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0187 - Duell der Dämonen

0187 - Duell der Dämonen

Titel: 0187 - Duell der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Abendspaziergang gemacht hatte. Mit einem freundlichen »Grüß Gott« wollte Zamorra an ihm Vorbeigehen, aber der Mann versperrte ihm den Weg.
    Da sah er sein Gesicht und erstarrte. Er hatte den Adepten vor sich, der ihn damals eingefangen und nach Aronyx gebracht hatte.
    In dessen Augen blitzte es auf, und dann zuckte bereits der Dolch auf Zamorras Brust zu.
    ***
    »Ich muß noch einmal zurück, und verschiedene Dinge besorgen«, kreischte Master Grath. Damon hatte dem Teufelchen einen Teil seines eigenen Willens gelassen. Er hatte keine Lust, Grath jede Fingerbewegung erst befehlen zu müssen. So war der Unterteufel und frischgebackene Damon-Adjutant durchaus in der Lage, eigene Gedanken zu fassen und Schlüsse zu ziehen. In Gedanken mochte er sich sogar gegen seinen neuen Herrn auflehnen. Aber was alle weitergehenden Dinge anging, war er auf Dämons Befehle angewiesen.
    Damon lachte kurz. »Nichts da, Bürschchen«, sagte er kopfschüttelnd. »Ich kenne dich, Gehörnter. Du willst dich lediglich aus meiner Reichweite entfernen. Daraus wird nichts, du bleibst hier. Was du für die Beschwörung brauchst, besorge ich. Hiermit.« Er streckte Master Grath die Faust mit dem Dhyarra-Kristall entgegen.
    Master Grath verzog das schmale Gesicht mit der scharfkantigen Nase. »Schön, schön«, keifte er. »Ich gehörche. Ich benötige…« und er rasselte die scheußlichen Dinge herunter, die er benötigte und die von Friedhofserde bis zum Blinddarm einer vor drei Tagen gestorbenen Blindschleiche reichte. Damon grinste nur. Der Dhyarra-Kristall in seiner Hand flackerte nur schwach, während die gewünschten Teile, zum Teil hundserbärmlich stinkend, sich in Sister Sallys Wohnung ansammelten. Mit gemischten Gefühlen starrten die drei anderen Hexenschwestern darauf, die Damon ebenso unter seinen Bann genommen hatte wie Master Grath.
    »Das wäre es wohl«, stellte Master Grath schließlich fest. »Wir müssen zu einem Kreuzweg fahren.« Er wieselte zum Fenster und sah hinaus »Der Mond scheint, und wenn wir Glück haben, regnet es gerade nicht, wenn wir die Beschwörung vornehmen.« Er nickte den drei Frauen zu. »Nehmt die Hexensalbe mit. Wir werden auch eure Kraft benötigen.«
    Damon verzog die Mundwinkel. Offenbar unterschätzte ihn das Teufelchen im schwarzen Pelz immer noch beträchtlich. Aber er sollte seinen Willen haben, beschloß der Halbmensch. Es war immer gut, noch ein paar Trümpfe in der Hand zu haben. Es konnte sein, daß Master Grath einen Weg fand, sich Dämons Kontrolle zu entziehen, und dann war es besser, wenn er nicht dessen wirkliche Stärke kannte.
    Auf einen Befehl des Teufels brachten die drei Hexen die bestialisch stinkenden oder auch nur ekelerregend aussehenden Dinge in einer großen Einkaufstasche unter. In einem Schrank Sallys fand sich ein Tonkrug, in dem sich der Sud befand, den Grath als Hexensalbe bezeichnet hatte. Sally McCullough hatte ihn schon vor ein paar Tagen gekocht.
    »Jetzt brauchen wir nur noch ein Blutopfer«, stellte er schließlich fest und sah Dämons Blick über die drei Hexen wandern. »Du willst doch nicht etwa…«
    Damon schüttelte den Kopf. »Wir werden ein anderes Opfer finden. Unterwegs. Draußen steht mein Auto. Hinaus mit euch.«
    Sie eilten aus dem Haus. Hinter Damon fiel die Haustür mit lautem Klacken ins Schloß. Damon setzte sich ans Lenkrad des Range Rovers. Master Grath hatte sich auf dem Beifahrersitz niederzulassen und sah in dem großen Geländewagen sehr abstrus aus. Auf der Rückbank fanden die drei Hexen Platz.
    Lautlos rollte der Range Rover an.
    »Ein Kreuzweg«, erinnerte der Unterteufel, der Bezugsdämon des kleinen Hexenclubs gewesen war. Damon nickte nur. Er brauchte das Lenkrad nicht einmal zu berühren. Sein Geist lenkte das Fahrzeug durch die nächtlichen Straßen Carmarthens.
    Gleichzeitig hielt er Ausschau nach einem Opfer.
    ***
    Bruce McKempon hatte schon wieder ordentlich getankt und sah seine Umgebung nur verschwommen, aber das war normal. Seinen Kameraden gegenüber pflegte er dann stets lallend zu behaupten, daß sein schlechtes Sehen lediglich auf eine fehlende Brille zurückzuführen war, zu deren Beschaffung ihm das Geld fehlte. Bruce hatte mittlerweile rund vierzig Jahre auf dem Buckel und es nicht weiter gebracht als von Edinburgh bis Carmarthen. Von geregelter Arbeit hatte er noch nie viel gehalten, weil der Begriff in seinem Fremdwörterbuch fehlte, und so schlug er sich auf andere Weise durch sein kärgliches Leben. Selbst unter

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