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0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn

0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn

Titel: 0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Höllenfahrt um null Uhr zehn
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herabgekommen! Gosser sah es und stöhnte vor Zorn.
    »Hol was zu trinken!« fuhr er ihn an.
    Inzwischen hatte sich Norton von seinem Schreck halbwegs erholt. Er wollte zur Tür. Gosser riß ihn an der Schulter zurück. »Du bleibst hier!« fuhr er ihn an.
    »Aber…«
    Bevor der Wirt auch nur das zweite Wort aussprechen konnte, hatte ihn Gosser geschlagen. Norton taumelte ein paar Schritte rückwärts, bis er gegen einen großen Blumenständer stieß und ihn umriß. Polternd krachten vier Topfpflanzen zu Boden.
    »Wenn ich jemandem sage, daß er hierbleibt, dann bleibt er hier!« schrie Gosser. »Ist das endlich jedem klar?«
    Norton sagte mit überraschend klarer Stimme: »Ich hätte nie gedacht, daß ihr drei Verbrecher seid!«
    »Hast du uns für Gemüsegärtner gehalten?« stöhnte Gosser.
    Haily kam mit einer angebrochenen Whiskyflasche. Es war guter Bourbon.
    Gosser nahm einen kräftigen Schluck. Als er sie absetzte, atmete er tief. Er fühlte sich besser. »Da, Chackson, trink!« sagte er ruhiger, als er vorher gewesen war. »Wir beide haben schließlich den Löwenanteil zu tragen gehabt, als wir uns mit dem FBI-Kerl rumschlugen.«
    Schweigend wartete er, bis auch sein Komplice einen tüchtigen Schluck genommen hatte. Danach trank er selber noch einmal. Als er genug hatte, steckte er sich eine Zigarette an, setzte sich an den Tisch und ließ die Flasche in seiner linken Hand zwischen den gespreizten Knien hin und her baumeln.
    »Jetzt hör zu, Norton!« sagte er fast gemütlich. »Wir werden von der Polizei in New York gesucht. Warum, das geht dich nichts an. Ich möchte wissen, wie die beiden G-men auf unsere Spur gekommen sind. Streng dein Köpfchen an und mach deinen Mund auf! Oder sieh dir diesen Kerl an! Wenn du genauso behandelt werden willst wie der da, brauchst du’s nur zu sagen!«
    Wie um Gossers Worte zu unterstreichen, wälzte Chackson den bewußtlosen Phil auf den Rücken, so daß Norton mit entsetzt aufgerissenen Augen das geschwollene Gesicht des Mißhandelten erkennen konnte.
    »Ich… ich weiß wirklich nichts«, sagte er tonlos.
    »Das wollen wir erst mal untersuchen!« sagte Gosser und nahm einen neuen Schluck aus der Flasche. »Haily, du setzt dich in die Halle. Wenn der Sheriff oder sonst irgend jemand kommt, sagst du mir Bescheid. Klar?«
    »Klar, Boß!«
    Haily verschwand. Gosser sah ihm einen Augenblick nach, dann wandte er sich wieder dem Wirt zu, der verschüchtert mit dem Rücken an der Wand des Zimmers lehnte. »Wann sind die beiden G-men gekommen?«
    »Heute früh. Vielleicht gegen zehn. Oder halb elf, ich weiß es nicht genau.«
    »Haben sie vorher mit dir telefoniert, Norton? Oder hat der Sheriff vorher mit dir gesprochen?«
    »Der Sheriff war eine halbe Stunde vorher da. Aber er wollte nur etwas vom Wagen wissen.«
    »Von welchem Wagen? Von deinem schwarzen Cadillac?«
    »Ja.«
    »Was wollte er wissen?«
    »Ob ich in der Nacht zum letzen Sonntag damit unterwegs gewesen wäre.«
    »In der Nacht zum Sonntag? Da waren wir mit dem Schlitten weg! Hast du ihm das gesagt?«
    »Ja, ich…«
    »Fang nicht an zu lügen! Du hast also dem Sheriff gesagt, daß wir in dieser Nacht mit dem Caddy unterwegs waren…«
    Gosser rieb sich übers Kinn. Man hörte das Kratzen seiner Bartstoppeln. Seine Stirn hatte tiefe Falten. »Irgend etwas muß in dieser Nacht losgewesen sein«, murmelte Gosser. »Wir sind zweimal durch eine Straßensperre gekommen. Sie haben jemand gesucht.«
    »Uns vielleicht?« fragte Chackson. »Quatsch! Dann hätten sie auch Bilder von uns gehabt und uns nicht zweimal passieren lassen. Der Aufwand galt einer anderen Sache. Und die Sache muß mit einem schwarzen Cadillac Zusammenhängen. Sonst hätte der Sheriff nicht danach gefragt.«
    »Vielleicht suchen sie den Liebespaarmörder!« sagte Norton. »Soviel ich weiß, machen sie schon seit ein paar Wochen ihre Straßensperren und nächtlichen Kontrollen, weil sie den endlich kriegen wollen.«
    Gösser stieß einen Pfiff aus. Natürlich hatte er, wie jeder andere im Lande, längst von diesem unheimlichen Mörder gelesen.
    »Das wird’s sein!« brummte er. »Dann gilt der ganze Rummel ja gar nicht uns! Warum muß dieser Mörder denn auch ausgerechnet mit einem schwarzen Caddy durch die Gegend rasen? Wenn er einen anderen Wagen genommen hätte, wären die G-men hier wahrscheinlich nie hingekommen! Jetzt ist bloß die Frage, ob sie uns erkannt haben? Wo ist der G-man hingefahren?«
    Norton versicherte, daß er es nicht wüßte.

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