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0183 - Schüsse aus dem Geigenkasten

0183 - Schüsse aus dem Geigenkasten

Titel: 0183 - Schüsse aus dem Geigenkasten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schüsse aus dem Geigenkasten
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hob das rechte Knie. Er rannte dagegen. Aber er war ein harter Bursche. Zwar wich er ein paar Schritte zurück, um dann erneut anzugreifen, aber so lange wartete ich nicht.
    Ich fing ihn mit einem uralten Trick. Ich tat so, als wollte ich auf ihn losspringen und stoppte dicht vor ihm. Ich wusste genau, was er tun würde. Er holte aus und versuchte zu treten. Gerade als sein Fuß am höchsten war und keinen Widerstand fand, packte ich ihn und half noch ein bisschen nach.
    Er fiel prompt auf den Rücken und war doch immer noch nicht fertig. Ich wartete ruhig, bis er wieder hochkam.
    Gleichzeitig hörte ich hinter mir etwas knacken und ein wildes Geheul, das mir das-Trommelfell zu sprengen drohte.
    »Tja, mein Lieber Junge. Hättest du besser die Finger von meinem Kehlkopf gelassen«, hörte ich Neville sagen, »dann brauchtest du nicht zum Onkel Doktor zu gehen, um dir die gebrochenen Damen flicken zu lassen.«
    Jetzt wurde es Zeit, dass ich auch mit meinem Gegner fertig wurde. Er versuchte einen Schwinger. Ich blockierte und verpasste ihm meinerseits einen Handkantenschlag. Er kam ins Schwanken, und als er den nächsten auf die rechte Seite bekam, knickten seine Knie ein. Er legte sich ganz langsam auf den kalten Steinboden und entschlummerte sanft.
    Wir nahmen den beiden ihre Schießeisen ab und banden ihnen Hände und Füße mit starkem Bindfaden zusammen, den Neville aus einer seiner unergründlichen Taschen zauberte. Dann gingen wir auf die Suche.
    ***
    Im Erdgeschoss gab es nur noch zwei leere Räume. Die Treppe zum ersten Stock war steil, aber aus solidem Granit. Oben standen zwei Türen offen. Die dritte war geschlossen und gab nicht nach. Drinnen hörten wir Rascheln und leises Pochen. Wir sahen uns an, und Neville grinste.
    Wieder mussten die Dietriche heran. Als der Strahl meiner Taschenlampe durch die offene Tür fiel, atmete ich auf.
    Auf dem Boden rollte ein Knäuel herum, in dem ich bei näherem Zusehen meinen Freund Phil Decker erkannte. Er war noch viel solider verschnürt, als unsere beiden Freunde im Erdgeschoss, hatte einen Knebel im Mund und eine riesige Beule am Schädel.
    Ein paar Messerschnitte, und er war frei. Zuerst blieb er hegen und sagte mühsam:
    »Es wird wirklich Zeit, dass ihr mich abholt. Es wurde mir schon langweilig.«
    Also schien es ihm einigermaßen gut zu gehen. Wir stellten ihn auf die Beine, aber es dauerte noch zehn Minuten, bevor er laufen konnte. Seinen Bericht spickte er mit herzhaften Flüchen.
    Er hatte bequem und sorglos im Sessel gesessen und versucht, Vilma-Young zum Reden zu bringen. Dabei war er so unvorsichtig gewesen, der Tür den Rücken zuzudrehen. Als er die Pistole im Genick fühlte, war es zu spät. Er konnte nicht anders, als die Zeilen auf den Zettel zu schreiben, die ihm diktiert wurden. Allerdings hoffte er, dass ich merken würde, was ihm passiert war.
    Nun, ich hatte es nicht gemerkt, wenigstens nicht sofort. Den Kerl, der ihn überrumpelt hatte, sah er nur einmal flüchtig, bevor er niedergeschlagen wurde. Er schwor darauf, dass es Plump gewesen war, obwohl er das Gesicht nicht erkennen konnte. Der Kerl hatte ein schwarzes Tuch vor Nase und Augen gehabt.
    Als Phil wieder zu sich gekommen war, lag er da, wo wir ihn gefunden hatten.
    In den letzten dreißig Stunden hatte er niemanden gesehen, außer den beiden Gorillas, die ihn bewachten. In dem Haus war nichts mehr von Interesse, abgesehen von dem Telefon. Aber wir konnten schließlich nicht ewig warten, bis sich jemand entschloss anzurufen, ganz abgesehen davon, dass er uns kaum verraten würde, wer er war.
    Wir verfrachteten die beiden Gangster in den Wagen, den ich hereingefahren hatte. Neville setzte sich zu ihnen in den Fond und Phil zu mir. Zuerst schaltete ich den Sprechtimk ein und ließ Mr. High mitteilen, dass wir Phil Decker wohlbehalten gefunden hatten. Dann bestand mein Freund darauf, so unrasiert wie er war, essen zu gehen. Er war so hungrig, dass er sich wie ein Raubtier auf das Steak stürzte.
    Um elf Uhr fuhren wir in bester Stimmung in das Office, wo es Phil gelang, sich einen Rasierapparat auszuleihen.
    Inzwischen fragte ich meinen Kameraden Moss, der Wrights Telefon überwachte, ob er etwas Besonderes gehört habe.
    »Der Bursche telefoniert den ganzen Tag«, berichtete er. »Was er erzählt, hört sich reichlich sinnlos an. Es sind scheinbar belanglose Gespräche, aber ich bin sicher, dass er, ebenso wie die Leute, die er anruft Deckworte gebraucht. Wir konnten auch mar dreimal

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