Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0185 - Die Totenpriester

0185 - Die Totenpriester

Titel: 0185 - Die Totenpriester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Wobei sie sich selbst nicht traut, diejenigen anzugreifen, die eigentlich zu ihr gehören.«
    »Gehören sie das wirklich?« fragte ich.
    Der kleine Magier hob die Schultern. »Vielleicht, aber wir werden es herausfinden.«
    »Worauf du dich verlassen kannst.«
    »He, redet hier nicht so lange herum.« Suko stand neben uns. Er hatte uns angesprochen.
    Ich schaute ihn an.
    Das Gesicht des Chinesen glänzte schweißnaß. In den Zügen stand noch zu lesen, was er in den letzten Minuten durchgemacht hatte. Es war verdammt hart gewesen.
    Und auch die anderen Menschen waren völlig von der Rolle, wenn mir dieser etwas lässige Ausdruck mal gestattet ist. Sie redeten miteinander, suchten nach Erklärungen, und niemand wußte so recht, was geschehen war.
    »Hat es Opfer gegeben?« fragte Myxin.
    Suko und ich schauten uns an. Beide nickte wir zur gleichen Zeit.
    »Ja«, sagte ich.
    »Wir vermissen den Attorney«, präzisierte Suko.
    Ich dachte noch einmal nach, vergegenwärtigte mir die Szene und wußte, wie es gewesen war. Der Staatsanwalt war von einem der Monster gepackt und in die Wand gezogen worden. »Dort ist es geschehen«, sagte ich und streckte den Arm aus.
    Suko und Myxin folgten meinem Finger.
    Beide hoben sie die Schultern. Die Geste sagte genug. Wir hatten keine Chance, den Attorney noch einmal zurückzuholen. Er war ein Opfer geworden.
    Um uns kümmerte sich niemand. Die Menschen verließen fluchtartig die Stätte des Schreckens. Die meisten arbeiteten für Zeitungen, ich war gespannt, was sie berichten würden. Welche Erklärung sie auch immer formulierten, auf die richtige würde wohl niemand von ihnen kommen.
    Die kannten nur wenige.
    Die erste Gefahr war gebannt. Wir hatten eine kleine Schlacht gewonnen, doch längst keinen Krieg. Der würde sich später und woanders entscheiden.
    Dann kam Kara.
    Sie hatte es schwer, sich gegen die Flüchtenden anzustemmen, aber sie schaffte es und lief auf uns zu.
    Myxin nahm sie in die Arme. Er sprach mit ihr, während Suko und ich abseits standen.
    »Da war doch noch was«, murmelte der Chinese.
    »Und?«
    »Sergeant Voss.«
    Ich schlug gegen meine Stirn. »Verdammt, Suko, du hast recht. Er wußte plötzlich Bescheid, wollte Kara töten…«
    »Und steht damit auf der Seite der anderen«, erklärte mein Partner, wobei er lächelnd auf seine Handkante schaute. »Die hat er so leicht nicht verdaut.« Suko drehte sich um und deutete zwischen die Sitzreihen.
    Dort lag Voss.
    Bewußtlos…
    Er hatte sich von dem Treffer noch nicht erholt, aber für uns war der Sergeant im Moment der wichtigste Mann überhaupt. Wenn wir weiterkommen wollten, dann nur über ihn.
    »Eins steht fest«, sagte Suko und deutete auf den Bewußtlosen. »Der Polizei darf er auf keinen Fall in die Hände fallen. Wir müssen mit ihm reden.«
    »Und wo?« fragte Myxin.
    »Hier nicht. Es gibt sicherlich genügend einsame Orte, wo wir ungestört sind.«
    »Draußen steht sein Wagen«, gab ich meinen Senf dazu, »den können wir nehmen.«
    Die anderen waren ebenfalls einverstanden. Suko dachte praktisch. Er hievte Voss hoch und warf ihn über seine Schulter, so daß er ihn mühelos tragen konnte. In der allgemeinen Flucht fiel es überhaupt nicht auf. Die Menschen hatten den Presseraum zwar verlassen, aber man merkte doch, daß sie Reporter waren. Kaum fühlten sie sich wieder sicher, da blitzten schon die ersten Kameras und Aufnahmen wurden geschossen.
    Wir schlichen uns davon. Zum Glück achtete niemand auf uns, die Reporter waren mit sich selbst beschäftigt.
    Der Mercury parkte dort, wo Voss ihn abgestellt hatte. Suko lehnte den Mann an den Wagen und versenkte seine Finger in die Taschen des Sergeants.
    »Da ist der Schlüssel«, sagte er und hielt ihn hoch.
    Ich nahm ihn an mich. Suko drängte den bewußtlosen Sergeant in den Fond, wo er nicht nur von Kara und Myxin bewacht, sondern auch gehalten wurde, als er zwischen ihnen saß.
    Suko wuchtete sich auf den Sitz des Beifahrers. Ich lenkte den Wagen. Der Zündschlüssel fuhr glatt in das Schloß, eine Drehung, der Motor kam. Dann war ich vorbei.
    »Und wohin?« erkundigte sich Myxin, der kleine Magier.
    »Suchen wir uns ein schattiges Plätzchen, wo wir uns in Ruhe unterhalten können«, erwiderte ich.
    ***
    Ich kannte mich in Santa Monica nicht aus und kurvte erst einmal herum. Schließlich lenkte ich den Mercury auf die Küstenstraße, die Nielsen Avenue hieß.
    Wenn wir einen Blick nach links warfen, sahen wir das Meer. Es rollte gegen einen

Weitere Kostenlose Bücher