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0186 - Das Zauberschwert

0186 - Das Zauberschwert

Titel: 0186 - Das Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ebenmaß. Alles an ihnen war kraftvoll und schön. Sie lagen wie schlafend da, die Arme über der Brust gekreuzt, aber die Augen waren geöffnet.
    Sie waren schwarz. Weißblond dagegen das Haar.
    »Wer mögen sie sein?« flüsterte Zamorra, als fürchte er, die Schläfer durch sein Sprechen aufzuwecken.
    »Keine Menschen«, gab Nicole leise zurück.
    Er fuhr herum, sah ihr in die Augen.
    »Was?«
    »Sie sehen wie Menschen aus, sind auch menschlich… glaube ich… aber sie sind keine Menschen. Sie sind nicht aus unserer Welt.«
    Er atmete tief durch. »Woher weißt du das alles?« fragte er hastig. »Du hast vorhin schon einmal eine Bemerkung gemacht, die…«
    »Irgendwoher fließt mir das Wissen zu«, sagte sie leise. »Ich weiß nicht, woher es kommt, es erscheint einfach. Und es ist bei weitem nicht alles, nur Andeutungen.«
    »Wer mögen sie sein, wenn sie keine Menschen sind?«
    Nicole zuckte mit den Schultern.
    »So etwa müssen sich die Menschen des Altertums ihre Götter vorgestellt haben«, sagte sie.
    Abermals zuckte Zamorra zusammen. Götter … ja, so könnten Götter aussehen. Ewige Jugend, Kraft und Schönheit… es fiel ihm schwer, den Blick von diesen ebenmäßigen Körpern zu lösen. Sie waren der Idealtraum, für den es niemals Kompromisse gab. Vielleicht waren sie sogar etwas zu schön…
    Künstliche Schönheit…?
    Der Gedanke wurde so rasch wieder verdrängt, wie er aufgetaucht war. Aber ein anderer Gedanke entstand.
    »Warum? Warum stoßen wir auf sie? Wir haben Merlins Burg gesucht, und nun finden wir hier tief im Berg eine Höhle mit zwei Schläfern. Aus welchem Grund? Will Merlin sie uns zeigen? Wenn ja, weshalb?«
    Nicole lächelte. »Mir spukt gerade ein wahnwitziger Gedanke durchs Erbsenhirn. Sowohl wir wie auch Merlin hatten schon mit den Meeghs zu tun, und zwar genau in dieser Gegend. Vielleicht sind das hier zwei von Merlin eingefangene Meeghs in ihrer natürlichen Gestalt. Wir kennen sie ja bisher nicht anders als aufrechtgleitende Schatten von humanoider Form, die sich niemals zu erkennen geben, sondern aus jeder Perspektive und in jeder Beleuchtung nur wie Schatten aussehen.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Niemals. Das Amulett würde warnen.«
    »Es war auch nur ein Gedanke. Ich glaube es selbst nicht.«
    »Aber das erklärt immer noch nicht, weshalb uns diese beiden hier gezeigt werden. Unter normalen Umständen hätten wir sie doch nie entdeckt. Und noch weniger erklärt es, warum die drei anderen Sucher irrsinnig wurden, beziehungsweise starben.«
    »Vielleicht waren sie wie wir hier drinnen und haben darüber den Verstand verloren… wer weiß, was uns noch alles bevorsteht. Vielleicht klappen gleich die Deckel auf, die beiden erwachen und erzählen uns, daß sie Adam und Eva sind.«
    »So ähnlich sehen sie auch aus«, bemerkte Zamorra spöttisch. Plötzlich gefroren seine Gesichtszüge. Er war ein paar Schritte zur Seite getreten und hatte etwas anderes entdeckt, das vorher wie die beiden gläsernen Schreine unsichtbar gewesen war.
    Der Felsbrocken, grau und roh zugehauen, wie aus einem Bergmassiv herausgebrochen, wirkte zwischen den kristallfunkelnden Wänden reichlich deplaciert.
    Noch deplacierter jedoch wirkte das, was aus dem Stein herausragte. Zamorra wurde blaß.
    Nicole fiel sein totenbleiches Gesicht auf. Dann sah sie in die gleiche Richtung wie er.
    Auch sie erstarrte vor Überraschung. Tausend Gedanken zugleich spukten durch ihren hübschen Kopf.
    Ein geflüstertes Wort quälte sich über Zamorras Lippen.
    »Excalibur…«
    ***
    »Jetzt!« sagte irgendwo hoch über ihnen in einer anderen Sphäre ein weißhaariger alter Mann. Sie hatten Caliburn entdeckt. Jetzt mußte die Berührung erfolgen.
    Bedauern stieg in ihm auf, daß er dem Auserwählten von nun an nicht mehr helfen konnte. Er konnte ihn nicht einmal beobachten, denn die andere Dimension entzog sich neuerdings seinen Blicken. Vielleicht deshalb mußte der Auserwählte hinüber…
    In das Bedauern mischte sich Angst. Vielleicht versagte er und starb. Aber nun war nichts mehr zu ändern. Alles nahm seinen Lauf.
    Der Schlund zu einem anderen Raum-Zeitgefüge öffnete sich wie der Rachen eines gähnenden Molochs.
    Merlin erschauerte.
    ***
    Mit einem schnellen Sprung war Zamorra an dem Felsbrocken, streckte schon die Hände nach dem Schwert aus und zuckte dann doch wieder zurück, als habe er eine unerklärliche Scheu davor, es zu berühren.
    Es steckte im Fels! Mit unermeßlicher Wucht mußte die Klinge

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