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0185 - Die Totenpriester

0185 - Die Totenpriester

Titel: 0185 - Die Totenpriester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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prächtigen Sandstrand, auf dem sich Menschen tummelten und die Septembersonne genossen. Weiter vorn schob sich ein Steg in das Meer hinein. Allerdings bestand er nicht aus Holz, sondern war betoniert, damit auch Wagen darauf fahren konnten. Dieser Steg trennte den Badestrand von einem Yachtclub, dessen Namen ich in großen Buchstaben auf einem Plakat las.
    South Coast Corinthian Yachtclub - hörte sich direkt nach Geld und Business an. Im Fond begann sich Voss zu regen. Er stöhnte ein paarmal und grunzte auch, wobei er seine Unterlippe vorschob.
    »War wohl nichts mit dem stillen Plätzchen«, sagte Myxin.
    »Moment«, meldete sich Suko. »Das werden wir gleich haben.« Er beugte sich vor und schaute aus dem Fenster. »Da führen einige Stichstraßen in das Gelände des Yachtclubs. Wenn es dir gelingt, in eine hineinzufahren…«
    »Okay.« Ich hatte bereits eine Abzweigung entdeckt. Den Blinker nach links, heftig kurbeln, geschafft.
    Kopfsteinpflaster. Wir wurden durchgeschüttelt. Damit hätte ich auch nicht gerechnet. Dann ein Schild, das man auch bei uns in London kennt.
    Beutelstraße nein, Sackgasse!
    »Sackgassen sind immer gut«, sagte Suko. »Da kann die Gefahr nur von einer Seite kommen.«
    Sein Humor verließ ihn selten.
    Wir hatten mit der Straße hier wirklich Glück gehabt. Kein Mensch ließ sich sehen. Dafür entdeckten wir Gebäude, die man als Reparaturhallen bezeichnen konnte. Bei einer standen die hinteren Türen offen.
    Ich stoppte.
    Allerdings nur um zu drehen, denn ich wollte mit der Schnauze zur Fahrtrichtung stehen. Ein zur Hälfte aus einem Schuppen geschobener Bootskörper deckte unseren Mercury gegen eine schnelle Entdeckung ab.
    Voss war nicht mehr bewußtlos. Als ich mich drehte und mein Blick sein Gesicht traf, sah ich den noch immer benommenen Ausdruck in seinen Augen.
    Er war noch nicht ganz auf der Höhe. Verständlich, denn ich kannte Sukos Schläge.
    Myxin schüttelte ihn, und der Sergeant stieß ein wütendes Brummen aus.
    »Aufwachen, Meister«, sagte ich.
    Voss hob den Kopf und stierte mich an. Nur langsam begriff er, das zeigte mir sein Augenausdruck. »Sie?« murmelte er und hörte sich an wie bei einem, der soeben aus dem Schlaf erwacht ist.
    »Nein, wir.«
    »Was wollen Sie?«
    »Mit Ihnen reden.«
    »Worüber. Au, verdammt, mein Kopf. Wenn ich das Schwein erwische, das mir…«
    »Das Schwein sitzt hier«, sagte Suko.
    Voss holte tief Luft. Ich sah Schweißperlen auf seiner Haut. Der Mann stand unter Dampf. »Was wollen Sie überhaupt?« fragte er mit unsicherer Stimme.
    »Wir möchten uns mit Ihnen unterhalten«, erwiderte ich.
    »Und?«
    »Ich schätze, Sie haben uns einiges zu sagen, Sergeant. Neben Ihnen sitzt eine junge Frau, und ich kann mir wirklich nicht vorstellen, weshalb Sie sie erschießen wollten.«
    »Ich?«
    »Ja, Sie.«
    Voss senkte den Kopf. Seine Wangenmuskeln zuckten. »Das müssen Sie geträumt haben. Überhaupt, es ist eine Sauerei, mich hierher zu verschleppen. Was habe ich Ihnen getan, Mann?«
    »Da war zum Beispiel der Mordversuch.«
    »Das bilden Sie sich ein. Sie wollen mir da was anhängen. Ich bin Polizist.«
    »Unter anderem.«
    »Schaffen Sie mich sofort wieder zurück!« zischte Voss. »Das ist Freiheitsberaubung. Sie sind wohl wahnsinnig, Mann? Was soll das alles? Sie schlagen mich bewußtlos, Sie…«
    »Was wissen Sie von den Totenpriestern?«
    Die Augen des Polizisten verengten sich. »Totenpriestern?« echote er.
    »Was soll ich davon schon wissen? Nichts, Mann. Gar nichts. Ich höre zum erstenmal…«
    »Nichts hören Sie zum erstenmal, Voss. Ich kann Ihnen auch andere Namen nennen. Ghani und Rokan. Vielleicht können Sie damit mehr anfangen.«
    »Ja, das sind die Detektive. Erfolgreiche Leute.«
    »Die Ihnen den Befehl gaben, die neben Ihnen sitzende Frau umzubringen«, vollendete ich trocken.
    »Sie sind ja verrückt.«
    Voss regte sich auf. Nur wußte ich nicht, ob das echt war. Es konnte auch Schau sein.
    »Raus mit der Sprache!« forderte ich.
    Er stierte mich an. In seinem Gesicht zuckte kein Muskel, aber sein Blick gefiel mir nicht. Er war lauernd, irgendwie anders als sonst. Dieser Voss wußte etwas und wollte es nicht zugeben. Soviel hatte ich schon herausbekommen.
    »Es hat keinen Zweck«, sagte da Kara, »wir müssen es eben anders machen.« Sie rückte ein wenig nach vorn, und Voss schaute sie an. Das wollte Kara. Sie hob beide Arme und legte ihre Hände gegen die Wangen des Polizisten.
    Zuerst wollte Voss zurückzucken,

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