0188 - Horrortrip zur Schönheitsfarm
bewegungslos liegen sah, würde er sich die Chance sicherlich nicht entgehen lassen, Suko zu köpfen.
Das waren Gedanken, die Suko durch das Hirn schossen. Er konnte nicht gerade sagen, dass er sich wohl fühlte, und von John Sinclair war ebenfalls keine Hilfe zu erwarten, sonst hätte er sicherlich schon eingegriffen.
Zudem hatte Suko das Rattern der Maschinenpistole gehört. Ein typisches Geräusch.
Lady X hatte geschossen, denn die MPi war gewissermaßen ihr Bräutigam.
Und vielleicht hatte sie John auch getroffen. Daran durfte Suko gar nicht denken…
Tokata kam in Sukos Nähe. Er hörte es an den Schritten. Sie wurden lauter, und der Chinese versuchte verzweifelt, auf die Beine zu gelangen, doch das verflixte Gas hatte ihn zu sehr gelähmt. Da war nichts zu machen. Suko blieb kampfunfähig.
Jetzt musste Tokata ihn erreicht haben oder wenigstens dicht vor ihm stehen. Schlug er zu?
Es war schon fast masochistisch, was der Chinese tat. Er versuchte, sich auf das Pfeifen zu konzentrieren, das entstand, wenn die Klinge nach unten sauste.
Das Geräusch blieb aus. Das wunderte Suko. Vielleicht wollte Tokata es auf eine andere Art und Weise versuchen, denn der Chinese konnte sich nicht vorstellen, dass ihn der Samurai am Leben ließ. Dann vernahm Suko eine andere Stimme. Die einer Frau. Und sie klang nicht in seiner Nähe auf.
»Hast du die Frauen ausgesucht?«
Tokata antwortete nicht akustisch. Er musste wohl genickt haben, denn die Frau sagte: »Es ist gut. Am besten, du holst die anderen herein.«
Die Schritte entfernten sich. Suko atmete innerlich auf.
Aber die Schrecken waren noch nicht beendet. »Sie ist tot«, hörte er eine Mädchenstimme.
»Wer ist tot?« fragte die Stimme, die Tokata den Befehl gegeben hatte.
»Angie.«
»Was sagst du da?«
»Ja, Violetta. Jemand hat sie erschossen.«
»Aber wer, Corinna, wer?«
»Ich habe es nicht genau gesehen, wirklich nicht.«
»Man kann Angie nicht töten!«
»Nein, nicht mit normalen Kugeln. Der Täter muss geweihte Kugeln gehabt haben oder so etwas Ähnliches. Ich weiß es auch nicht genau.«
»Hast du ihn gesehen?«
»Ja, ich glaube.«
»Wer war es?« fragte Violetta Valeri.
»Ich glaube, dieser Chinese hier.« Suko blieb fast das Herz stehen. Er lag bewegungslos auf dem Boden. Zwei Untote sprachen über ihn und wussten, dass er die Schuld an der Vernichtung einer Artgenossin trug, die dort am Boden lag. Sie würden sich rächen.
»Bist du sicher, Corinna?«
»Natürlich.«
Suko hörte genau, wie die andere näher kam. Sie bemühte sich nicht einmal, leise aufzutreten. Dicht neben dem Chinesen blieb sie stehen. Aus kalten Augen starrte die Valeri auf den Mann.
Dann bückte sie sich. Suko spürte die Hände der Blutsaugerin auf seinem Körper. Die Finger glitten über seine Kleidung, drückten zu und tasteten ihn regelrecht ab, als wollten sie ihn prüfen.
»Willst du ihn auch umbringen?« hörte der Chinese die Stimme dieser Corinna Camacho.
»Ich werde ihn beißen.« Die Valeri kicherte.
»Nein, töte ihn.« Diese Worte hatte eine dritte gesagt. Es war Karin Bergmann. Noch zeigte sie ihre normale Gestalt, aber sie war bereits innerlich erregt, und auf ihrem sonst so glatten Gesicht sonderte sich schon der Schleim ab.
Als eine lange Spur rann er nach unten, dem Hals entgegen. Suko sah es zwar nicht, er roch es aber. Schon oft genug hatte er diesen widerlich penetranten Geruch der Ghouls wahrgenommen. Sie stanken immer nach Leichen, Friedhof und nach uraltem Moder.
Der Ghoul tötete und beschäftigte sich anschließend mit den Leichen seiner Opfer. Er gehörte in seiner Art zu den widerlichsten Dämonen. Schrecklich…
»Hier, nimm die Flasche«, sagte Karin Bergmann.
»Schlage sie ihm über den Kopf, aber so, dass er nie wieder aufsteht.«
»Ich will sein Blut«, erwiderte die Vampirin.
»Das kannst du auch trinken. Er braucht ja nicht zu leben.«
»Dann hat es nicht mehr den Keim.«
Die Bergmann fauchte. »Hast du nicht schon von dem Blut eines Menschen gekostet? Sag nicht nein, ich sehe es deinen Lippen an. Sie zeigen noch die Spuren. Jetzt will ich etwas haben.«
»Und ich auch!« mischte sich Corinna Camacho, die Werwölfin, ein.
Für Suko konnte es nur von Vorteil sein, wenn sich die drei stritten. Umso mehr wurde sein Leben verlängert.
Da kein Gas mehr einströmte und schon eingedrungenes wieder abgesaugt wurde, reinigte sich die Luft. Die Konzentration war längst nicht mehr so hoch wie noch vor zehn Minuten. Suko
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