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0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht

0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht

Titel: 0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel hat umsonst gelacht
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möglich?«
    »Sehr einfach. Die Mädchen müssen spätestens um elf Uhr im Haus sein. Wer später kommt, riskiert nicht eingelassen zu werden. Sie gehen dann sofort in ihre Zimmer. Nur wenn eines von ihnen ein Anliegen an die Heimleiterin hat oder den Waschraum aufsuchen will, darf sie den Schlafraum verlassen.«
    Da blieb also noch eine Menge zu klären übrig.
    »Ist das Mädchen soweit, daß ich ein paar Fragen an sie richten kann?« flüsterte ich.
    »Das habe ich selbst schon versucht, aber sie kann sich an nichts erinnern oder sie tut so. Sie sagt, sie sei gerade zwei Minuten vor elf nach Hause gekommen. Sie habe geklingelt, und es sei ihr geöffnet wdrden. Sie behauptet, aber nicht zu wissen, von wem. Ich habe bereits feststellen können, daß das Licht im Gang kurz vor elf ausgedreht wird. Danach ist es stockfinster. Nell gibt an, sie habe, als sie eintrat, plötzlich keine Luft mehr bekommen und die Besinnung verloren. Ich habe ihr von dem Mord überhaupt noch nichts gesagt. Es schien mir in ihrem Zustand zu gefährlich zu sein.«
    Ein halberstickter Schrei erklang vom Bett her. Ein heftiges Keuchen folgte. Wir waren beide herumgefahren. Nell wollte aufspringen, während das blonde Mädchen, die sich erboten hatte, sie zu waschen und umzukleiden, mit Gewalt versuchte, sie niederzuhalten.
    Mit zwei Schritten waren wir bei ihnen. Dr. Price schob das Mädchen zur Seite und faßte Nell, die es geschafft hatte, sich halb aufzurichten, um die Schultern.
    »Was ist denn los, Kind? Bleiben Sie doch liegen!« sagte er, aber es gelang ihm nicht, sie zu beruhigen.
    Nell kämpfte verzweifelt und stieß unverständliche Laute aus. Ich griff mir die Blonde und zog sie ziemlich unsanft hinüber zum Fenster.
    »Lassen Sie mich los! .Lassen Sie mich augenblicklich los! Sie dürfen mich nicht anfassen! Ich werde mich über Sie beschweren!« zischte die Blonde böse und bemühte sich, meinem Griff zu entschlüpfen. Aber sie erreichte nur das Gegenteil damit.
    »Was haben Sie ihr gesagt?« fragte ich scharf.
    »Gar nichts«, behauptete sie.
    »Das können Sie Ihrer Großmutter erzählen! Wenn Sie nicht ganz schnell die Wahrheit sagen, sperre ich Sie ein!«
    »Das dürfen Sie nicht! Was Sie da versuchen, ist Erpressung einer Aussage! Mit mir können Sie das nicht machen!«
    Jetzt hatte ich sie an beiden Schultern gepackt und zwang sie, mir ins Gesicht zu sehen. Ihre blauen Augen sprühten vor Zorn.
    »Sie scheinen ja recht gut Bescheid zu wissen, mein Kind«, meinte ich ironisch. »Wann haben Sie denn das letzte Mal mit der Polizei zu tun gehabt?«
    »Das geht Sie nichts an!«
    »Also doch! Packen Sie das zusammen, was Sie im Gefängnis brauchen! Sie gehen sofort mit!«
    Jetzt, als sie merkte, daß ich Ernst machte, veränderte sich ihr Gesicht schlagartig. Ihre Lippen begannen zu zucken, und ein paar Tränen flossen über die Wangen. Wäre ich kein so ausgekochter G.-man gewesen, würde ich wahrscheinlich darauf hereingefallen sein. So jedoch wußte ich, daß es Krokodilstränen waren.
    »Was haben Sie Nell gesagt?« wiederholte ich meine Frage.
    »Ich habe sie nur gefragt, warum sie den alten Drachen totgeschlagen hätte. Ich habe ihr sogar gesagt, daß wir uns alle darüber gefreut hätten, das Biest los zu sein. Sie hat uns genug schikaniert!«
    »So? Hat sie das? Wie heißen Sie eigentlich?«
    »Barbara Urban. Und damit Sie es gleich wissen: ich arbeite bei der Waterman Füllhalter Cy. in Seventh Avenue.«
    »Sie haben Mrs. Ronald gehaßt! Sie haben sie so sehr gehaßt, daß Sie sich über ihren Tod freuten! Wer beweist mir, daß nicht Sie es waren, die sie erschlagen hat?«
    »Hat man vielleicht meine Fingerabdrücke auf dem Schürhaken gefunden?« fragte sie frech. »Außerdem schlafe ich hier zusammen mit Nell. Ich sah sie kommen und wieder nach draußen gehen. Dann schlief ich ein. Als ich um zwölf Uhr dreißig von irgendwas aufwachte, wunderte ich mich, daß Nell nicht in ihrem Bett war. Ich dachte, es wär’ ihr vielleicht schlecht geworden oder sie wär’ so blau gewesen, daß sie im Waschraum einschlief. Ich ging also hinaus, um nachzugucken, und solperte im Dunkeln über sie. Ich erschrak furchtbar und schaltete das Licht ein. Dann rief ich die Polizei an.«
    »Und Nells Vater!« ergänzte ich.
    »Ja…«
    »Sie sind ein verdammt kaltblütiges Mädchen! Oder ein ganz ausgekochtes!« knurrte ich. »Ich hätte eher angenommen, daß Sie schreiend auf die Straße gestürzt wären!«
    »Ich tat aber keins von

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