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0187 - Mannequins mit Mörderaugen

0187 - Mannequins mit Mörderaugen

Titel: 0187 - Mannequins mit Mörderaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aus den Fingern gerissen, und er selbst taumelte zurück.
    Jetzt konnte Vampiro-del-Mar nachsetzen. Er hatte noch die Chance, denn ich war noch nicht völlig wieder fit und hockte nach wie vor am Boden.
    Der Supervampir überlegte es sich anders. Bevor wir irgend etwas unternehmen konnten, war er schon weg.
    Mit gewaltigen Sätzen rannte er hinter dem Lastwagen her, der noch nicht seine volle Geschwindigkeit erreicht hatte, und Vampiro-del-Mar schaffte es tatsächlich, ihn einzuholen.
    Kurz bevor er ihn erreichte, wuchtete er sich vom Boden ab, hechtete durch die Luft und bekam die Ladeklappe zu packen. Er hämmerte förmlich dagegen, mußte nachfassen, umklammerte die Plane, und dann erschien die Wiedergängerin, um ihm auf den Wagen zu helfen. Sie drohte uns. Als letztes sahen wir ihr Gesicht, dann fiel die Plane zu, und der Wagen rollte davon.
    Vampiro-del-Mar hatte es wieder einmal geschafft!
    Suko stand neben mir. Er streckte den Arm aus. Ich erfaßte seine Hand und ließ mich von ihm hochziehen.
    Um uns war der Teufel los. Erst jetzt kamen wir dazu, die Umgebung wahrzunehmen. Wir hörten das Heulen der Polizeisirenen, mehrere Wagen fuhren an, und in all dem Trubel fiel mir ein roter Renault R4 auf, der auf eine halsbrecherische Art und Weise gewendet hatte, um die Verfolgung des Lastwagens aufzunehmen. Jedenfalls fuhr der Wagen die gleiche Strecke.
    Suko und ich waren im Nu umringt. Fragen stürmten auf uns ein.
    Jemand hatte sich unseres Gepäcks angenommen, und zwei Männer in Zivil hasteten herbei. Ihre glatten Gesichter sprachen Bände. So sehen meist Geheimdienstleute aus.
    Dann wurden wir abgeführt. Wie Schwerverbrecher nahm man uns in die Mitte und brachte uns an den staunenden Gaffern vorbei zurück zum Flughafen.
    Vergeblich versuchte ich, mich verständlich zu machen. Ich wollte, daß man den Wagen verfolgte. Die Männer hörten nicht. Unsanft faßten sie uns an, stießen uns vor, und ihre Gesichter blieben dabei steinern.
    In einer Zelle landeten wir, wurden auf eine harte Pritsche geschoben, und zwei Uniformierte hielten ihre Maschinenpistolen in den Händen. Die Mündungen wiesen auf uns. Mich beunruhigte so etwas immer. Über meine Schultern lief ein Frösteln. Wir wurden durchsucht.
    Alles nahm man uns weg. Sogar den Hosengürtel, so daß wir uns wie tragischkomische Witzfiguren fühlten. Erst einmal wurden sämtliche Papiere und persönliche Gegenstände auf einem Tisch ausgebreitet, neben dem Einsatzkoffer und dem schmalen Kasten, in dem Desteros Schwert lag. Die Gepäckstücke hatten sie noch nicht geöffnet. Sie beschäftigten sich zu allererst mit unseren Personalien.
    Ein grauhaariger Mann, der etwa zehn Jahre älter war als ich, fungierte hier als Leiter. Er hatte das Gesicht einer Bulldogge, trug einen zu engen, braunen Anzug und hielt meinen Ausweis in der Hand. Nicht nur den, auch das Sonderpapier, das vom englischen Innenminister ausgestellt war. Hoffentlich verstand der Mann soviel von unserer Sprache.
    Ich hockte neben Suko auf der Bank, hatte meine Hände flach auf die Oberschenkel gelegt und schaute zu dem Beamten hoch. Der blätterte in den Papieren, verglich beide Ausweise miteinander, und seine Augenbrauen, sie wirkten wie kleine, ergraute Holzbalken, schoben sich langsam in die Höhe, wobei seine Stirn das Muster eines Waschbretts annahm.
    Er sagte noch immer nichts, sondern warf mir nur einen scharfen Blick zu.
    Dann legte er die Papiere zusammen und nahm sich Sukos Ausweis vor. Der Chinese war zwar nicht beim Yard angestellt, aber es liefen Verhandlungen, daß wir ihn übernahmen. Allmählich wurde es auch Zeit damit. Schließlich konnte der Chinese den Conollys nicht immer auf der Tasche liegen. Gesagt hatte ich meinem Freund allerdings nichts davon. Für Suko sollte es eine Überraschung werden.
    Der Ausweis des Chinesen landete dort, wo auch meine Papiere lagen. Dann nickte der Grauhaarige und schickte plötzlich sämtliche Männer nach draußen. Auch die Bewacher.
    Die Leute schauten erst dumm aus der Wäsche, fügten sich jedoch und verschwanden.
    Der Mann kam auf uns zu. Mir reichte er zuerst die Hand. »Ich heiße Paul Meurisse«, erklärte er, »und möchte mich bei Ihnen entschuldigen. Ich wußte nicht, daß ich zwei Kollegen vor mir habe. Zudem kenne ich ihren Namen, Monsieur Sinclair, obwohl ich nicht direkt etwas mit der Polizei zu tun habe.«
    »Geheimdienst?«
    Er nickte. Dann begrüßte er Suko. Er gab uns alles zurück.
    Während wir die Gürtel in die

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