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0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn

0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn

Titel: 0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Höllenfahrt um null Uhr zehn
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Blechschildchen und machte sich auf den Weg.
    Vor einer langen Reihe eigenartig geformter Büroschränke blieb er stehen. Er drückte ein paar Knöpfe nieder und wartete. Das Surren eines Elektromotors schwoll an, offene Karteikästen drehten sich in dem Ausschnitt, der sich im Schrank befand. Als das System der sich drehenden Kästen zum Stillstand kam, wußte Roger, daß der gesuchte Steckbrief sich jetzt in dem Kasten befand, der in der Mitte des Schrankausschnittes zu sehen war.
    Roger blätterte in den Nummern, bis er den richtigen Brief gefunden hatte. Es war nicht das Original eines Steckbriefs, sondern die von ihm abgeschriebenen Daten auf einer Karteikarte.
    Roger hob die Karte hoch und las interessiert den Text:
    Rock Galler, geboren am 22. März 1932 in Fort Dallas/Texas, Rasse weiß, US-Bürger, Größe 178cm, Gewicht 77kg..
    Roger drehte die Karte um. Und hier sprang ihm der knappe Text förmlich in die Augen:
    Gesucht wegen Mordes! G. überfiel am 11. 1. 60 eine Filiale der North Lane-Gesellschait in Bronx N. Y. C. Der Kassierer wurde von drei Schüssen aus einer Pistole vom Kaliber 38 getötet. G. hatte zwei Komplicen. Vermutlich handelt es sich bei ihnen um den 25 Jahre alten Bob Hooly und den 26 Jahre alten Bob Cheese. Bei Mitteilung an fahndende Beamten unbedingt Warnung ausgeben: Vorsicht! G. und Komplicen schwer bewaffnet! Äußerste Vorsicht!
    Roger lächelte zufrieden. Für ihn war der Mörder, der auf den Namen Galler hörte, und der niemand anders war als ein gewisser Gosser, bereits dingfest gemacht. Wie gesagt, für ihn…
    ***
    Phil legte seine Karten auf den Tisch. »Full House«, sagte er, und ein ganz schwaches Lächeln huschte um seine Lippen.
    Haily fluchte und ließ seine Karten auf den Tisch fallen. »Sie haben unerhörtes Glück, Greene!«
    »Nein«, widersprach Chackson. »Er hat nur bessere Nerven als wir! Aber um das zu merken, bist du natürlich zu blöd, Haily.«
    Haily fuhr in die Höhe. Sein Gesicht hatte sich gerötet. Er war wütend. Er sprang auf ihn zu und fauchte:. »Sag das noch mal, du!«
    Chackson schob sich langsam in die Höhe. »Wenn du drauf bestehst, will ich dir es gern wiederholen«, sagte er gefährlich langsam.
    Phil erhob sich nun ebenfalls. »Aber, aber«, sagte er kopfschüttelnd. »Ich dachte, wir wollten ein kleines Spielchen machen? Oder wollen wir uns prügeln?«
    »Mischen Sie sich nicht rein!« fauchte Haily. »Das ist eine Sache zwischen ihm und mir!«
    Phil ließ spielerisch die Karten durch seine Finger gleiten. »Sind Sie ganz sicher«, fragte er ruhig, »daß Gosser denselben Standpunkt einnehmen wird?« Haily sah ihn verständnislos an. Chackson aber wandte sich mißtrauisch an Phil: »Was soll das heißen? Was wollen Sie damit sagen?«
    Phil sah ein, daß er diese Anspielung auf Gossers Kommandogewalt besser unterlassen hätte. So versuchte er die Sache ins Lächerliche abzubiegen. »Na, was soll Ihr Freund Gosser dazu sagen, wenn er wiederkommt und Sie zwei arg beschädigt vorfindet?«
    »Ach so«, murmelte Chackson, aber man hörte seiner Stimme an, daß er mit dieser Antwort keineswegs voll zufrieden war.
    Immerhin hatte Phil die Situation gerettet. Chackson ließ sich auf seinen Stuhl zurückfallen und knurrte Haily an: »Los, spiel nicht den wilden Mann! Setz dich! Du bist dran mit Kartengeben!«
    Haily zögerte einen Augenblick. Phil kassierte seinen Gewinn ein und schob die ersten zwei Dollar Einsatz in die Mitte, bevor er auch nur eine Karte bekommen hatte.
    »Sie gehen ran, das muß man schon sagen«, knurrte Chackson widerwillig, zählte zwei Dollar von seinem kleinen Häufchen ab und schob sie zur Mitte.
    »Ich halte auch zwei!« rief Haily. »Gleich! Muß erst geben…« Er fing an, auszuteilen.
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür, und Gosser kam wieder herein.
    »Das hat aber lange gedauert!« sagte Phil.
    »So?« fragte Gosser scharf.
    Himmel, dachte Phil, ist die Stimmung hier gereizt! Man darf den Mund nicht aufmachen, sonst schnappen die Kerle gleich ein. »Na, ja, jedenfalls kam es mir lange vor«, brummte er.
    Gosser sagte nichts. Sie spielten das Spiel zu Ende, wobei Chackson gewann, weil er unwahrscheinliches Glück hatte und zwei Asse bekam, gegen die niemand bestehen konnte.
    Als die Karten zum nächsten Spiel ausgegeben werden sollten, sagte Gosser: »Stopp! Mr. Greene, ich hätte Sie gern mal eine Kleinigkeit gefragt.«
    »Bitte?« erwiderte Phil und sah auf.
    Gössers Augen hatten sich ein wenig

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