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0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes

0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes

Titel: 0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: die Stunde des Todes
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wieso wieder?«
    »Ach, habe ich dir das noch nicht erzählt?«
    »Kein Wort von Ananas habe ich von dir gehört.«
    »Na ja, das ist ja schließlich kein Wunder. Man sieht dich ja nur noch zu Hause, wenn du vor Müdigkeit in voller Uniform ins Bett fällst.«
    Horne seufzte leise.
    Seine Frau hörte es und lenkte ein: »Sei nicht böse, Mac! Ich weiß ja, daß es nicht anders geht. Also hör zu: Der junge Martley wird ja unheimlich verwöhnt, weißt du?«
    »Naja, das ist doch kein Wunder! Würdest du einen Jungen nicht verwöhnen, der verkrüppelt ist?«
    »Du hast recht, Mac. Ja, man kann den Eltern vielleicht keinen Vorwurf machen. Jedenfalls versucht der junge Martley, seine Freunde durch kleine Bestechungen festzuhalten. Die Jungen möchten ja am liebsten durch die Straßen rennen und spielen. Dabei kann Stewy doch nicht mitmachen wegen seiner gelähmten Beine.«
    »Ja, das ist doch klar, komm endlich zur Sache! Die Randalls warten vorn in der Wache, und ich muß noch mit ihnen sprechen.«
    »Nun, der junge Martley schenkt seinen Freunden Süßigkeiten oder Büchsen mit Obst, wenn sie den Nachmittag über im Hof spielen, weil er dann vom Fenster aus zusehen kann. Seit einer Woche futtern diese Jungen täglich Ananas kiloweise.«
    »Ich werde dem Verein mal ins Gewissen reden«, sagte Horne schmunzelnd. »Wenn man einen gelähmten Schulkameraden hat, dann spielt man bei dem, auch ohne sich dafür bezahlen zu lassen. Aber was hat das eigentlich mit Billie Randall zu tun?«
    »Na, die Bauchschmerzen kommen ja schließlich nicht aus heiterem Himmel! Er wird wieder eine Büchse Ananas allein leergegessen haben.«
    »Ach, so. Hm… Ich muß jetzt mit den Randalls reden.«
    »Kommst du dann endlich nach Hause, Mac?«
    »Ich kann dir’s nicht versprechen, Darling. Wenn wir das Kind suchen müssen, werden wir jeden Mann brauchen. Das mußt du doch einsehen…«
    »Natürlich, Mac. Selbstverständlich. Ruf mich an, wenn du meinst, Juanita könne mich oder irgend etwas gebrauchen!«
    »Ja, das ist ein guter Gedanke. Vielleicht solltest du dich anziehen und zu ihnen fahren. Ich werde sie nach Hause schicken, sobald ich mit ihr gesprochen habe. George kann uns bei der Suche helfen. Aber die Frau soll nach Hause gehen. Du könntest sie vielleicht ein bißchen ablenken, bis wir die Suche abgeschlossen haben.«
    »Gut, Mac. Ich fahre gleich rüber. So long!«
    Er ging nach vorn in den Wachraum, begrüßte die Randalls und bat sie, mit in sein Dienstzimmer zu kommen. Er ließ sich noch einmal alles erzählen. Eigentlich war es nicht viel, was sie ihm berichten konnten. Billie war wie jeden Nachmittag von ein paar Schulfreunden abgeholt worden, weil sie zusammen spielen wollten. Er wußte, daß er spätestens um halb sieben zu Hause zu sein hatte.
    Es war gelegentlich vorgekommen, daß er sich verspätet hatte, wie das eben bei allen Jungen so üblich ist. Aber er war noch nie nach acht gekommen. Alle seine Freunde sagten übereinstimmend, daß er im Hof von Martleys mit ihnen Indianer gespielt hätte. Die Geschichte mit den Bauchschmerzen kannte er ja bereits.
    Es dauerte ein paar Minuten, bis er die Frau dazu überredet hatte, sich von einem Streifenwagen nach Hause bringen zu lassen. Der Junge könnte doch inzwischen nach Hause gekommen sein! George Randall ließ er vorn im Wachraum warten.
    Unschlüssig rieb er sich die Finger, als er wieder allein in seinem Zimmer war. Was sollte er nun tun? Angenommen, es spielte irgendein Verbrechen in diese Geschichte hinein. Vielleicht war es sogar eine Kindesentführung. Wenn er dann etwas falsch machte, würde ihn die ganze Schuld treffen. Erpresser ermorden das entführte Kind oft in den ersten Stunden, weil es ihnen zu lästig und wohl auch zu gefährlich wird. Wie nun, wenn durch einen Fehler seinerseits die Polizei zu spät kam?
    Er kam ins Schwitzen. Dies war eine Sache, die ihm eine ungeheure Verantwortung aufbürdete. Er zögerte, als er seine Hand schon zum Telefon ausgestreckt hatte, griff aber doch zu und wählte den FBI.
    ***
    In jener Nacht saßen mein Freund Phil Decker und ich in dem großen Aufenthaltsraum des New Yorker FBI-Gebäudes. Mit uns am Tisch befand sich noch Edward Johnson, den man im Distriktgebäude allgemein nur Pokergesicht nannte, weil seine Miene immer undurchdringlich wirkte. Bob Harriet war ebenfalls mit von der Partie. Nach dem Dienstplan hatten wir neben einer Reihe anderer G-men in dieser Woche den Nachtbereitschaftsdienst abzusitzen.
    Um uns die

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