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0185 - Unser Hit in Harlem

0185 - Unser Hit in Harlem

Titel: 0185 - Unser Hit in Harlem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Hit in Harlem
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wollen nichts versäumen.«
    Wir schickten die Wäscherinnen nach Hause. Der Betrieb wurde für heute geschlossen. Walker, Phil und ich blieben in dem Büro.
    »Wir hörten, dass Richard Nelson einen Sohn hat« j sagte ich. »Einer von uns muss ihn aufsuchen, um ihm zu sagen, was mit seinem Vater geschah.«
    Der Revierlieutenant lachte kurz auf. »Gar nicht so einfach, Paul Nelson zu finden. Der Junge ist von einer anderen Art als sein Vater. Er taugt nicht viel.«
    Ich pfiff leise durch die Zähne. »Nicht uninteressant! Erzählen Sie uns, was Sie über ihn wissen, Lieutenant.«
    Walkers Bericht vermittelte uns die Geschichte eines jungen Mannes, der glaubte, von dem Geld seines Vaters leben zu können, ohne zu arbeiten. Der junge Nelson hatte sich auf ein paar Colleges und Universitäten herumgetrieben, ohne ernsthaft den Versuch zu unternehmen, etwas zu lernen. Später war er nach Harlem zurückgekehrt. Es hatte häufig Krach zwischen ihm und seinem Vater gegeben, und schließlich hatte Paul die elterliche Wohnung verlassen.
    »Zeitweise bewohnte er eine elegante Junggesellenbude in der 140th Street«, sagte Walker. »Er hatte eine Schwäche für laute Feste, und wir haben einige Male einen Streifenwagen hinschicken müssen, weil sich die Nachbarn über den Krach beschwerten. Die Söhne und Töchter reicher Leute von Harlem waren seine Gäste. Wenn ich richtig informiert bin, beteiligte er sich vor einiger Zeit an einem Lokal, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass sein Vater ihm das Geld dazu gegeben hat. Ich lasse das nachprüfen, und wir geben Ihnen dann Bescheid, Agent Cotton.«
    »Wenn er so ist, wie Sie ihn beschreiben«, sagte Phil, »dann wird er mit dieser Wäscherei nicht viel anzufangen wissen.«
    »Doch«, antwortete Walker, »er wird den Betrieb verkaufen und das Geld auf schnellstem Wege durchbringen.«
    »Wenn Sie ihn gefunden haben, schicken Sie ihn zu mir. Ich möchte ihn sprechen.«
    Wir verließen die Wäscherei. Als wir durch das Tor auf die Straße traten, sah ich auf der anderen Seite einen Mann stehen, mit einer großen Aktentasche in der Hand. Es war John Cool, und er machte uns ein unauffälliges Zeichen, dass er uns zu sprechen wünschte.
    Dieses Mal waren wir mit einem Dienstwagen in Harlem. Wir fuhren langsam, um Cool Gelegenheit zu geben, Anschluss zu halten. Für seine Fahrten als Versicherungsagent benutzte er einen alten klapperigen Ford. Als wir die Mühle hinter uns scheppern hörten, gondelten wir zu einem Drugstore am Nordrand des Central Park, schickten den Fahrer mit dem Wagen ins Hauptquartier und betraten den Laden. Cool kam wenige Minuten später herein. Er setzte sich an unseren Tisch.
    »Sie haben Nelson gekillt, nicht wahr? Schon eine Ahnung, wer es gewesen sein könnte?«
    »Hm, der Mörder hat seine Visitenkarte zurückgelassen, ein Taschentuch mit den Initialen L. A.!«
    John zog die Augenbrauen hoch.
    »So viel Glück gibt’s doch gar nicht!«
    »Stimmt. Nicht, einmal der Schreiber eines Kriminalromans würde es wagen, den Mörder auf so billige Weise zu überführen. Seine Leser schlügen ihm das Buch um die Ohren. Trotzdem war es in unserem Fall so. Dort lag Richard Nelson, mit drei Kugeln im Körper, zwei Schritte davon entfernt lag das Taschentuch, und jetzt passt alles wunderschön zusammen. Addams ist der Drahtzieher des Marihuana-Handels, Nelson der Mitarbeiter, der kalte Füße bekam und darum ermordet wurde. Wir brauchen nur noch Addams zu fassen und ihn auf den elektrischen Stuhl zu setzen. Dann können wir die Akte schließen. Irgendwer hat sich das rund und nett ausgedacht.«
    »Aber warum?«, fragte Cool.
    »John, wenn ich das wüsste, so wüsste ich auch die Farbe der Haare auf dem Schädel, in dem der Gedanke geboren wurde.«
    Cool winkte ab. »Es ist deine Sache, es herauszubekommen. Ich bin aus einem anderen Grund hier. Ich habe den Mann gefunden, der dich gestoppt hat. Er heißt Hank Ellert, und er spielt eine Rolle in der Harlemer Bürgervereinigung.«
    »Weißt du, wo ich ihn treffen kann?«
    Cool grinste ein wenig. »Ungefähr dort, wo du ihn schon einmal getroffen hast, in der 139th Street. Ein paar Häuser weiter gibt es eine Kneipe, die sich Golden Corner nennt. Ellert hält sich häufiger dort auf, aber ich warne dich, Jerry. Die Bude gilt als Treffpunkt radikaler Elemente. Eure weiße Haut könnte Anreiz genug sein, besonders wenn Ellert seine Freunde ein wenig anheizt. Euer FBI-Ausweis nützt euch dann nichts mehr, höchstens eure

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