Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0183 - Schüsse aus dem Geigenkasten

0183 - Schüsse aus dem Geigenkasten

Titel: 0183 - Schüsse aus dem Geigenkasten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schüsse aus dem Geigenkasten
Vom Netzwerk:
Sie alle Unterstützung, die Sie sich wünschen können.«
    Ich bedankte mich herzlich und ging. Den Jaguar ließ ich gut verschlossen an der Ecke Hester und Eldridge Street stehen und bummelte dahin, wo ein bescheidenes Schild die Aufschrift: »Zum roten Hund« trug.
    Zu meiner maßlosen Enttäuschung war der Laden jetzt, am frühen Nachmittag geschlossen. Aber ich hatte nicht die Absicht, mich damit zufrieden zu geben.
    Ich bumste an die Tür und wartete auf die Dinge, die da kommen sollten. Ich donnerte noch mal dagegen, und dann wurde ein paar Inches geöffnet und eine Stimme fragte:
    »Was wollen Sie?«
    »Weißt du was, Bruder…«, begann ich, und während ich das sagte, schob ich erstens meinen linken Fuß dazwischen, zweitens schoss meine Hand durch den Türspalt und packte den Burschen am Kragen.
    Ich hatte diesen glücklichen Griff nicht mal geplant, aber es war genau das Richtige.
    Ich schüttelte ihn etwas, und dabei schlug sein Kopf rechts gegen die Tür und links gegen die Mauer. Dann war ich drinnen und gab der-Tür einen Stoß, sodass die zuflog.
    »Wenn du nur einen Mucks von dir gibst, mache ich Kleinholz aus dir.«
    Er war so verdattert, dass er nur nicken konnte.
    Ich nahm die Waffe aus dem Halfter und drückte sie ihm zwischen die Rippen.
    »Wer ist sonst noch im Haus?«
    »Niemand«, beteuerte er.
    »Schön, dann sind wir ja ganz unter uns.«
    Mit der Pistole in der Hand, trieb ich ihn vor mir her in die noch vom Vorabend unaufgeräumte und schmutzige Gaststube.
    »Wann macht ihr eueren Laden auf?«, fragte ich.
    »Um acht Uhr abends.«
    »Das passt mir gerade. Dann haben wir ja noch ein paar Stunden Zeit, um uns zu unterhalten. Welche Gang verkehrt hier?«
    »Es kommen öfter ein paar Jungs hierher, aber ich kenne sie nur mit Vornamen«, stotterte er.
    »Wie heißen die Kerle?«
    »Jack, Jim Gus, Mike…«
    »Hör auf. Wer ist der Boss?«
    Es bedurfte einer weiteren Ohrfeige, bis er sich dazu bequemte, etwas gesprächiger zu werden.
    »James«, war die Antwort.
    »Und weiter?«
    »Ich weiß es wirklich nicht. Lassen Sie mich in Ruhe, oder ich schreie.«
    »Wenn dir das Spaß macht, dann schrei, so viel du willst, aber ich werde ein bisschen nachhelfen. Heißt der Plump?«
    Dabei zog ich die Hand.
    »Ja«, heulte er. »James Plump. Wenn Sie mich verraten, bin ich aufgeschmissen, fertig, erledigt.«
    »Ich werde dich nicht verraten, mein Lieber. Aber nur, wenn du ein guter Junge bist und mir noch mehr erzählst.«
    Dabei griff ich endlich in die Tasche und zeigte ihm den Ausweis.
    Jetzt fing der Bengel tatsächlich an zu weinen und um sein Leben zu flehen. Es sah so aus, als wäre unser Ruf im »Roten Hund« nicht der beste. Mir konnte das nur recht sein.
    »Kommt auch manchmal ein Mädchen hierher?«
    »Ja«, nickt er.
    »Wie heißt sie? Wie sieht sie aus?«
    »Vilma. Sie ist ein Rotkopf.«
    »Du bist ein kluges Kind«, lobte ich ihn. »Wenn du mir jetzt noch erzählst, was die Burschen hier ausgeheckt haben, dann kriegst du einen Orden.«
    »Das weiß ich nicht. Solange sie hier vom in der Gaststube sitzen, reden sie nur von unwichtigen Dingen, und wenn sie im Hinterzimmer sind, darf niemand hinein, nicht mal Dicky Smell.«
    »Wer ist dieser Dicky?«
    »Der Wirt natürlich«, sagte er.
    »Waren die Kerle auch gestern Abend oder im Laufe der Nacht hier?«
    »Nur vier von den Boys. James und die Moll habe ich seit ein paar Tagen nicht gesehen.«
    »Jetzt habe ich nur noch eine Frage, von deren Beantwortung es abhängt, ob ich dich fertig mache oder nicht«, erklärte ich mit finsterem Gesicht, und er fiel wirklich darauf hinein.
    »Ich will alles sagen, alles, was ich weiß. Aber bitte, tim Sie mir nichts.«
    »Es wurden innerhalb der letzten Woche verschiedene Leute gekidnappt, und dieser James Plump ist dafür verantwortlich. Er muss sie irgendwo versteckt haben. Ist das vielleicht hier im Haus?«
    »Um Himmels willen, nein. Das würde Dicky Smell niemals zulassen. Er sagt immer: Quatschen könnt ihr so viel, wie ihr wollt, ich habe nichts gehört. Prügeln könnt ihr euch, dass die Fetzen fliegen, ich habe nichts gesehen, solange ihr mir den Schaden ersetzt. Nur eins dürft ihr nicht, und das ist, eure schmutzigen Geschäfte in meinem Laden betreiben: Dann fliegt ihr hochkant hinaus.«
    »Hat er das wirklich gesagt, und wie will er das machen?«
    »Kommen Sie mit, Mister. Ich zeige es Ihnen.«
    ***
    Ich war erstaunt über das Waffenarsenal unter der Tonbank. Da lagen ein ausgewachsener Colt,

Weitere Kostenlose Bücher