitsmaßnahmen und unbewaffnet einem solchen Baum näherte, war ein toter Mann.
    Die Drenhols hatten auf Greendoor mehr Kolonisten getötet als alle anderen Pflanzen zusammen. Sie waren unbarmherzige Gegner.
    „Das ist doch nicht möglich", sagte einer der Männern neben Jiggers. „Sie sind im Baum verschwunden, Sir."
    „Sie?" wiederholte Jiggers scharf. „Wir haben nur einen gesehen. Noch wissen wir nicht, ob auch die anderen dort drinnen sind. Vor allem haben wir jetzt Rhodan wieder in unseren Händen." Vor wenigen Augenblicken war Jiggers von den Männern am Strand über die Geschehnisse durch Sprechfunk unterrichtet worden. Es sah ganz so aus, als sollte Al die Gegeninjektion auch diesmal wieder erhalten. Aber Al Jiggers war kein Mann, der halbe Sachen machte. Er hatte Rhodan. Er wollte aber auch die anderen. Sie waren nicht weniger wichtig. Doch jetzt hatte die Flucht einen unerwarteten Verlauf genommen. Zumindest einer der Entkommenen hockte im Stamm der Drenhol und wartete darauf, daß die Gefahr vorüberging. Über Sprechfunk setzte sich Jiggers mit den anderen Mannschaften zusammen. Er erteilte den Befehl, daß sich alle Männer hier einfinden sollten. Nur mit einer großen Streit- macht konnten sie gegen die Drenhols bestehen. „Flammenwerfer vor!"
    rief Jiggers dann. Die Plophoser um ihn herum machten Platz, um die Soldaten mit den schweren Waffen in die vordere Linie zu lassen. Da setzte sich die Drenhol in Bewegung. Ungeduldig trieb Jiggers die Män- ner an. „Zielt auf den Baum dort vorn", befahl er. „Wir werden die Burschen ausräuchern." Bevor jedoch ein einziger Schuß abgegeben werden konnte, stampften drei weitere Drenhols auf den Weg und versperrten die Sicht auf den Baum mit den Flüchtlingen. „Feuer!" schrie Al. „Wir müssen den Pfad freimachen!"
    Aus drei Flammenwerfern loderten Feuerzungen hervor. Um sie her- um fingen die kleineren Pflanzen sofort an zu brennen. Dann wurden die Drenhols getroffen. Jiggers versuchte, durch Qualm und Flammen etwas zu erkennen. Zwei der drei Gegner kamen aus dem Rauchvorhang. Ihre Peitschenarme wirbelten durch die Luft.
    Unwillkürlich wichen die Soldaten zurück. Die dritte Drenhol war schwer getroffen worden. Sie stand in Flammen. Ihre Äste zuckten und wanden sich am Stamm entlang. Die Wurzeln vibrierten, als wollten sie in blinder Panik davonstürzen. Der riesige Baum machte einen Sprung und sackte dann krachend in den Dschungel, unzählige Sträucher und Blüten mit sich reißend. „Feuer!" schrie Al erregt. Neben ihm spien die Flammenwerfer Tod und Verderben. Die beiden Drenhols waren bereits so nahe herangekommen, daß ihre Tentakeläste fast bis zu den vorderen Soldaten reichten. Doch dann hüllte sie ein neuer Flammenstoß ein und machte ihrem Vormarsch ein Ende. Die erste Drenhol kippte zur Seite, ihre Wurzeln, die noch immer zuckten, ragten in die Höhe. Der zweite Baum stand schwankend auf dem Weg. Dann begann er sich zu neigen. Die Flammen waren blitzschnell bis zum Wipfel vorgedrungen, so daß der Baum wie eine überdimensionale Fackel wirkte. Ringsum begann sich der Brand auszubreiten. „Er fällt auf uns!" schrie eine entsetzte Stimme.
    Sekunden später wollten die Plophoser entsetzt davonstürmen, doch Jiggers Stimme

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