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0185 - Unser Hit in Harlem

0185 - Unser Hit in Harlem

Titel: 0185 - Unser Hit in Harlem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Hit in Harlem
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erreichte ich das Podium nicht, sondern fiel mitten zwischen die Leute.
    Ich riss zwei oder drei Männer zu Boden, aber jeder von ihnen riss seinerseits mindestens noch einen mit, und so gab es vor dem Podium gewissermaßen einen freien Raum, wenn auch dieser Raum mit schreienden und zappelnden Männern gepflastert war.
    Ich lag obenauf. Kein Wunder, dass ich zuerst auf die Füße kam.
    Okay, ich schaffte das Podium im zweiten Anlauf. Hank Ellert lachte nicht mehr, als ich ihm plötzlich gegenüberstand, nur noch durch die Breite des Tisches getrennt. Für den Tisch genügte eine Flanke. Dann prallte ich mit dem Mann zusammen.
    Ellert war kleiner als ich, aber er war gut in Form. Er verdaute zwei Brocken, die ich vielleicht zu hastig schlug, um sie genau ins Ziel bringen zu können, dann keilte er zurück. Ich nahm zwei, drei Schläge, blockte zwei weitere ab und startete eine Rakete, die mitten auf Ellerts schöner Krawatte einschlug. Er taumelte rückwärts, und die Angst, die plötzlich in ihm hochschoss, verzerrte sein sonst so gut geschnittenes Gesicht. Er warf den Kopf nach links und schrie: »Slim! Freddy!«
    Der Hilferuf war überflüssig. Seine Männer waren schon unterwegs, ja, sie waren schon da. Die beiden Gorillas, die uns schon in der 139th Street begegnet waren, warfen sich über mich, und sie hatten ein anderes Gewicht in die Waagschale zu werfen als ihr Chef.
    Ich dachte daran, dass es vielleicht jetzt an der Zeit sei, die Smith & Wesson aus dem Halfter zu fischen, aber ich dachte ein wenig zu spät daran. Die Gentlemen nahmen sich meiner mit solcher Inbrunst an, dass ich alle Hände voll zu tun hatte, um mich nur einigermaßen dieses Trommelfeuers zu erwehren.
    Zwischen den dunklen Fäusten und den dunklen Gesichtern blitzte Phils blondes Haar auf. Einen Sekundenbruchteil später fiel einer meiner Gegner flach auf das Gesicht. Phil hatte ihm kurzerhand die Beine weggezogen. Den anderen Mann ließ ich einfach leerlaufen.
    Ich tauchte unter seinem Schwinger weg, rannte los und überließ ihn Phil zur weiteren Behandlung.
    Ich erwischte Hank Ellert, der gerade im Begriff war, vom Podium herunter in die Menge zu springen, um sich nach draußen durchzuschlagen. Ich packte einen seiner Arme und riss ihn zurück. Er wirbelte herum und schlug mit Verbissenheit zu. Krachend landete der Hieb irgendwo in der Gegend meines Ohres, und jetzt hatte ich eigentlich genug. Ich spürte einfach keine Lust mehr, mich mit dem Mann herumzuschlagen. Während er zum zweiten Mal ausholte, griff ich in die Brusttasche und zog die Smith & Wesson. Ellerts Faust blieb in der Luft hängen wie festgefroren.
    Ich ließ ihn los, bewegte die Waffe ein wenig von unten nach oben, und er verstand die Geste. Gehorsam hob er die Hände. Ich tastete seine Taschen ab und pfiff leise durch die Zähne, als ich aus seiner Brusttasche einen hübschen kleinen Browning ans Licht zog.
    Ich sah mich nach Phil um. Er war noch mit einem der Gorillas beschäftigt. Der Mann schlug grausam aussehende Brocken nach ihm, aber er traf meinen Freund nicht ein einziges Mal. Charles South, der Präsident des Vereins, stand ganz in der Nähe, hatte sein Schreien endlich eingestellt und starrte fassungslos auf das, was geschah.
    Phil ging zum Gegenangriff über. Er stach ein halbes Dutzend linke Gerade, die seinen Gegner verwirrten, dann mischte er einen einzigen krachenden Haken dazwischen, den er so schnell abfeuerte, dass man den Schlag eigentlich gar nicht sah. Man sah nur die Wirkung. Der Gorilla fiel um, als habe ihn der Blitz getroffen.
    ***
    Zu unseren Füßen im Saal tobte immer noch die Schlacht, die sich auszuweiten schien. Auch die friedlichsten Leute werden es schließlich einmal leid, sich schlagen, stoßen, treten zu lassen, ohne ihrerseits mit gleicher Münze heimzuzahlen. Es war das Stadium erreicht, in dem jeder im Begriff war, sich mit jedem zu prügeln. Unsere Cöps hatten einen kleinen Kreis gebildet, standen Rücken an Rücken und hielten sich mit ihren Gummiknüppeln jeden vom Leib, der ihnen zu nahe kam. Der Krach hatte ein Ausmaß angenommen, dass es unmöglich schien, sich zu verständigen.
    Ich fasste Ellert am Kragen und schob ihn vor mir her. Auch Phil nahm jetzt die Smith & Wesson in die Hand, und der eine der Gorillas, der gerade im Begriff war, sich aufzurappeln, nahm rasch die Arme hoch, als er die Waffen sah. Mr. South begann bei dem Anblick der Schießeisen zu zittern.
    Ich suchte mir eine der Lampen aus, die den Raum

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