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0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn

0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn

Titel: 0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Höllenfahrt um null Uhr zehn
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zusammengezogen. Auch seine Stimme war irgendwie anders. Es lag eine unverhüllte Drohung in ihr. Phil verstand sich auf solche Nuancen. Wie absichtslos schob er seinen Stuhl ein wenig vom Tisch zurück, so daß es aussah, als wolle er nur genug Platz haben, um die Beine übereinanderschlagen zu können.
    »Was für eine Firma vertreten Sie eigentlich, Mr. Greene?« fragte Gosser.
    »Die Bruck Limited«, erwiderte Phil, ohne eine Sekunde zu zögern.
    »So, so«, brummte Gosser. »Bruck Limited… Was für eine Firma ist das?«
    »Landwirtschaftliche Maschinen«, erwiderte Phil.
    »Landwirtschaftliche Maschinen«, sagte Gosser.
    Langsam geht er mir auf die Nerven, dachte Phil, mit seinem ewigen Wiederholen. Was will er eigentlich von mir? Irgend etwas hat sich getan. Sein Gesicht ist anders.
    »Können Sie durch irgendwelche Papiere beweisen, daß Sie wirklich für diese Firma arbeiten?« fragte Gosser.
    Phil verzog keine Miene. Er sagte gelassen: »Nein.«
    Stille und Verblüffung waren gleich groß. Die drei Männer starrten ihn verdattert an. Gosser fiel bei dieser überrasehenden Antwort nichts Besseres ein als: »Nein?«
    »Nein!« sagte Phil laut. »Ich denke nicht daran, mich von Ihnen verhören zu lassen, Gosser! Es sei denn, Sie beweisen mir, daß Sie ein Detektiv oder so etwas Ähnliches sind. Sie merken doch wohl selbst, daß Ihre Neugier jede Höflichkeit vermissen läßt — oder?«
    Gosser hatte plötzlich eine Pistole in der Hand. Über den Tisch hinweg zielte die Mündung auf Phils Magen. »Du stellst dich hinter ihn, Chackson!« befahl er.
    Der Angesprochene gehorchte sofort. Phil hatte ein unangenehmes Gefühl im Genick. Er liebte es nicht, in seinem Rücken Leute zu haben, von denen man nicht wußte, welcher Handlungen sie fähig sein würden.
    »Was soll eigentlich das Theater, Gosser?« erkundigte sich Phil. »Halten Sie mich für einen Falschspieler? Bitte, überzeugen Sie sich! Ich habe keine Asse in den Ärmeln oder andere Mätzchen.«
    »Halt’s Maul!« fuhr Gosser ihn grob an. »Haily, stell dich ans Fenster und beobachte die Straße! Wenn du Jails oder den Sheriff kommen siehst, sag sofort Bescheid!«
    »Okay, Boß!«
    So, so, dachte Phil. Boß! Gosser ist also der Boß! Der Boß wovon? Sind die drei eine Verbrecherbande?
    Gosser stand auf und kam um den Tisch herum. Die Pistole ließ er nicht aus der Hand. Er hockte sich vor Phil auf die Tischkante. Dann nahm er die Pistole von der rechten Hand in die linke.
    In Phils Gehirn schaltete etwas auf Alarm. Kein Mensch, außer einem Linkshänder, hält eine Schußwaffe in der linken Hand, wenn er nichts mit der rechten vorhat.
    Phil hatte recht. Gosser holte plötzlich aus. Phil zog den Kopf weg, und Gössers Schlag streifte nur sein Gesicht. Er riß den Fuß hoch und wollte Gosser einen kräftigen Tritt versetzen. Aber in diesem Augenblick trafen ihn zwei harte Schläge ins Genick und seitlich an den Hals.
    Eine Schmerzwelle jagte durch Phils Körper. Für ein paar Sekunden explodierten rote Farbflecken in seinem Gehirn und sandten grelle Blitze aus.
    Die Schleier vor seinen Augen verzogen sich gerade in dem Augenblick, als Gössers Rechte nach vorn fuhr und sich in Phils Magengrube bohrte.
    Als sie von ihm abließen, schlug er auf den Fußboden. Gosser und Chackson standen keuchend und breitbreinig neben ihm. Chackson rieb sich die Knöchel und sagte atemlos: »Warum eigentlich, Boß?«
    Gosser fuhr sich mit der Zungenspitze über die Unterlippe. Sein Mund stand weit offen. Seine Brust hob und senkte sich in heftigen Atemzügen. Es dauerte eine Weile, bis er genug Luft hatte, um antworten zu können.
    »Die beiden Hunde müssen uns belogen haben. Jails holte ein Päckchen von der Post, bevor er abfuhr. Das Päckchen hatte der Sheriff postlagend für ihn abgegeben.«
    »Der Sheriff?« rief Chackson. »Verflucht!«
    »Los, durchsuche den Kerl! Haily, du gehst hinauf in sein Zimmer und siehst dich dort um! Vor allem such das Jackett dieses Burschen! Bring es mit herunter! Ich muß seine Brieftasche sehen.«
    »Ja, Boß!«
    Haily verschwand. Chackson kniete nieder und wühlte in Phils Hosentaschen. Er förderte eine Schachtel Streichhölzer, einen Schlüsselbund, ein kleines Taschenmesser/ein sauberes, noch gefaltetes und ein in Gebrauch befindliches Taschentuch zutage. Und eine halbe Handvoll Münzen.
    »Damit kann man nichts anfangen«, knurrte Gosser. »Wir müssen warten, bis Haily sein Jackett bringt.«
    Chackson stand wieder auf, beugte sich

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