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0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes

0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes

Titel: 0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: die Stunde des Todes
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und nickte. »Das ist eine Möglichkeit. Wir werden das nachprüfen. Nun zu Ihrer Person, Mr. Rochester: Wo bewahren Sie die Schlüssel auf?«
    »In meinem Safe hier in der Wohnung.«
    »Dort befinden sich die Schlüssel auch jetzt?«
    »Selbstverständlich.«
    »Können wir uns davon überzeugen?«
    »Wenn Sie darauf bestehen.«
    Rochester stand auf und manipulierte an einem der Regale. Plötzlich ertönte ein leises Summen, und das Regal schwenkte in den Raum wie eine Tür. In dem Hohlraum dahinter sah man die in die Wand eingelassene Stahltür eines Safes. Rochester knöpfte sein Hemd am Kragen auf und brachte ein kleines Kettchen zum Vorschein, das er um den Hals trug und an dem ein kleiner Schlüssel hing. Nachdem er eine Zahlenkombination eingestellt hatte, schloß er die Safetür auf.
    Er griff hinein. Phil bemerkte, daß er diesen Griff schon oft getan haben mußte oder aber peinlich ordentlich war, denn ohne hinzusehen, bekam Rochester tatsächlich einen Bund Schlüssel in die Hand.
    »Das sind sie.«
    »Würden Sie bitte nachsehen, ob keiner fehlt?«
    »Ah, ja…«
    Rochester zählte die Schlüssel mit gerunzelter Stirn. Er schüttelte den Kopf. »Nein, es fehlt keiner. Alle da.«
    »Gut. Danke. Würden Sie mir die Schlüssel für einen Tag anvertrauen? Sie bekommen sie morgen früh zurück.«
    »Bitte!«
    Rochester brachte Phil den Bund, und mein Freund steckte ihn ein. Während Rochester den Safe wieder verschloß, fragte Phil: »Waren Sie gestern abend eigentlich zu Hause?«
    »Ja. Den ganzen Abend.«
    »Sie sind nicht einmal ausgegangen? Auch nicht für eine halbe Stunde?«
    »Nicht einmal für zehn Minuten.«
    »Auch während der Nacht haben Sie das Haus nicht verlassen?«
    »Nein. Ich bin froh, wenn ich im Bett liege.«
    »Um es also noch mal ganz klar zu machen: Sie haben weder gestern abend noch in der Nacht von gestern auf heute das Haus verlassen! Stimmt das?«
    »Das stimmt.«
    »Gut. Besitzen Sie einen Wagen, Mr. Rochester?«
    »Natürlich. Einen Chrysler, Nr. 12 B 227.«
    »Hatten Sie den Wagen kürzlich verliehen?«
    Rochester stutzte, dachte einen Augenblick nach und schüttelte schließlich den Kopf. »Nein. Jedenfalls nicht in den letzten vier Wochen. Sonst könnte ich mich bestimmt daran erinnern.«
    Phil stand auf. Er steckte sein Notizbuch ein und verabschiedete sich. Als er auf der Straße wieder in meinen Jaguar stieg, dachte er: Komisch! Das Haus hat er nicht verlassen. Das Auto nicht verliehen. Aber vier Blocks von dem Ort des Überfalls entfernt stand bis heute früh fünf Uhr ein Chrysler mit dem Kennzeichen 12 B 227 geparkt. Das hat ein Streifenpolizist gemeldet, der sich die Nummern aufgeschrieben hatte, weil er glaubte, es handle sich vielleicht um ein gestohlenes Fahrzeug. Wie kommt der Chrysler in die Nähe des Tatorts, wenn sein Besitzer im Bett liegt? und wenn er den Wagen nicht verliehen hat?
    ***
    Die Kette der Ereignisse setzte sich erst am nächsten Abend fort. Bis dahin waren wir mit Arbeiten beschäftigt, die allesamt nichts einbrachten außer dem Umstand, daß wir im Zuge unserer Nachprüfungen einige Fehlspuren ausscheiden konnten.
    Insgesamt neun Männer und zwei vorbestrafte Frauen wurden von sich abwechselnden G-men beschattet, aber unsere Hoffnung, unter diesen Verdächtigen den tatsächlichen Mörder zu finden, war gering.
    Am Morgen hatte ich mit Mr. High die Teilung der beiden Fälle — Überfall und Kindesmord — besprochen. Nach gründlichem Überlegen waren wir beide zu der Schlußfolgerung gekommen, daß es wohl doch besser war, wenn beide Fälle weiterhin von unserer Sonderkommission bearbeitet würden. Zu viele Leute von uns hatten bereits in beiden Richtungen Nachforschungen betrieben, als daß jetzt eine Teilung noch sinnvoll gewesen wäre.
    Bis zum Abend ergab sich nichts Neues. Wir hatten an diesem Tag unser besonderes Augenmerk auf die im Reviergebiet wohnenden vorbestraften Personen gerichtet. Aber bis auf neun Männer und zwei fragwürdigen Frauen hatten alle ein hieb- und stichfestes Alibi auf weisen können, so daß ich nur die geheime Beobachtung des kleinen Restes anordnete.
    Gegen Mittag erschien Pokergesicht Johnson in unserem Office und sagte: »Ich weiß nicht, ob du dich an Mrs. Stude erinnerst, Jerry. Es war die Frau, die ihren Untermieter Lorren dabei ertappte, daß er mit einem Opernglas die gegenüberliegende Straßenseite beobachtete. Diese korpulente Dame, weißt du?«
    Ich nickte. »Ja, natürlich. Ich erinnere mich. Sie sollte

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