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0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes

0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes

Titel: 0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: die Stunde des Todes
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wegschnellte.
    Vielleicht war es einfach mein Instinkt, vielleicht war es die Tatsache, daß dieser Mann da über uns kein Wort sagte, obgleich er doch Männer sah, die seine Tür öffnen wollten. Jedenfalls reagierte ich keine Sekunde zu früh.
    Eine Maschinenpistole ratterte, während Phil und ich zur Seite flogen.
    Kugeln klatschten auf das Pflaster vor der Tür, rissen Funken und stoben plattgedrückt davon.
    Die Salve war nur kurz. Dann verschwand der Schütze im Zimmer.
    Phil und ich sprangen auf die Beine und rannten zur Tür.
    Wir krachten dicht nebeneinander mit unseren Schultern dagegen.
    Beim zweiten Anlauf gab sie nach.
    Wir flogen hinein, stolperten über irgend etwas und stürzten. Aber gleich darauf standen wir wieder auf den Beinen. Phil jagte die Treppe rauf, während ich mich von einer großen Tischdecke befreite, in die ich mich beim Fallen verheddert hatte.
    Ich hörte, wie oben wieder Schüsse krachten. Ein Feuerstoß ratterte aus der Maschinenpistole. Zweimal peitschte Phils Waffe.
    Auf einmal war es still. Ich atmete tief. Als ich auf die Treppe zustürzen wollte, kam Phil herunter. Langsam, müde, mit herabhängender Waffe. Er sagte nichts.
    Wir rauchten zusammen eine Zigarette.
    Draußen auf der Straße sammelten sich die aufgescheuchten Nachbarn.
    Niemand wagte hereinzukommen, obgleich die Tür sperrangelweit offenstand.
    Von der Tür führte ein Alarmdraht hinauf in das Zimmer, in dem Carsten geschlafen hatte.
    Als wir ihn nach der Zigarettenpause ansahen, lag er mitten im Flur.
    Die Maschinenpistole war ihm aus den Händen geglitten…
    ***
    Es war kurz vor acht, als wir zur Wohnungstür von Blüten-Nelly kamen. Die Tür stand offen.
    Im Wohnzimmer entdeckten wir einen Sektkühler, in dem das Eis längst geschmolzen war. Zwei Gläser standen auf dem Tisch.
    Beide Aschenbecher waren übervoll, und auf dem weißen Tischtuch war Asche verstreut. Reste von Salzstangen lagen dazwischen.
    Unter dem Tisch lagen vier leere Sektflaschen einträchtig nebeneinander.
    Irgendeine Laune des Zufalls hatte einen Sektkorken an der Decke festkleben lassen. Er hing genau über den Tisch.
    Die Luft war zum Umfallen.
    Phil zog die Vorhänge auf und riß erst mal beide Fensterflügel auf. Die frische, kühle Morgenluft strömte herein und füllte unsere Lungen.
    Wir schoben die Schiebetür mit dem undurchsichtigen Milchglas auseinander.
    Blüten-Nelly lag im Bett. Man hätte sie höchstens mit Hilfe einer eiskalten Dusche wecken können.
    Wir gingen zurück ins Wohnzimmer. Phil telefonierte.
    Wir ließen uns in zwei Sessel fallen und schlossen die Augen.
    Die beiden Agentinnen, die 15 Minuten später eintrafen, mußten uns erst wecken, bevor sie sich mit Nelly beschäftigen konnten. Wir überließen ihnen das Mädchen und schoben ab.
    Im nächsten Drugstore bestellten wir ein kräftiges Frühstück mit extrastarkem Kaffee.
    Es war kurz vor neun, als wir das geschafft hatten.
    Ich ging in die winzige Telefonzelle in der hintersten Ecke des Raumes und rief das 64. Revier an. »Hat man irgendeine Spur von dem Jungen gefunden?«
    »Sie meinen den Sohn des Lieutenants?«
    »Ja.«
    »Tut mir leid, Sir. Bis jetzt wurde noch nicht die leiseste Spur gefunden.«
    Ich bedankte mich und hängte ein.
    ***
    Es war nachmittags gegen vier, als wir bei Horne ins Office traten.
    Wir fuhren erschrocken zurück: Sein Gesicht war über Nacht hager, kantig und grau geworden.
    Die Augen lagen so tief in den Höhlen, daß man sie kaum noch sehen konnte. Seine Bewegungen wirkten fahrig und automatisch.
    »Hallo«, sagte er mit einer Stimme, in der nichts mehr von jener Energie lag, die wir an ihm schätzengelernt hatten.
    »Hallo, Horne«, entgegneten wir, setzten uns und wußten nicht, wie wir anfangen sollten.
    Horne selbst brach das Schweigen. »Ich gebe mich keinen Illusionen mehr hin«, sagte er leise. »Sie verstehen, was ich meine?«
    »Ja, natürlich«, erwiderte Phil.
    Und auf einmal war die furchtbare Gewißheit da.
    Die Tür zu Hornes Office ging leise auf, ohne daß jemand angeklopft hätte.
    Der dienstälteste Sergeant stand in der Tür. Er tat seit 18 Jahren unter Horne Dienst, und man hatte ihn damit beauftragt, weil es keiner sonst tun wollte. Er kam herein, geisterbleich, trat an Hornes Schreibtisch und sagte mit einer Stimme, die so sanft klang, daß man sie einem Mann gar nicht zutraute: »Sir… Hallo, Sir…«
    Horne hob ganz langsam den Kopf. Er zog die Augenbrauen zusammen, bis sie eine gerade dicke Linie über

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