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0187 - Duell der Dämonen

0187 - Duell der Dämonen

Titel: 0187 - Duell der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Langsam erhob sich die Khysalerin, die auf ihrem Lager gehockt und die Katze gestreichelt hatte. Seltsamerweise sagte der Adept nichts zur An-Wesenheit des Tieres. Ein vager Verdacht stieg in Nicole auf. Sah der Adept die Katze nicht?
    »Was geschieht?« fragte Nicole.
    »Ihr werdet lernen«, erklärte der Adept kurz angebunden und drehte sich um. Mit keinem Blick vergewisserte er sich, ob die beiden ihm folgten. Er schien es als sicher anzunehmen. Und als Nicole versuchte, stehenzubleiben, mußte sie zu ihrem eigenen Entsetzen feststellen, daß sie es nicht konnte. Sie mußte dem Adepten folgen, ob sie wollte oder nicht.
    Seltsamerweise spürte sie den hypnotischen Zwang nicht. Sie besaß zwar keine Para-Fähigkeiten, aber sehr feine Sinne, die auf derlei Versuche ansprachen. Vielleicht hing es mit den Dhyarra-Kristallen zusammen, die hier die Magie ausmachten. Genau sagen konnte sie es nicht, weil sie bisher noch keine dahingehende Dhyarra-Erfahrung besaß. Zamorra hielt seinen Kristall stets sorgsam unter Verschluß.
    Eine dumpfe Furcht stieg in ihr auf, während sie und Ayna dem Adepten folgten. Lernen, hatte der Adept gesagt. Das bedeutete, daß sie auf ihre Tätigkeit als Tempeldienerinnen vorbereitet werden sollten.
    Dämonendienerinnen!
    Helferinnen der Hölle, der schwarzen Magie, des Bösen!
    Das kann ich doch nicht, schrie alles in Nicole auf. Was wird geschehen, wenn ich mich weigere?
    Kann ich mich überhaupt weigern?
    Und zum ersten Mal kam ihr der Gedanke, daß der Opfertod am Schluß ihrer Tätigkeit vielleicht eine Erlösung sein mochte…
    ***
    Es hatte dem Adepten, der für die »Wiederbeschaffung« Zamorras verantwortlich war, nicht gereicht, per Mundpropaganda dafür zu sorgen, daß Zamorra nicht mehr lebend, sondern tot erwünscht war. Er beteiligte sich selbst an der Aktion. Immerhin saß ihm die Hölle selbst im Nacken; ein Tod durch den Wisch war das Schlimmste, was er sich vorstellen konnte. Alles andere trat dahinter zurück.
    Er war auch der erste, der Zamorras Schnelligkeit im Handeln in Erwägung zog. Immerhin hatte er den Mann aus der anderen Welt kennengelernt. Er war derjenige gewesen, der ihn in der Steppe eingefangen hatte, und er hatte den Transport nach Aronyx begleiet. Daher kannte er Zamorra zwar noch längst nicht hundertprozentig, konnte seine vermutlichen Reaktionen aber besser einschätzen als alle anderen.
    Daß die Anweisung aus dem ORTHOS gekommen war, Zamorra auf jeden Fall zu töten, gefiel ihm gar nicht. Diesen Mann umgab ein Geheimnis, das man sich nutzbar machen konnte.
    Und der Adept nahm nicht ganz zu Unrecht an, daß Zamorra sich längst nicht mehr in weiterem Umkreis aufhielt. Noch ehe das Gerücht ausgestreut worden war, daß sich jene Fremde, die er suchte, im Tempel befand, war er wahrscheinlich schon in Tempelnähe.
    Vielleicht aus anderem Grund. Der Adept hielt es für möglich, daß der Fremde die Macht an sich reißen wollte. In diesem Falle würde er schneller handeln als fast alle anderen denken konnten.
    Aus diesem Grund blieb der Adept in der Nähe des Tempels, und er blieb sehr wächsern.
    Und dann sah er, als der Abend kam und es dunkel wurde, im Dämmerlicht einen Mann, der ihm bekannt vorkam.
    Der Tempel besaß nur einen Eingang, und dieser befand sich an der gleichen Seite wie das Hauptportal des Königspalastes. Der Adept nahm nicht an, daß Zamorra so dreist sein würde, diesen Eingang zu benutzen, deshalb behielt er durch ständigen Stellungswechsel alle anderen Seiten des Tempels im Auge. Er selbst hatte sich getarnt, trug keine Adeptenkutte, sondern die Kleidung eines Bürgers.
    So konnte er davon ausgehen, daß Zamorra ihn nicht auf Anhieb erkennen konnte.
    Der Mann, der ihm bekannt war und ebenfalls die Kleidung eines Bürgers trug und dazu mit einem Schwert bewaffnet war, lungerte am Ende einer Seitengasse herum und starrte immer wieder abschätzend zur Rückseite des Tempels hinüber.
    Der Adept schlenderte näher heran, einen großen Hut tief ins Gesicht gezogen und seinen Gang etwas verstellend, um so lange wie möglich unerkannt zu bleiben. Als er nur noch hundert Schritte von dem Fremden entfernt war, erkannte er das Gesicht.
    Er hatte richtig getippt. Dieser Fremde war Zamorra.
    ***
    Zamorra wußte, daß es ein riskantes Unternehmen sein würde. Er hatte es kurz gewagt, in einer Schänke zu erscheinen und sich ein Essen bereiten zu lassen. Immerhin hatte er seit seiner Flucht von der Galeere nichts Vernünftiges mehr zwischen die

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