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0181 - Gefangen in Zentral-City

Titel: 0181 - Gefangen in Zentral-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Samenladung in die Luft zu werfen.
    Doch davon wußte Rhodan nichts. Er ahnte nicht, was auf ihn zukam. Noch immer dachte er über die Herkunft der Vibration nach.
    Er dachte an See - und Erdbeben, an Plophoser und wilde Tiere.
    Vorsichtig richtete er sich etwas auf, um zum Ufer blicken zu können.
    Dabei stützte er sich auf die Ellenbogen. Die Oberfläche des Pilzes wurde immer unruhiger. Am Strand hatte sich nichts verändert. Nach wie vor gingen die Wächter ihre Runden, immer wieder zum Dschungel blickend. Da explodierte der Pilz! Er platzte an drei Stellen, der Überdruck, der in seinem Innern geherrscht hatte, entlud sich. Alles ging so schnell, daß Rhodan kaum Zeit blieb, um irgendwie zu reagieren. Die Senke, die er sich als Deckung ausgesucht hatte, barst mit einem trockenen Knall auseinander.
    Eingehüllt in Tausende von Sporen wurde Rhodan in die Höhe gerissen. Er war jedoch zu schwer, um von der Gewalt der Explosion höher als einen Meter geschleudert zu werden. Der Samen um ihn herum glich einer Nebelschicht, die die Aussicht auf die Umgebung versperrte. Dann stürzte Rhodan in den Pilz hinein, riß die jetzt schlaffen Häute mit sich und brach durch das dicke Dach hindurch.
    Nur das Gewirr von Schlingpflanzen und Lianen hielt ihn auf. Das trug sich in Bruchteilen von Sekunden zu. Viel zu benommen, um irgend etwas zu tun, klammerte sich Rhodan instinktiv fest. Um ihn herum herrschte Dämmerlicht, aber er hatte ein Gefühl, als würde sein rechtes Bein im Freien hängen. Sein erster Gedanke galt den Plophosern. Die Explosion mußte die Wächter auf den Pilz aufmerksam gemacht haben. Vielleicht hatten sie die Pflanze schon umringt und warteten mit angeschlagenen Waffen darauf, daß sie Rhodan festnehmen konnten.
    Der Knall, mit dem das gewaltige Gewächs seinen Samen in die Atmo- sphäre hinaufwarf, ließ Kretnang wie alle anderen Wächter zusam- menfahren. Er riß sich herum, um den vermeintlichen Schützen zu entdecken. Da sah er das in Samenstaub gehüllte Dach eines riesigen Staubpilzes. Erleichtert ließ er die Waffe sinken.
    „Donnerwetter!" rief ein anderer Plophoser beeindruckt. „Das ist der größte Pilz, den ich jemals gesehen habe." Kretnang nickte.
    „Wahrscheinlich war dies seine letzte Samenentladung. Er ist vollkommen in sich zusammengerutscht." Sie beobachteten, wie ein Teil der Sporen zu Boden sank. Wesentlich mehr jedoch wurden vom Wind davongetrieben. Allmählich lichtete sich die Samenwolke, und der eigentliche Pilz wurde sichtbar. Kretnang riß ungläubig die Augen auf. Unterhalb des Pilzdaches hing ein menschliches Bein heraus. Ein Bein, das langsam pendelte und von einer zerlumpten Hose umgeben war. Kretnang schloß einen Augenblick die Augen, um sie dann wieder zu öffnen. Nein, er hatte sich nicht getäuscht. Aus dem Pilz hing ein Bein. Kretnang war kein besonders schneller Denker.
    Außerdem verschlug ihm die grenzenlose Überraschung die Sprache.
    Dann jedoch färbte sich sein Gesicht rot. Wo ein Bein war, mußte auch der übrige Körper zu finden sein. Kretnang begann vor Aufregung zu zittern. Jemand hockte dort im Pilz. Wahrscheinlich war er durch die Explosion verletzt oder sogar getötet worden. Kretnang überlegte fieberhaft. Im ersten Augenblick dachte er daran, die anderen auf seine Entdeckung aufmerksam zu machen. Doch er änderte seinen Entschluß, als er sah, daß sich die übrigen Wächter schon nicht mehr um das alltägliche Ereignis kümmerten.
    Kretnang witterte eine Chance. Wenn dieses Bein einem entflohenen Gefangenen gehörte, dann konnte er diesen Mann festnehmen. Eine solche Tat würde die Anerkennung seiner Vorgesetzten finden. Nicht nur das, unter Umständen erfuhr der Obmann davon und ließ ihn befördern. Kretnang vergewisserte sich, daß ihn die anderen nicht beobachteten, dann ging er mit gespielter Gleichgültigkeit auf den Pilz zu. Für die Männer zwischen den Gleitern mußte es aussehen, als würde er sich für den Pilz interessieren. Systematisch arbeitete sich Kretnang an das Gewächs heran. Das Bein bewegte sich jetzt heftiger, ein sicheres Zeichen dafür, daß der Mann noch am Leben war. Kretnangs Herzschlag wurde schneller. Fest umklammerte er seine Waffe. Endlich kam er unterhalb des Pilzdaches an und spähte in das Gewirr von Schlingpflanzen hinein. Er blickte genau in die Mündung eines winzigen Thermostrahlers, der von dort oben auf ihn gerichtet wurde.
    Eine Stimme, die so gelassen klang, daß sie Kretnang nie vergessen würde, sagte:

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