0186 - Das Zauberschwert
also ein Zauberpriester.
Xar hatte die Strahlwaffe wieder weggesteckt. Rundum kauerten die Krieger und ließen Zamorra nicht aus den Augen.
»Du heißt Zamorra«, sagte der Schwarze plötzlich, ohne den Kopf zu drehen.
In diesem Moment blockte Zamorra ab.
***
In den frühen Morgenstunden versuchte Sam Valk ein paar Männer zusammenzutrommeln, um »die Verrückten vom Berg zu holen«, wie er sich ausdrückte. Dav, der Wirt, hatte die Nacht über achtgegeben, aber nichts bemerkt. Der Geländewagen war den Berg nicht wieder heruntergekommen. Und es war kaum vorstellbar, daß die beiden Fremden es vorgezogen hatten, in dem Unwetter dort oben zu übernachten.
Das Wetter hatte sich fast sechs Stunden gehalten. Dann erst waren die schwarzen Wolken weitergetrieben.
Dav gähnte und verzichtete großzügig darauf, dabei die Hand vor den Mund zu halten. Wozu hatte er schließlich sein Prachtgebiß, wenn er es nicht zeigen durfte! »Die müssen bestimmt verrückt geworden sein, da oben«, brummte er.
Insgesamt sieben Männer hatte Sam Valk angesprochen. Sechs davon hatten abgewinkt und drei sich zusätzlich an die Stirn getippt. Ihre Arbeit war ihnen wichtiger.
Der siebte endlich erklärte sich bereit, mitzukommen. Sam sah Dav fragend an. Der gähnte schon wieder. »All right, Sam. Ein Pferd habe ich auch selber…«
Zwanzig Minuten später waren sie unterwegs. Einen Geländewagen besaß nur Wyddan, der Ortsvorsteher, zu Fuß war der Aufstieg ohne und der Abstieg mit Last eine Strapaze, also wurde geritten. Derek Glynn hatte Valk einen von seinen Gäulen zur Verfügung gestellt und ließ sich jetzt unterwegs erzählen, was es mit den beiden »Verrückten« auf sich hatte.
Er machte Dav keinen Vorwurf, die beiden nicht mit Gewalt zurückgehalten zu haben. Aber Hoffnungen hatte er auch keine. »Die sehen wir als Idioten oder Tote wieder«, prophezeite er.
Aber auch Propheten können sich irren!
***
Zamorra überlegte nicht lange, wie es dem Schwarzkittel gelungen sein konnte, in seine Gedanken vorzudringen. Jetzt schirmte er sich ab. Er hatte jahrelang trainiert, fremde Gedankenleser ins Leere tasten zu lassen. Es gab hierbei mehrere Möglichkeiten. Die eine, die er selbst meistens angewandt hatte, war, eine Art magische Barriere aufzubauen, an der der andere abprallte. Aber ohne die Verstärkung seines Amuletts konnte er diese Barriere nicht lange aufrechthalten. Und er konnte jetzt noch nicht sagen, ob er seine Kräfte nicht in Kürze für andere Dinge benötigte… Deshalb wählte er die unkompliziertere Möglichkeit. Er begann stumpfsinnige Rechenaufgaben vom Typ ein mal eins ist eins durchzuspielen und diese dem Gedankenleser anzubieten. Andere Gedankenfetzten wurden einfach unterdrückt. Dabei kam für ihn selbst natürlich auch nichts Vernünftiges mehr dabei heraus, aber entweder drehte der Gedanken-Spion durch oder gab es sehr rasch auf.
Der Mann in der schwarzen Kutte wandte sich immer noch nicht zu Zamorra um, als er sagte: »Das Spielchen ist doch sinnlos, Zamorra, aber für einen zukünftigen Sklaven bist du ganz schön gerissen! Ist Professor eigentlich Teil deines Namens oder eine Bezeichnung, wie ich ein Adept bin?«
Zweiunddreißig mal zweiunddreißig ist dreiundzwanzig, dachte Zamorra konzentriert und hoffte, daß der Bursche darüber stolperte und unkonzentriert wurde. Aber der Adept lachte nur auf.
»Rechne du nur weiter und bau Fehler ein, weil du zu faul bist, in die Tiefe zu gehen. Wer ist übrigens dieser Merlin?«
An den hatte Zamorra jetzt wirklich nicht gedacht und wurde durch die Frage aus dem Konzept gebracht. Der Bursche umging seine Blockade einfach und…
»Nein, auch eine magische Sperre nützt dir nichts!« sagte der Adept. »Woher kennst du dich so gut mit Zauberei aus? Du bist kein gewöhnlicher Mensch.«
»Und du kein gewöhnlicher Telepath!« ließ sich Zamorra jetzt endlich zu einer Antwort herab.
»Habe ich dir nicht schon verraten, ein Adept zu sein, aber woher kommst du wirklich, daß du das nicht von selbst weißt?«
Zamorra atmete tief durch. »Du kannst es doch aus mir erfahren, ohne zu fragen…«
Jetzt endlich drehte der Adept sich zu ihm um, und in seinen Augen loderte Höllenfeuer. »Das ist das einzige, was ich nicht erkennen kann! Den Schleier kann auch ich nicht durchstoßen, aber wer hat ihn in dir errichtet? Dieser Merlin, an den dein Unterbewußtsein jetzt denkt? Wer ist Merlin? von ihm habe ich nie gehört!«
Kein Wunder, dachte Zamorra, weil ich aus
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