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0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn

0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn

Titel: 0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Höllenfahrt um null Uhr zehn
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vor und zog sich eine Zigarette aus Phils Schachtel, die neben seinem Spielgeld auf dem Tisch lag. Gosser nahm sich ebenfalls eine. Als Chackson Feuer gab, legte Phil los.
    Er packte mit beiden Händen Chacksons rechten Fuß und riß ihn mit einer scharfen Drehung herum.
    Chackson stieß einen spitzen Schrei aus und krachte rückwärts auf zwei Stühle, die mit ihm zu Boden gingen. Im selben Augenblick stand Phil schon auf den Beinen.
    In seinem geschwollenen Gesicht stand etwas, das Gosser unwillkürlich zurückfahren ließ. Aber Phil blieb am Mann.
    Phil erhielt einen Schlag, der vielleicht seinen Hals hatte treffen sollen, aber auf seiner Schulter landete. Auf dem Absatz wirbelte Phil herum. Er sah Chacksons verzerrtes Gesicht vor sich und schlug zu. Seine Faust schmetterte gegen Chacksons Kinnspitze und hob den Burschen fast aus den Schuhen. Mit glanzlosem Blick sackte Chackson nach vorn.
    Als Phil im Begriff war, zum entscheidenden Schlag auszuholen, hörte er hinter sich einen Ruf.
    Er wollte sich herumwerfen, aber es war schon zu spät. Er bekam einen Schlag gegen die linke Halsseite. Nur mit halbem Bewußtsein noch spürte er ein paar Schläge auf sich herabprasseln, dann wurde es dunkel. Ein gähnender Abgrund empfing ihn, in den er hineinstürzte.
    »So«, sagte Haily und bückte sich nach der Jacke, die er hatte fallenlassen, als er in den ungleichen Kampf eingriff. »Den hab’ ich auf die Reise geschickt, was, Boß?«
    Gosser war nicht nach dummen Witzen zumute. Er wischte sich über die Lippen und keuchte: »Gib sein Jackett her!«
    Haily brachte es ihm. Während Chackson stöhnend versuchte, wieder auf die Füße zu kommen, durchwühlte Gosser hastig Phils Brieftasche. Es dauerte nicht lange, bis er Phils Dienstausweis gefunden hatte.
    »Der Kerl ist vom FBI…« murmelte er tonlos.
    Und vor dieser Tatsache erschrak sogar Mr. Gosser.
    ***
    Der plötzliche Schock brachte Chackson auf die Beine. Haily stand neben Gosser und sah abwechselnd auf seinen Boß und auf Phil, der sich nicht mehr regte.
    »FBI!« stöhnte Chackson. »Das gilt uns! Die Kerle sind hinter uns her, Boß!«
    Gosser fuhr herum. Sein Gesicht war rot vor Wut. »Das brauchst du mir nicht zu erklären. Oder hältst du mich für einen Idioten? Ich sehe, daß sie hinter uns her sind!« Seine Stimme hallte von den Wänden wider, so laut brüllte er.
    Plötzlich ging die Tür auf, und Norton, der Wirt, erschien auf der Schwelle. Aus einem völlig ratlosen Gesicht blickte er sie an. »Was… was ist denn los?« stotterte er. »Ich war gerade im Keller, als ich den Lärm hier oben hörte… Himmel, wie sieht denn Mr. Greene aus?«
    Gosser riß seine Pistole an sich. Er machte eine herrische Bewegung: »Rein mit dir! Mach die Tür hinter ihm zu, Haily!«
    Haily schloß nicht nur die Tür, er schob auch den völlig verdutzten Wirt ein Stück näher zu Gosser hin. Der Gangsterboß trat an Norton heran, packte ihn mit der linken Hand an der alten, abgenutzten Krawatte und schüttelte ihn hin und her.
    »Wer hat uns verpfiffen?« schrie er ihn an. »He, mach dein Maul auf! Wer war das?«
    »Ich… ich weiß überhaupt nicht, was Sie meinen!« stammelte Norton erschrocken. »Bestimmt, Mr. Gosser, ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen.«
    Mehr als der klägliche Ton seiner Stimme bestätigte sein Gesicht, in dem sich Verständnislosigkeit abzeichnete, seine Worte. Mit einem Fluch stieß Gosser ihn zurück, drehte sich um und schrie Haily an: »Hol deine Kanone herunter! Steck sie in die Hosentasche! Binde die Halfter um, zieh das Jackett drüber, das ist mir egal! Aber beeil dich!«
    Er ging aufgeregt im Zimmer auf und ab. Chackson hatte sich unterdessen in einen anderen Stuhl fallen lassen und rieb seine Beulen. Auch er war aufgeregt, aber er hatte keine Entschlüsse zu treffen. Im Gegenteil, er konnte sich in den Stuhl setzen und den Boß forschend ansehen. Er sagte nichts. Aber in seinem Blick stand die Frage, was nun?
    Gosser spürte diese Frage. Sie hing wie eine schwere Last über seinem Kopf und trug nicht gerade dazu bei, daß er ruhiger wurde. Warum dachten diese beiden, Chackson und Haily, nicht einmal selber nach? Warum starrten sie immer nur ihn an, wenn etwas entschieden werden mußte? Warum setzten sie ihre Gehirnmaschinen nicht mal selber in Bewegung?
    Haily kam mit umgeschnallter Schulterhalfter zurück. Er fuhr gerade in sein Jackett, als er die Tür aufstieß. Der Narr war mit offen getragener Schulterhalfter die Treppe

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