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0183 - Schüsse aus dem Geigenkasten

0183 - Schüsse aus dem Geigenkasten

Titel: 0183 - Schüsse aus dem Geigenkasten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schüsse aus dem Geigenkasten
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sehen ließe. Natürlich wird man dir nichts verraten, wenn du höflich fragst. Du musst schon etwas Druck dahinter setzen. Ein paar Maulschellen, oder, wenn es gar nicht anders geht, den Pistolenkolben aufs Nasenbein - das könnte dich ein bisschen weiterbringen. Nur zimperlich darfst du nicht sein. Deine modernen Ideen von Fairness, auch gegenüber Gangstern, musst du zu Hausse lassen.«
    »Ich werde mir Mühe geben«, versprach ich.
    Schon wollte ich einhängen, als Neville rief:
    »Warte noch einen Augenblick. Der Chef hat nach dir gefragt.«
    Ich hörte es knacken, als das Gespräch umgelegt wurde, und dann kam Mr. Highs sonore, ruhige Stimme:
    »Ich wollte Ihnen nur sagen, Jerry, das man Albert Hat, den Verlobten der entführten Sophia Teasy, heute auf offener Straße überfallen hat. Einer der Täter wurde von Passanten überwältigt. Ich habe ihn soeben vernommen. Natürlich behauptet er, seine Auftraggeber nicht zu kennen. Er erhielt, genau wie die beiden anderen, zweihundert Dollar für den Job und gab uns eine fantastische Beschreibung eines Mannes mit Maske, die er sich natürlich aus den Fingern gesogen hat. Der Bursche ist vorbestraft und war vor fünf Jahren als Gärtner bei Wright angestellt. Ich kann mir das eigentlich nicht so recht erklären. Was für ein Interesse sollte Wright daran haben, den Verlobten seiner Enkelin verprügeln zu lassen?«
    »Das kann ich Ihnen erklären, Mr. High«, antwortete ich. »Hat hat unter Nichtachtung Von Wrights Befehlen bei mir ausgeplaudert, dass er einen Hilferuf und ein Taschentuch seiner Verlobten erhalten hat. Ich wäre Ihnen übrigens dankbar, wenn Sie selbst ihn telefonisch befragen würden, ob er was von seiner Enkelin gehört hat. Vielleicht entschließt er sich, Ihnen Auskunft zu geben.«
    »Ich muss Ihnen sagen, Jerry, dass es mir sehr gegen den Strich geht, diesem Lumpen gegenüber höflich zu sein und ihm etwa noch gute Worte zu geben. Aber ich will es tim. Wo kann ich Sie erreichen?«
    »Ich bin während der nächsten halben Stunde bei ›Linda‹.«
    »Haben Sie sich etwa eine Freundin zugelegt?«, fragte Mr. High erstaunt.
    »Ganz im Gegenteil. Linda hat eine Bar in der 14.Straße und ist durchaus nicht nach meinem Geschmack. Aber ihr Lokal ist mir sympathisch. Außerdem hat sie ein nettes, kleines Büro, in dem man ungestört telefonieren kann.«
    Die Erklärung schien ihn zu beruhigen. Ich gab ihm die Femsprechnummer und bestellte mir einen neuen Drink.
    Nach zehn Minuten kam der Bescheid.
    »Ich habe mit Wright gesprochen«, sagte der Chef. »Er erklärte, er stände noch in Unterhandlung mit den Entführern seiner Enkelin und hätte sich durch ein kurzes Telefongespräch mit ihr davon überzeugt, dass ihr bisher nichts geschehen sei. Er hat mich inständig gebeten, nicht dazwischen zu funken.«
    »Glauben Sie an den Schwindel?«, fragte ich.
    »Ehrlich gesagt, nein. Ich glaube wohl, dass er verhandelt, aber ich fürchte, dass er außerdem Maßnahmen trifft, um das Mädchen mit List oder Gewalt zu befreien. Und das ist mehr als gefährlich. Ich habe ihn auch über die Angelegenheit Hat befragt, und da markierte er den vollkommen Überraschten. Er behauptet, es sei das Erste was er davon erführe.«
    »Wright ist ein alter, ausgekochter Lügner. Übrigens bin ich dabei, mir Gewissheit zu verschaffen, wo Phil geblieben ist.«
    »Auch ich habe schon Maßnahmen getroffen«, meinte der Chef. »Ich fange an, mir Sorgen um ihn zu machen.«
    Das tat ich natürlich auch, und darum beeilte ich mich, Nevilles Rat zu befolgen.
    ***
    Ich lud meine Smith & Wesson durch und steckte sie zurück ins Halfter. Dann fuhr ich nach der Bulberry Street.
    Da ich sowieso am Polizei-Hauptquartier in Centre Street vorüberkam, fragte ich nach Captain Borner, um mir auf alle Fälle Rückendeckung zu verschaffen. Aber der war gerade nicht da, ebenso wenig wie Lieutenant Crosswing, und die anderen passten mir nicht. Also fuhr ich hinüber zur Eldridge Street und besuchte meinen alten Freund Lieutenant Stanley vom 7. Revier.
    »So so, der ›Rote Hund‹ ist es also, den ihr endlich mal auf dem Kieker habt. Mir macht der Laden schon lange Sorgen. Vor allem nehmen Sie sich in Acht. Die Messer sitzen dort ebenso los wie die Revolverkugeln. Ich werde eine Patrouille von zwei Mann in die Gegend schicken und vier meiner Detectives. Außerdem lasse ich einen Streifenwagen in der Canal Street patrouillieren. Sie brauchen nur zu pfeifen oder gegen die Decke zu schießen. Dann haben

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