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0183 - Der Mann, der das Grauen erbte

0183 - Der Mann, der das Grauen erbte

Titel: 0183 - Der Mann, der das Grauen erbte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang E. Hohlbein
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Herr.«
    »Du machst dich gut als Köchin«, grinste Bill.
    Nicole runzelte die Brauen. »Ich bin ja froh, daß er überhaupt wieder etwas ißt.«
    Zamorra kam keine zehn Minuten später zurück, diesmal in einen leichten Sommeranzug gekleidet, frisch gekämmt und mit einem Stapel Bücher unter dem Arm.
    Bill grinste. »Wo hast du deinen Bruder gelassen?«
    »Meinen Bruder?«
    »Den Clochard.«
    Die Bemerkung brachte ihm einen giftigen Blick von Nicole ein. Zamorra lachte nur. »Du hast ja recht«, sagte er. »Aber warte ab, was ich euch zu erzählen habe.«
    Bill nickte. »Dann fang an.«
    »Laß ihn doch wenigstens frühstücken«, zischte Nicole.
    »Aber sicher, Mami.«
    Zamorra lachte leise. »Ich sehe, ihr habt euch prächtig angefreundet, während ich beschäftigt war«, sagte er spöttisch.
    Bill nickte ernsthaft. »Ja. Ich habe schon fast damit gerechnet, das sie mir Gips anstelle des Zuckers in den Kaffee gibt.«
    Nicole lächelte zuckersüß. »Aber Bill, du unterschätzt mich«, sagte sie. »Höchstens Strychnin.«
    Zamorra unterbrach die beiden Kampfhähne mit einem gekünstelten Husten. »Vielleicht interessiert es euch, was…«
    Bill trank einen Schluck Kaffee, verbrühte sich die Zunge und zog eine Grimasse. »Aber sicher, Herr Professor. Schießen Sie los.«
    Zamorra legte das Buch auf den Tisch, nach dem er noch vor wenigen Minuten so intensiv gesucht hatte. »Da ich es bei dir gefunden habe, nehme ich an, daß du es gelesen hast«, begann er.
    »Zum Teil. Es lag herum, und weil ich nichts besseres zu tun hatte… ich konnte ja nicht ahnen, daß du darin liest.«
    Zamorra winkte ab. »Schon gut. Ich mache dir ja gar keinen Vorwurf. Du hast es gelesen?«
    »Größtenteils.«
    »Und?« bohrte Zamorra. »Wie hat es dir gefallen?«
    Fleming wiegte den Kopf. »So - so - la - la. Dieser Lovecraft war nicht gerade ein begnadeter Schriftsteller… aber ich muß zugeben, daß mich einige Passagen des Buches beeindruckt haben.«
    Zamorra nickte, offensichtlich zufrieden. »Tja, und jetzt sieh mal hier.« Er nahm ein weiteres Buch von dem Stapel, schlug das Titelblatt auf und reichte es Bill.
    Chtulhus Erben, las Fleming Von Robert T. Celham. Er drehte das Buch verwirrt in den Händen, blätterte einen Moment lang darin und reichte es schließlich an Nicole weiter. »Und was ist daran so besonderes?« fragte er.
    »Im Grunde nichts«, sagte Zamorra. »Jedenfalls nicht, wenn man die Hintergründe der Geschichte nicht keimt. Du hast Mountains of extasy gelesen. Kennst du sonst noch Werke von Lovecraft?«
    Bill schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Fast alle seine Gruselgeschichten haben das gleiche Grundthema. Die Großen Alten, die…«
    »Ich weiß«, fiel ihm Nicole ins Wort. »Er erzählt von einer Rasse von… Uberwesen, die die Erde beherrscht haben, bevor es Menschen gab, stimmt’s?«
    »Ja.«
    »Wurden sie nicht von ihren eigenen Geschöpfen vernichtet?«
    »So ungefähr. Sie… sie züchteten künstliches Leben, Protoplasmawesen, die ihnen die schweren körperlichen Arbeiten abnehmen sollten. Aber diese Wesen stellten sich gegen ihre Schöpfer. Es kam zu einem Krieg, in dem bis auf wenige Überlebende fast alle Großen Alten und ihre Geschöpfe vernichtet wurden.«
    »Und was geschah mit den Überlebenden?« wollte Bill wissen.
    Zamorra hob die Schultern. »Darüber schweigt Lovecraft sich aus.«
    »Aber das sind doch nur Märchen. Nichts als die Phantasiegebilde eines Schriftstellers«, sagte Bill.
    Zamorra lächelte unglücklich. »Das dachte ich auch immer«, entgegnete er. »Aber siehst du, Bill - es gibt in den verschiedensten Legenden immer wieder Hinweise auf die Großen Alten, auf eine Rasse, die unglaublich mächtig war und die Welt vor den Menschen beherrschte.«
    »Ein besonders raffinierter Trick Lovecrafts. Er hat einfach Mythen und Legenden studiert, um seiner Phantasiewelt den Anschein von Realität zu geben«, vermutete Bill.
    »Der Gedanke liegt nahe, aber…« Zamorra schlug ein weiteres Buch auf, blätterte darin und legte es schließlich aufgeschlagen auf den Tisch. »Es gibt Hinweise und Zeichen, daß Lovecraft recht hatte, daß es diese Wesen wirklich gab. Du weißt, daß die meisten Legenden auf einen wahren Kern zurückgehen.«
    Bill warf einen neugierigen Blick auf das Buch. »Und was hat das alles mit dem Buch dieses Celham zu tun?« fragte er.
    »Das weiß ich noch nicht«, gestand Zamorra. »Ich… ich hoffe, daß ich mich irre, aber…«
    »Aber?«
    Zamorras Lächeln wurde

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