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0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes

0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes

Titel: 0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: die Stunde des Todes
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mich mißverstanden, Lieutenant!« sagte er. »Natürlich ist es nicht furchtbar. So ernst, wie Sie das Wort auffassen, habe ich es doch gar nicht gemeint.«
    »Dann sagen Sie in Zukunft, was Sie meinen! Wir sind keine Gedankenleser! Woher soll ich wissen, was Sie meinen, wenn Sie’s anders sagen? Kommen Sie, Cotton! Wir wollen weiter.«
    »Okay, Horne«, erwiderte ich. »Byebye, Mr. Shanday.«
    »Auf Wiedersehen, Sir! Wiedersehen, Lieutenant!« rief Shanday.
    Horne gab als Antwort nur ein Knurren von sich. Wir marschierten weiter, während Shanday die Kreuzung überquerte und in der anderen Seite der Querstraße verschwand. Nach ein paar Schritten aber blieb Horne stehen und sah mich an.
    »Es hat keinen Zweck, Cotton«, sagte er müde. »Es gibt keinen vernünftigen Ort mehr, wo wir den Jungen suchen könnten. Es sei denn, wir hätten genügend Leute und ausreichende Vollmachten, um jeden Hof, jeden Schuppen, jede Garage und jeden Keller zu durchwühlen. Wir wollen zurück zum Revier fahren und warten, bis die anderen kommen. Das ist im Augenblick alles, was wir tun können.«
    Es freute mich, daß er es einsah. Wir gingen zusammen zurück zum Standort meines Jaguars. Dicht dahinter parkte eine schwarze Limousine, die mir bekannt vorkam. Als ich die Nummer erkennen konnte, wußte ich, daß es ein FBI-Wagen war.
    Pokergesicht Johnson stieg aus und lief uns entgegen. »Endlich!« rief er. »Seit einer Stunde jage ich kreuz und quer durch die Gegend, um dich zu suchen, Jerry!«
    »Was ist denn los?«
    »Meine Witwe!« rief er. »Ich habe ihr 20 Dollar versprochen und zehn als Vorschuß anweisen lassen, unter der Bedingung, daß sie weiter im Verbrecheralbum suchen würde. Das brachte ihre Ablehnung zum Schmelzen. Sie saß seit heute mittag zwei Uhr im Archiv!«
    »Und?« fragte ich gespannt.
    Johnson rieb sich zufrieden die Hände. »Sie hat diesen ehrenwerten Mr. Lorren gefunden! Der Mann, der vier Wochen lang die Looker Express Company beobachtete! Du mußt gleich mit zum Distriktgebäude kommen, Jerry, damit wir die Fahndung nach Lorren ankurbeln können! Er ist doch die erste vernünftige Spur, die wir jetzt haben!«
    ***
    Als wir im Distriktgebäude ankamen, saß Mrs. Stude vor einem großen Tisch im Archiv, auf dem nur noch ein einziger der zahllosen Bände unseres Verbrecheralbums lag.
    Er war aufgeschlagen. Auf jeder Seite blickten uns die Gesichter von drei berufsmäßigen Unterweltlern entgegen.
    Ich lächelte ihr zu und bat: »Und jetzt, Mrs. Stude, zeigen Sie mir doch mal, wer Ihr Mr. Lorren ist!«
    Sie tippte sofort mit ihrem dicken wurstförmigen Zeigefinger auf das mittlere Gesicht der linken Seite. »Das ist er«, sagte sie. »Das nehme ich auf meinen Eid.«
    »Zweifel ausgeschlossen?«
    »Völlig ausgeschlossen. Das ist er, war er und wird er bleiben.«
    Ich warf einen Blick auf die Nummer, die sein Foto trug, prägte sie mir ein und winkte Baker, der gerade die Adresse aufgeschrieben hatte und den Zettel vor Mrs. Stude hinschob.
    Zusammen marschierten wir durch die langen Regalreihen im Archiv.
    »Ich habe schon den Kasten rausgezogen, in dem seine Karte steht«, erläuterte Baker und ging auf ein Regal zu, aus dem ein Karteikasten halb herausragte.
    »Gut, Mac. Dieser, ja?«
    »Ja, Mr. Cotton! Hier, das ist seine Karte!«
    Er zog mit einem Griff eine Karteikarte heraus, die er hochkant gestellt hatte, so daß sie aus den anderen herausragte.
    Ich sah mir den schrägen Vogel an. Bill McCane stand in der linken oberen Spalte, wo der bürgerliche Name festgehalten wird. Aber außerdem hatte er in der Spalte Angenommene Namen, die von dem oben angeführten schon gebrauch t worden sind, eine ganze Liste stehen. Er hatte sich schon Reals, Field, Macheson, Wooren, McDrive, Peters, Failey und Smith genannt. Jetzt konnten sie noch Lorren dazuschreiben.
    McCane war jetzt 36 Jahre alt. Er hatte bisher 16mal vor Gericht gestanden und war elfmal verurteilt worden.
    Die ersten sechs Strafen hatten unter der Grenze von sechs Monaten gelegen und betrafen noch vergleichsweise harmlose Dinge wie leichten Diebstahl und ähnliche Sachen.
    Dann wurde es schlimm: Beteiligung am Bandenverbrechen, versuchter Raubüberfall, versuchte Erpressung, Raubüberfall, schwerer Einbruch und — Mordversuch.
    »Bei dieser Liste dürfte McCane überhaupt nicht mehr frei herumlaufen«, brummte unser junger Anfänger Baker.
    »Da sind wir einer Meinung«, nickte ich. »Aber das müssen Sie mal den Gnadenausschüssen unserer

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