Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0187 - Duell der Dämonen

0187 - Duell der Dämonen

Titel: 0187 - Duell der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
durchführen und Asmodis rufen.«
    »Ja«, sagte Master Grath.
    Damon grinste. Wenn nur ein Zehntel der Schwarzen Familie so einfach unter Kontrolle zu bringen war wie Master Grath, hatte er die Weltherrschaft schon jetzt in der Tasche.
    ***
    Zamorra fühlte sich, neu ausgerüstet, wesentlich wohler. Zwar mußte er nach wie vor äußerst vorsichtig sein, denn sein verändertes Äußeres täuschte nur auf größere Entfernung. Aber dennoch fühlte er sich nicht mehr ganz so schutzlos.
    Er mußte schnell handeln, solange er sich in Aronyx befand. Er war sicher, daß es eine sehr genaue Beschreibung seiner Person gab, und die beiden Erlebnisse - der Kampf mit dem Hexer und der in dem kleinen Haus - wiesen darauf hin, daß die Dämonendiener nicht gewillt waren, ihn entkommen zu lassen.
    Er mußte für sie ungeheuer wertvoll sein.
    Von dem Mordbefehl ahnte er im Moment noch nichts, aber er war trotzdem längst dort, wo ihn noch niemand suchte.
    Er konnte den Palast sehen, und daneben ragte der Tempel auf.
    Zamorra lehnte an einer Hauswand, Hier, Im Zentrum der Stadt, waren die Straßen wesentlich breiter, und um Palast und Tempel zog sich eine weite Fläche.
    Nackter Stein! Keine Grünflächen, wie sie sonst Herrscherhäuser umgaben. Für derlei Schönheiten schien man hier nichts übrig zu haben. War denn auch das Volk, die Bürger, so sehr vom Keim der Schatten durchdrungen, daß hier kein einziges blühendes Pflänzchen gedeihen durfte? Pflastersteine, breite Betonplatten… und dann die Palastmauern, auf deren Oberkanten sich spitze Dornen erhoben. In der Nähe des großen, vergitterten Tores trugen einige dieser Dornen bleiche Schädel.
    Zamorra schluckte unwillkürlich. Es konnte leicht geschehen, daß auch sein Schädel dort in nächster Zeit aufgepflanzt wurde. Denn er traute nicht nur den Zauberern, sondern auch der weltlichen Macht in Aronyx nicht über den Weg. Zu sehr war ihm die Zusammenarbeit von Kriegern und Adept während des Sklaventransportes und auf dem Markt noch im Gedächtnis.
    König Wilard mußte das Geschehen wohl gutheißen.
    Vielleicht auch nicht ganz so freiwillig… unwillkürlich zog sich ein spöttisches Lächeln um Zamorras Lippen. Die Tempelanlage ragte fast so hoch auf wie der Königspalast und war ebenso gut bewacht. Aber wo der Palast kunstvoll verziert und mit Gold belegt war, da schimmerten die Tempelmauern im stumpfem Grau.
    Leicht berührte Zamorras Hand den Schwertknauf. Er spähte zu den Kriegern hinüber, die vor den Toren Wache hielten. Sie waren nicht nur mit Schwertern bewaffnet, sondern auch mit Strahlern. Es juckte Zamorra beim Anblick dieser gefährlichen Waffen in den Fingern. So ein Ding besitzen und sich einen heimlichen Zugang in die Tempelmauer schneiden…
    Irgendwo da drinnen war Nicole. Und in etwa einem Monat würde sie sterben. Vorher mußte also etwas geschehen.
    Jetzt, bei Tageslicht, war nichts zu machen. Zamorra mußte die Dunkelheit abwarten. Aber damit stieg auch die Gefahr, daß ihn einer seiner Häscher erwischte…
    Das würde sich sowieso zu einem gewaltigen Problem ausweiten. Denn selbst wenn es ihm gelang, Nicole aus dem Tempel zu befreien, war er damit noch nicht aus der Stadt heraus. Und Nicole wußte sich zwar sehr gut ihrer Haut zu wehren, aber zwei Leute waren dennoch nicht so beweglich wie einer, weil sie trotz allem Rücksicht aufeinander nehmen mußten.
    Und sein Amulett fehlte ihm.
    Auch wenn es sich in letzter Zeit immer öfter »selbständig« machte und Zamorra Entscheidungen abnahm oder aufzwang, die nicht immer völlig in seinem Interesse lagen, war es dennoch immer noch ein nützliches Instrument, das seine Para-Fähigkeiten verstärkte und darüber hinaus Schutz vor dämonischen Einflüssen bot. Als Waffe war es unübertroffen.
    Doch es war zurückgeblieben, als er in diese Welt geschleudert worden war.
    Er sah, daß zwei der Wächter sehr eingehend zu ihm herüberstarrten. Sein langes Herumstehen fiel auf. Unverzüglich zog er sich wieder zurück. Es war nicht notwendig, daß man früher als nötig auf ihn aufmerksam wurde.
    ***
    Die Wand öffnete sich. Nicole fuhr herum und starrte den Mann in der dunklen Kutte an. Er war kahlköpfig, und seine Augen lagen tief in den Höhlen. Mit stechendem Blick musterte er die beiden Mädchen. Unter seinem Blick fühlte Nicole sich trotz ihres Tempelgewandes nackt; viel verbarg das durchscheinende Material allerdings ohnehin nicht.
    »Mitkommen!« befahl er schroff.
    Nicole und Ayna sahen sich an.

Weitere Kostenlose Bücher