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0183 - Die Dschungel-Armee

Titel: 0183 - Die Dschungel-Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schwarzbart Breth ehrerbietig begrüßt.
    Er verfügte über große Autorität. Das Waffenarsenal der Neutralisten war beträchtlich. „Trotzdem ist unsere stärkste Waffe der Dschungel", sagte Breth stolz. „Die Drenhols verfügen über eine schwache Intelligenz. Diese Riesenbäume haben längst erkannt, daß die großen Städte eine Gefahr für ihre Rasse darstellen. Die Drenhols leben mit unzähligen kleineren Pflanzen in Symbiose."
    „Wie ist es Ihnen gelungen, Kontakt mit ihnen aufzunehmen?" erkundigte sich Melbar Kasom. „Wir sind ebenfalls eine Symbiose mit den Drenhols eingegangen", erklärte Breth. „Das klingt unwahrscheinlich, beruht aber, wie Sie selbst gesehen haben, auf Wahrheit." Er zog eine kleine Holzflöte hervor, wie sie bereits Denner verschiedentlich gespielt hatte. „Die Verständigung wird mit diesen Flöten gewährleistet", sagte Breth. „Sie sind aus dem Holz von Drenholwurzeln geschnitzt. Ein verstorbener Biologe, der den Neutralisten angehörte, fand heraus, wann die Drenhol zu wandern beginnen. Die Bäume reagieren auf Geräusche des Windes, auf die Töne der Luft, die überall im Dschungel zu hören sind. Viele natürliche Feinde der Drenhols sind stark vom Klima abhängig, also waren die Riesenbäume gezwungen, sich ebenfalls diesem Klimarhythmus anzupassen, wenn sie in dem gigantischen Kampf des Waldes nicht unterliegen wollten. So lernten die Drenhols, aus dem Summen des Windes eine klimatische Veränderung zu erkennen. Jeder Ton war für sie wie eine Alarmanlage, manchmal gab es Entwarnung, aber sehr oft wurden die Bäume auch gewarnt. Dann begannen sie zu wandern. Diese Fähigkeit haben wir uns zunutze gemacht. Wir können mit verschiedenen Pfeiftönen die Drenhols in die gewünschte Richtung lenken. Da uns die Bäume als eine Art Partner akzeptiert haben, besteht in dieser Methode keine Gefahr für uns."
    Kasom verschwieg, daß Noir noch eine andere Möglichkeit zur Kontaktaufnahme gefunden hatte. Breth sagte ihm nicht alles - und er sollte auch nicht alles erfahren. „Bei einem Kampf stehen uns nicht allein die Drenhols zur Seite", erklärte Breth. „Alle Pflanzen, die von den Drenhols abhängig sind - und deren Zahl ist unglaublich hoch - unterstützen uns unbewußt im Krieg gegen Hondros Soldaten." Für Kasom waren die Neutralisten die außergewöhnlichste Truppe, von der er jemals gehört hatte. Er wunderte sich nicht länger darüber, wie eine zahlenmäßig so schwache Rebellengruppe dem Druck Hondros standhalten konnte. Die Neutralisten hatten im Dschungel von Greendoor einen starken Verbündeten.
    „Wir haben noch kleinere Lager im Dschungel", fuhr Breth fort.
    „Es ist immerhin möglich, daß Hondro eines Tages von diesem Platz erfährt und ihn zerstören läßt. Für diesen Eventualfall haben wir uns Ausweichmöglichkeiten geschaffen."
    Kasom wurde von Breth auf ein kleines Gebäude zugeführt.
    Unmittelbar davor blieb Breth stehen. Kasom spürte, daß ihn Neugierige von allen Seiten beobachteten. Er behielt jedoch seine Ruhe bei. Für die Neutralisten mußte es selbstverständlich werden, daß er sich unter ihnen aufhielt, sie mußten ihn als einen der ihren betrachten. „Hier werden Sie vorläufig wohnen", gab Schwarzbarth Breth bekannt. In Kasom stieg Ärger auf. Er war nicht hierhergekommen, um lange Zeit darauf zu warten, daß Breth sich entschließen konnte, irgend etwas für die Gefangenen in Zentral-City zu tun. Der Neutralistenführer schien ein guter Menschenkenner zu sein. Er erstickte Kasoms aufsteigenden Willen zum Widerstand, mit den Worten: „Sobald unsere jetzigen Probleme gelöst sind, kümmern wir uns um die Befreiung Rhodans. Es wird nicht mehr lange dauern, bis ich Ihnen einen Plan vorlege." Es blieb Kasom nichts anderes übrig, als sich damit abzufinden. Schwarzbart Breth knüpfte hier die Fäden. Er, Kasom, war nur ein unbedeutender Mann, der warten mußte, bis er an der Reihe war. Ohne gegen die Entscheidung des Plophosers zu protestieren, ging Kasom in die Hütte hinein. Sie war in zwei Räume unterteilt, die mit durchsichtigen Wänden aus Blättern abgeteilt waren. Im kleineren Raum hockte ein blasser Mann auf dem Boden und rührte mit einem abgerundeten Holzpflock in einem Topf herum. Als Kasom eintrat, blickte er kurz auf. Sein Gesicht war von Falten überzogen. Er hatte einen Turban auf dem Kopf und die Füße mit Lappen umwickelt. „Treten Sie nicht so fest auf", sagte er. „Die Hütte wird einstürzen, wenn Sie wie ein Elefant

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