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0182 - Der Seelenfresser

0182 - Der Seelenfresser

Titel: 0182 - Der Seelenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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brannte der Schmerz in seinem Hinterkopf, aber das Andere, das ihn aussaugen wollte wie ein Vampir, konnte jetzt nicht mehr zu ihm herein - zumindest nicht stärker als vor seinem Versuch.
    Dann wurde um ihn herum alles wieder schwarz. Der Schmerz hatte ihn erneut die Besinnung verlieren lassen.
    Gierig lechzten die Seelenfresser nach menschlichem Geist.
    ***
    »Was war das?« fragte Manuela bestürzt. Aus weitaufgerissenen Augen starrte sie Nicole und Raffael an, dann aber wieder die Stelle, an der es vor ein paar Sekunden noch einen Professor Zamorra gegeben hatte.
    »Teleportation?«
    Raffael stand nur und hob die Schultern, während Nicole dort stand, wo Zamorra verschwunden war, und in der Luft herumtastete, als suche sie nach einem Unsichtbaren. Aber den gab es nicht.
    Sie versuchte ihren Geist zu öffnen und Kontakt zum Amulett zu finden, aber es gelang ihr nicht.
    »Ja«, sagte sie da leise und ließ die Arme sinken. Und mit ihnen sanken die Schultern hinab. »Ja… er ist teleportiert, wie man die Erscheinung nennt… aber hat er das wirklich aus eigener Kraft getan?«
    »Mademoiselle?«
    Sie sah Raffael nicht an, dessen Tonfall seine Erschrockenheit zeigte.
    »Ja, Raffael, ich glaube, er ist von einer fremden Kraft ergriffen und versetzt worden, weil doch das Amulett selbst sich veränderte und ihn angriff…«
    »Aber hier, im Château? Es ist doch mit magischen Sperren versehen und abgeschirmt…«
    Nicole machte eine abwehrende Handbewegung. »Das weiß ich doch auch. Raffael, aber haben Sie denn wirklich schon vergessen, daß auch dieser Schutz nicht absolut ist? Haben Sie vergessen, wie uns Es’chaton damals einen Doppelgänger ins Schloß setzte, der uns bis zum letzten Augenblick düpierte? Und haben Sie vergessen, daß es sogar Asmodis selbst einmal gelungen ist, einzudringen?«
    Daran hatte Raffael tatsächlich nicht mehr gedacht, obwohl er selbst in beide Fälle verwickelt gewesen war. »Ja, dann…«
    Dieses ja, dann drückte alles aus! Hilf- und Hoffnungslosigkeit zugleich, denn wenn sie selbst im abgeschirmten Château vor Angriffen der schwarzen Magie nicht mehr geschützt waren, konnten sie einpacken!
    »Dabei war es vorauszusehen«, murmelte Nicole leise und steuerte einen Sessel an, um sich hineinfallen zu lassen. »Es konnte nicht auf Dauer gut gehen. Gegen jede Waffe gibt es eine Abwehr, aber auch die Weiterentwicklung einer Waffe, die dann in der Lage ist, kurzzeitig die Abwehr zu durchbrechen, bis die ihrerseits verstärkt wird… und so wird es auch mit der Magie sein. Jetzt haben sie es endlich geschafft. Asmodis und seine finsteren Artgenossen, nur daß sie dabei sogar das Amulett angreifen und in seinem Charakter verändern würden…«
    Kraftlos im Sessel zurückgelehnt saß sie da und starrte die Zimmerdecke an.
    Langsam kam Manuela jetzt auf sie zu und kniete neben dem Sessel nieder. »Nici, woher willst du wissen, daß das Amulett selbst verändert wurde? Kann es nicht ein Angriff sein, den es nicht abzuwehren vermochte?«
    Nicole bewegte sich nicht, als sie antwortete.
    »Vergiß nie, daß auch ich eine Affinität zum Amulett besitze… ich habe es gespürt und weiß es… das Amulett selbst hat Zamorra angegriffen, und ich weiß nicht, wo ich ihn jetzt suchen soll! Ich habe die Spur verloren.«
    Manuelas Arm legte sich sanft um Nicoles Schultern.
    »Paß auf, irgendwie werden wir es schaffen. Es gibt immer einen Wog, und daran, daß Zamorra verloren ist, glaube ich erst, wenn ich ihn als Mumie unter einer Pyramide wiedersehe, die wir ihm errichtet haben. Statt unserer Einkaufstournee werden wir uns jetzt um seinen Verbleib kümmern. Daß einer ohne Spuren verschwindet, gibt es nicht. Soll ich Bill anrufen, daß er kommt?«
    Aber Nicole antwortete nicht.
    Unter Manuelas Umarmung war sie erstarrt und konnte nicht mehr antworten, weil da etwas war, das nicht zum Château de Montagne gehörte.
    Etwas berührte Nicoles Geist…
    ***
    Pyter Pitlochry war an diesem Morgen nicht zur Arbeit gegangen. Die Ereignisse der Nacht steckten ihm noch in den Knochen. Früh aufgestanden war er dennoch, hate ein unzureichendes Frühstück heruntergewürgt und sich dann von der Telefonzelle aus bei seinem Chef abgemeldet. Der war von Pyters unbezahltem Blitz-Urlaub nicht sonderlich erbaut, konnte den jungen Burschen aus der Ferne aber schlecht mit dem Lasso einfangen und an seine Maschine zerren. »Wir sprechen uns noch, Mister Pitlochry«, hatte er in die Sprechphase geknurrt und Pyter sich

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