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0187 - Mannequins mit Mörderaugen

0187 - Mannequins mit Mörderaugen

Titel: 0187 - Mannequins mit Mörderaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schlaufen schoben, berichtete ich.
    Meurisse hörte aufmerksam zu, kein Muskel regte sich in seinem Gesicht. Er wußte genau Bescheid, und er stellte auch nichts in Abrede, wie wir vielleicht hätten erwarten können.
    »Haben Sie eine Fahndung eingeleitet?« erkundigte ich mich.
    Da mußte Meurisse passen.
    »Dann sind sie Ihnen also entwischt.«
    »Wir hielten uns an Sie«, erwiderte der Grauhaarige knapp, »aber ich werde es noch in die Wege leiten. Kann ich eine Beschreibung haben, Messieurs?«
    Ich gab sie ihm und er ging.
    Suko schaute mich an. »Was hältst du denn von der ganzen Sache?« fragte er mich.
    Ich hob die Schultern. »Dr. Tod und seine Mordliga haben in Paris irgend etwas vor. Allerdings weiß ich nicht, was. Man müßte den Weg der Särge zurückverfolgen.«
    »Darum kann sich Meurisse kümmern.«
    »Genau.«
    Wir sagten es dem Abwehrmann auch, und der erwachte zu einer fieberhaften Aktivität. Es dauerte nur Minuten, dann wurde ein Mann hereingeführt, der sich als La Salle vorstellte. Den Vornamen habe ich vergessen. Die von Suko überwältigten Männer waren noch nicht vernehmungsfähig.
    »Sie sind der Pilot, der die vier Särge geflogen hat?«
    »Ja.«
    »Dann berichten Sie mal.«
    Wir erfuhren, daß La Salle von einer schwarzhaarigen Frau den Auftrag erhalten hatte. Sie versicherte ihm, daß nichts Schlimmes daran war, kein Rauschgift und so.
    »Sind Sie nicht mißtrauisch geworden, daß es gleich vier Särge auf einmal waren?« fragte ich dazwischen.
    Er schob seine Mütze in den Nacken. »Das schon, Monsieur. Ich habe auch ein paarmal nachgefragt, aber die Frau sagte mir, daß alles in Ordnung wäre.«
    »Wie hieß sie?« wollte Meurisse wissen.
    »Scott.«
    »Sie hat nicht einmal ihren Namen geändert«, bemerkte ich.
    Der Geheimdienstmann warf mir einen schnellen Blick zu.
    »Dann kennen Sie die Frau?«
    »Ja, aber später mehr.«
    Meurisse verstand und wandte sich wieder an den Piloten.
    »Erzählen Sie mal weiter.«
    »Nun, da gibt es nicht viel zu sagen, Monsieur. Ehrlich nicht. Ich bin mir keiner Schuld bewußt, außerdem ist ja die Fracht noch vom Zoll kontrolliert worden.«
    »Der Zöllner ist schwer verletzt. Ich hoffe, daß er durchkommt«, erwiderte Meurisse.
    »Das tut mir leid.«
    »Sonst wissen Sie nichts?«
    »Nein.«
    »Hat Ihnen die Frau gesagt, was sie hier in Paris vorhatte?« schaltete ich mich ein.
    La Salle lachte auf. »Die und etwas gesagt? Himmel, ich kenne verdammt viele Frauen, bin in der Welt auch herumgekommen, aber so etwas ist mir noch nie begegnet. Wie ein Eisblock, ehrlich, da hatte man Angst, sie anzusprechen.«
    Ich konnte mir gut vorstellen, wie es La Salle zumute gewesen sein mußte. Ja, Lady X war ein Eisblock, wenn man das mal so sagen durfte. Sie war äußerst gefährlich, ein regelrechtes Biest, eine Frau, die keine Gefühle kannte.
    »Kann ich gehen?« fragte La Salle.
    Meurisse nickte. »Ihre Personalien haben wir ja.«
    La Salle verschwand. Der Grauhaarige schaute uns an. Ein paar Schweigeminuten vergingen. Dann fragte Meurisse: »Können Sie sich vorstellen, was diese Frau hier gesucht hat?«
    »Nein. Aber setzen Sie Ihre Einheiten in Alarmbereitschaft. Wenn Lady X loslegt, geht sie über Leichen, das sollten Sie wissen, Monsieur.«
    »Ja, danke. Wo wohnen Sie?«
    »Hotel Dieu.«
    »Vornehmer Laden.«
    »Wir sind eingeladen worden.«
    »Ach, dann sind Sie nicht dienstlich hier?« wunderte sich der Agent.
    »Nein. Unsere Frauen sind hier nach Paris kommen, um eine Modenschau zu besuchen.«
    »Ja, die ist hier zur Zeit Thema Nummer eins. Vier geheimnisvolle Mannequins, die niemand kennt, tragen und stellen die neue Kollektion vor.«
    »Von welchem Modeschöpfer?«
    »Das sind mehrere. Sie haben sich zusammengetan und wollen neue Märkte erobern. Fragen Sie mich nur nicht mehr, ich bin da nicht genau informiert. Modenschauen haben mich noch nie interessiert, die Mode übrigens auch nicht.«
    Das konnte ich mir bei ihm vorstellen.
    »Seltsam ist es doch«, meinte Suko und stützte seinen angewinkelten Arm auf das Knie.
    »Was ist seltsam?« fragte ich.
    »Vier Mannequins und vier Särge.«
    Paul Meurisse lachte. »Sie sind gut, wirklich. Sehen Sie da etwa einen Zusammenhang?«
    »Möglich.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, Suko, das glaube ich einfach nicht.«
    Der Chinese hob nur die Schultern.
    Wir aber wollten gehen. Im Hotel mußten wir uns umziehen.
    Die Frauen warteten sicherlich schon auf uns.
    »Soll ich Sie hinbringen lassen?« bot sich

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