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0183 - Schüsse aus dem Geigenkasten

0183 - Schüsse aus dem Geigenkasten

Titel: 0183 - Schüsse aus dem Geigenkasten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schüsse aus dem Geigenkasten
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hatte er bereits zwölf Vorstrafen, die vom Taschendiebstahl bis zum Raubüberfall reichten.
    Ich hielt ihm die Karte unter die Nase, und da wurde er blass. Wir nahmen ihn uns noch mal vor. Aber er kannte vermutlich niemanden außer Plump und schien auch wirklich nicht gewusst zu haben, für welchen Verein er arbeitete.
    Ich ließ ihn abführen und Jonny Smith kommen. Bevor ich ihm sein Sündenregister unter die Nase hielt, erzählte er eine noch viel rührendere Geschichte als sein Kumpan. Es war darin von einer Braut die Rede, die man aus Philadelphia nach New-York verschleppt hatte und um deretwillen er hierhergekommen war.
    Plump wollte er nicht kennen. Er schob alles auf seinen Mitgefangenen, der ihn verführt hätte.
    Als er dann seine Karteikarte sah, die fast so viele Vorstrafen wie die seines Spießgesellen auf wies, fiel auch er um und sang. Aber er kannte nur Plump, und wir waren nach einem zwei Stunden dauernden Verhör der Überzeugung, das die beiden wirklich nicht gewusst hatten, was gespielt wurde.
    Es war halb drei als wir endlich aufbrachen. Neville hatte es sich nicht nehmen lassen, mit von der Partie zu sein.
    Während wir die Tenth Avenue hinauffuhren, hatte ich den Sprechfunk eingeschaltet. Phil, der neben mir saß, drehte, wie er es gern tut, daran herum und stellte die Polizeiwelle ein. Auf der herrschte lebhafter Betrieb, viel lebhafter als sonst. Es waren auch keine-Verkehrsunfälle, Einbrüche und Räubereien, die heute durchgegeben wirr den, sondern ausnahmslos Zusammenstöße, bewaffneter Banden. Sämtliche Steifenwagen waren im Einsatz und wurden von einer Schlägerei zur anderen gejagt.
    Wir hatten gerade Amsterdam Houses passiert, als ich stutzte. Es meldete sich das Polizeirevier des 24. Bezirks. »Simon meldet starke Menschen- und Wagenansammlung auf dem River Side Drive in der Höhe von Nummer 170 bis 175. Er versuchte einzuschreiten, und wurde bedroht. Er habe bereits die beiden Streifenwagen in Marsch gesetzt, aber wir brauchen dringend Verstärkung.«
    »Wie groß ist die Menschenansammlung?«, fragte die Zentrale.
    »Sechzig bis siebzig Personen und zehn bis fünfzehn Kraftwagen.«
    »Wir schicken ein paar Wagen zur Verstärkung.«
    »River Side 170-175?«, sagte Neville, der hinter uns saß. »Wenn ich mich nicht irre, ist das genau in Höhe der 89. Straße.«
    Der Gedanke, der mir durch den Kopf schoss, bewirkte, dass ich Rotlicht und Sirene einschaltete und auf die Tube drückte. Jetzt klangen auch von vom und von rechts Polizeisirenen auf.
    »Neville, holen Sie die beiden Maschinenpistolen, die unter dem Polster liegen«, rief ich über die Schulter zurück, und gleich darauf hörte ich ihn rumoren.
    Als wir die 80.Straße überquerten, vernahmen wir bereits von Weitem den Klamauk. Zuerst waren es einzelne Schüsse und dann ein anhaltendes Rattern, wie ich es lange nicht mehr gehört hatte. Dazwischen dröhnten dumpfe Explosionen. Es war ein Lärm wie von einem Infanteriegefecht.
    Als wir dann in die 89.Straße einbogen, dicht gefolgt von zwei Radiostreifenwagen, stand roter Feuerschein am Himmel. Auf Ponzos Grundstück brannte es. Im Flammenmeer erblickten wir Männer, die sich mit raschen Sprüngen in Sicherheit zu bringen suchten. Sie flohen in Autos, während Polizisten, vorläufig noch in der Minderzahl, ein langsames, aber stetiges Feuer unterhielten.
    Von allen Seiten heulten jetzt die Sirenen. Wir hörten das Krachen, als keine fünfzigYards vor uns ein Personenwagen gegen einen Lichtmast donnerte, sich überschlug und Hegen blieb, während sich die beiden-Vorderräder immer noch drehten.
    Dann schrillten die Rasselklingeln der Feuerwehr. Immer noch knatterten vereinzelte Schüsse. Schläuche wurden gelegt, und armdicke Wasserstrahlen versuchten zu retten, was noch zu retten war.
    Für uns blieb nichts zu tim übrig. Die Cops hatten zwölf Gefangene gemacht, die sie auf einen Lastwagen verluden. Es waren die typischen Gangster-Physiognomien, aber wir kannten keinen davon. Vier waren mehr oder weniger schwer verwundet und wurden unter Polizeibedeckung in Unfallwagen abtransportiert. Etliche Tote lagen noch auf der Straße und im Garten vor dem brennenden Haus.
    Ich erkannte darunter zwei von Ponzos Leibwächtern, die uns neulich eingelassen hatten.
    »Hat jemand die Hausbewohner gesehen?«, fragte ich.
    »Ja, das Personal, das heißt, drei Mädchen und der Butler flüchteten, als der Krach losging, durch den Garten in das gegenüberhegende Haus in der 88.Straße. Sie

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