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0186 - Das Zauberschwert

0186 - Das Zauberschwert

Titel: 0186 - Das Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einer anderen Welt komme, und dann wunderte er sich noch mehr, als der Adept die Frage nach seiner Herkunft wiederholte.
    »Du weißt es doch längst, Adept!«
    Der schüttelte den Kopf, was auch in dieser Welt Nein hieß. Zamorra preßte die Lippen zusammen. Demzufolge war die unerklärliche Sperre in ihm so gut, daß sie sogar bewußt formulierte Erinnerungen abschirmte, und damit mußte Zamorra für den Adepten ebenso zum Mysterium werden, wie der es für Zamorra war!
    »Dann werde ich es dir auch nicht verraten!«
    Der Adept lachte, aber sein Lachen war böse, wie auch immer noch die böse Ausstrahlung von ihm ausging und Zamorra bedrückte. »Es gibt zwei Möglichkeiten. Du kannst für uns wichtig werden, wénn du sprichst, aber wenn du es nicht tust, bist du wertlos und wirst als Sklave verkauft!«
    Schulterzuckend ging Zamorra darüber hinweg.
    »So alt kannst du nicht sein!« schrie Xar ihn jetzt an. »Weißt du nicht, daß Sklaven nicht lange leben?«
    Zamorra grinste ihn an. »Ich weiß ja nicht einmal, wo ich mich befinde!«
    »In Grex!« schnarrte Xar und glaubte damit alles gesagt zu haben. In Grex lebten also Sklaven nicht lange…
    »Was geschieht mit mir, wenn ich euch verrate, woher ich komme?«
    »Du wirst leben!« versprach der Adept mit kalt funkelnden Augen. »Deine natürliche Lebensspanne wird ausgelebt werden, und du wirst auf unserer Seite stehen, sogar ohne daß wir dich zwingen.«
    Jetzt war es Zamorra, der lachte und damit eine Chance, zu überleben, ausschlug. »Daran glaubst du, Adept? Ich nicht, und darum werde ich nichts über meine Herkunft sagen!«
    Damit konnte er den Adepten nicht beeindrucken.
    »Gut, Xar wird dich verkaufen lassen. Ich hoffe, daß du wenigstens einen guten Preis einbringst!«
    »Dich soll die Hölle verschlingen«, murmelte Zamorra.
    Der Adept lächelte immer noch. »Zamorra, ich danke dir aufrichtig für deinen guten Wunsch, weil es für Männer meiner Art nichts erstrebenswerteres gibt, als eins mit der Hölle zu werden und im ORTHOS aufzugehen…!«
    ***
    Als der Ruf kam, setzte Ayna den Rundpfoter vorsichtig neben sich auf den Boden. Er öffnete nur einmal kurz die grünen, geschlitzten Augen. Bring mir meine Portion mit, ja?
    »Faules Stück Tier«, sagte Ayna leise. »Fang dir doch eine Maus!« Sie strich über sein weiches Rückenfell, dann beeilte sie sich, zur Essensausgabe zu kommen.
    Man ließ die Sklaven nicht verhungern - zumindest jetzt, im Sammellager, noch nicht. Immerhin sollten sie auf dem Markt gute Preise erzielen. Um das Später machte Ayna sich allerdings weniger Illusionen.
    Das Sammellager war ziemlich groß.
    Dort, wo die spitzen Zelte der Krieger sich erhoben, befand sich auch eine der Ausgabestellen. Sie war für die Sklaven, eine andere für die Jäger und Krieger. Ayna stellte sich in die lange Schlange der Männer und Frauen. Sie waren ausnahmslos jung, kaum älter als zwanzig Sommer. Keiner drängelte sich vor. Sie wußten, daß für jeden genug da war, und außerdem standen fünf mit Peitschen bewehrte Krieger in der Nähe, die bei jedem Zwischenfall energisch einschreiten würden. Sie gingen bei ihren Bestrafungsaktionen kompromißlos vor. Ein Sklave, der sich einer Bestrafung aussetzte, überlebte sie nicht - verletzt konnte er auf dem Markt nichts mehr einbringen und war deshalb wertlos. Wertlose Sklaven wurden getötet.
    Langsam, aber sicher drang Ayna zur Ausgabe vor und erhielt einen Tonteller mit irgendeiner undefinierbaren Speise ausgehändigt, die ebenso schlecht aussah wie sie schmeckte. »Für das Tier auch«, verlangte sie.
    Das Spielchen war bekannt, seit sie sich im Lager aufhielt. Mürrisch knurrend, drückte ihr der das Essen austeilende Sklave ein paar kleine Fleischbröckchen in die Hand. Ayna dankte und schlenderte zu ihrem Platz am Rand des Lagers zurück. Der Sklave an der Ausgabe war Khysaler wie sie und war tierlieb, andernfalls hätte es für den Rundpfoter nicht so günstig ausgesehen. Er hätte tatsächlich auf Mäusejagd gehen müssen.
    Während sie durch das Lager ging -die Krieger und Jäger lebten in Spitzzelten, die Sklaven unter freiem Himmel -, versuchte sie die junge Frau mit dem weißblonden Haar zu erkennen, von der der Rundpfoter »gesprochen« hatte. Doch sie sah sie nicht. Neben dem Tier ließ sie sich wieder nieder und legte ihm die Fleischbröckchen vor die Nase. Der Rundpfoter setzte sich auf und begann seine Ration zu verschmausen.
    Später brachte sie den Teller zurück. Der Fraß war

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