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0186 - Das Zauberschwert

0186 - Das Zauberschwert

Titel: 0186 - Das Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schmale Spalten für Augen und Mund frei. Bewaffnet waren sie mit schweren, langen Peitschen. Blitzschnell kreisten sie Zamorra ein.
    Er ließ die Schultern fallen. Gegen vier Peitschen kam er nicht an und besaß auch keinen besonderen Ehrgeiz, nähere Bekanntschaft mit diesen gefährlichen Waffen zu schließen.
    Der Offizier winkte herrisch.
    »Herkommen!« befahl er.
    Zamorra war nicht überrascht. Auch damals hatte er diese Sprache auf Anhieb verstehen können. Vorsichtig setzte er sich in Bewegung. Die vier Krieger ließen ihn keine Sekunde lang aus den Augen.
    »Hierher!« befahl der Offizier.
    Zamorra erstieg den fliegenden Teppich; es blieb ihm schließlich nichts anderes übrig. Die dämonische Ausstrahlung des Mannes in der schwarzen Kutte wurde erdrückend. Der Hagere sah zu Zamorra empor. Seine Augenfarbe war eigenartigerweise unbestimmbar.
    »Wer bist du?« fragte er.
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Wer war dieser Mann, der wie ein Dämonenpriester wirkte? Jetzt konnte er in dessen Hand auch erkennen, was das schwache Leuchten aussandte. Es war ein bläulicher Kristall, ähnlich dem im Schwert, aber erheblich schwächer. Zamorra wußte es sofort, ohne zu wissen, woher. Der Kristall im Schwert war mindestens zwölfmal stärker gewesen.
    Aber eines hatten beide gemeinsam: es waren Dhyarra-Kristalle!
    »Man nennt mich Zamorra«, sagte er schließlich.
    »Du brauchst lange, um zu antworten«, stellte der Schwarze scharf fest. »Du wirst es dir angewöhnen, sofort zu sprechen, wenn man dich etwas fragt. Woher kommst du? Mit dem Blitz aus der Unterwelt?«
    »Blitz?« Zamorra legte den Kopf etwas schräg. Dann begriff er. Sein Erscheinen in dieser Welt mußte eine weithin sichtbare Lichterscheinung erzeugt haben, die diesem Burschen aufgefallen war.
    »Und wer bist du?« fragte er.
    Der Dämonenartige senkte die Brauen. Zamorra schrie auf. Glühendes Eisen schien statt Blut durch seine Adern zu fließen. Nur langsam ebbte der Schmerz ab. Der Schwarze hatte ihn mit seiner Magie überrascht.
    Zamorra beschloß, die Grenzen sofort abzustecken. Er schnellte vorwärts, direkt auf den Sitzenden zu, und begrub ihn unter sich. Seine Handkante traf den Hals des Schwarzgekleideten. Der Kerl stöhnte auf, sein Widerstand erlahmte. Blitzschnell griff Zamorra nach dem Dhyarra-Kristall und entriß ihn seinem Besitzer. Sofort sackte der fliegende Teppich durch und stürzte den halben Meter tief ab. Zamorra wurde durch den Ruck von dem Körper des Schwarzen geschleudert. Die vier Peitschenmänner wurden überrascht und stolperten. Zwei schlugen lang hin, weil sie mit dem kurzen Absturz nicht gerechnet hatten.
    Zamorra spürte sofort, daß er den Kristall beherrschen konnte, wenn er wollte. Seine schwachen Para-Kräfte reichten dazu aus. In Château Montagne lag in seinem besonders gesicherten Tresor ein weitaus stärkerer Kristall, den er einmal in Nordamerika gefunden hatte, nachdem zwei Dämonensippen sich im Streit darum gegenseitig aufgerieben hatten.
    Er wollte, den Kristall in der Hand, aufspringen, als er das leise Knacken hörte. Er erstarrte mitten in der Bewe gung und drehte langsam den Kopf.
    Der Offizier hatte den Absturz abgefedert und sich nicht verblüffen lassen. Zamorra sah direkt in die schwach aufglühende Mündung der Strahlwaffe, nur einen halben Meter von seinem Kopf entfernt.
    »Fallenlassen«, sagte der Offizier kalt.
    ***
    Plötzlich war der Rundpfoter wieder da. Er strich an Aynas Hüfte vorbei. Überrascht wandte sie den Kopf; sie hatte am Boden gekauert und über ihre Zukunft nachgedacht. Sie sah nicht sonderlich rosig aus. In Khysal erzählte man sich böse Gerüchte über das, was mit Sklaven im Land Grex geschah. Ein Grund dafür, daß die Jäger so häufig unterwegs waren und ihre Streifzüge immer weiter ausdehnten, war der, daß die Sklaven selten lange lebten…
    Wenn sie Glück hatte, würde sie an einen kleinen Haushalt verkauft werden. Hatte sie Pech, kam sie an den Hof des Königs oder gar in den Tempel.
    Ihre Hand strich über das Rückenfell des Rundpfoters. Das Tier begann vergnügt zu schnurren und kletterte über die Knie des khysalischen Mädchens. Sie hockte im Schneidersitz und hatte den zerlumpten Kittel bis über die Knie gezogen, so daß der Rundpfoter eine Art Hängematte vorfand. Er drehte sich ein paarmal im Kreis und ließ sich dann zusammengerollt nieder, während er begann, sich eine Pfote zu lecken.
    »Hast du etwas erfahren können?« fragte sie leise. Vorsichtig

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