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0189 - Dämonen im Raketencamp

0189 - Dämonen im Raketencamp

Titel: 0189 - Dämonen im Raketencamp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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folgte.
    Und wir sahen Spuren.
    Das Gras hatte sich zwar zum Teil wieder aufgerichtet, dennoch erkannten wir Abdrücke. Dann aber hatten wir Pech. Es gab Reifenspuren. Dann Trittspuren von den Soldaten, und alles endete in einem undurchschaubaren Wirrwarr.
    »War wohl nichts«, meinte Suko.
    »Eben.«
    Der Lieutenant war uns gefolgt. Er hatte seine Hände in den Manteltaschen vergraben und stampfte näher. Der Widerschein eines hellen Scheinwerfers ließ sein Gesicht kalkig erscheinen.
    »Haben Sie etwas gefunden?« fragte er.
    »Zuviel.«
    »Wieso?«
    Ich deutete nach unten und beschrieb gleichzeitig mit der Lampe einen Kreis. »Schauen Sie sich mal hier um. Da ist alles zertrampelt worden. Wir können nicht erkennen, in welche Richtung sich unsere beiden Astronauten gewandt haben.«
    Der Lieutenant hob die Schultern. »Das konnten meine Männer nicht wissen.«
    Ich lächelte schmal. »Ihnen macht keiner einen Vorwurf.«
    Suko hatte eine Frage. »Wie heißt der nächste Ort hier an der Küste?«
    »Das ist Glimber.«
    »Wie groß?«
    »Ein paar Häuser, mehr nicht. Vielleicht 500 Einwohner. Die Leute ernähren sich vom Fischfang. Heringsfischer. Kommen mehr schlecht als recht über die Runden, weil die guten Fanggründe zu weit nördlich liegen.«
    »Und wie viele Meilen ist Glimber von hier entfernt?« hakte ich nach.
    »Nicht ganz zwei.«
    Suko und ich warfen uns einen Blick zu. »Dann fahren wir mal hin«, sagte mein Partner.
    Der Jeep stand bereit. Auf dem Wege dorthin begleitete uns auch der Lieutenant. »Sollen wir noch hierbleiben, Oberinspektor?«
    »Auf jeden Fall. Vielleicht kehren die beiden wieder zurück.«
    Der Lieutenant nickte. Seinem Gesicht sah ich an, daß er von dieser Vorstellung nicht eben begeistert war.
    Suko wollte fahren. Damit war ich einverstanden. Ich fuhr sowieso lieber meinen Bentley. »Wir kommen auf jeden Fall zurück«, erklärte ich dem Offizier, schon im Wagen sitzend. »Halten Sie sich bereit, Lieutenant.«
    Er grüßte knapp.
    Suko hatte den Motor bereits warmlaufen lassen und startete. Das Gelände war nicht eben. Er knüppelte den Jeep einen Hang hoch, bis wir eine schmale Straße erreichten. Die war nicht einmal asphaltiert, sondern nur ein besserer Feldweg, parallel zur Küstenlinie.
    Wenn ich einen Blick nach rechts und damit an Sukos Schulter vorbei warf, sah ich weit unter uns das Meer. Eine dunkle Fläche, hin und wieder von einem Glitzern unterbrochen, wenn Wellen quer schlugen und auf gischteten.
    Weit im Westen sah ich Lichter auf der dunklen Fläche. Dort mußte der Kreuzer liegen, von dem die eigentliche Bergungsaktion im Prinzip ausgegangen war.
    Suko fuhr schnell. Wir beide wurden durchgeschüttelt. Ich stemmte mich mit den Füßen und den Händen ab. Da die Straße sehr kurvig verlief, kürzte der Chinese ab und fuhr manchmal quer durch das Gelände, um irgendwann wieder auf den besseren Feldweg zu gelangen.
    Die Scheinwerferstrahlen hüpften auf und ab, als wären es zwei helle Tennisbälle mit langen Leuchtbahnen. Eine Kreuzung. Von rechts und links kam der zweite Weg.
    Suko stoppte. Die Reifen mit dem tiefen Profil wühlten sich in den Boden. Jetzt war guter Rat teuer. Wir konnten unter vier Richtungen auswählen.
    Zum Glück standen wir hoch. Als ich nach links schaute, sah ich die Lichter. In einer kleinen Senke schimmerten sie auf. Dort lag eine Ortschaft.
    Das mußte Glimber sein.
    Wir nahmen den Weg und erreichten Minuten später ein verwittertes Ortsschild.
    GLIMBER Und dann hämmerte Suko förmlich seinen Fuß auf das Bremspedal.
    Der Grund war simpel.
    Eine Schafherde versperrte uns die Weiterfahrt. Die Tiere kamen wie ein Sturmwind. Blökend, schreiend. Zwischendurch hörten wir das Kläffen von Hunden, und im Nu waren wir umringt.
    Suko hatte den gleichen Gedanken wie ich. »Das ist nicht normal, John. Die Tiere benehmen sich sonst anders.«
    Er sprach mir aus der Seele. Irgend etwas mußte die Schafe gestört und aufgeschreckt haben.
    Wir hatten beide den gleichen Gedanken, brauchten ihn allerdings nicht auszusprechen.
    »Raus«, sagte ich nur.
    Synchron sprangen wir aus dem Jeep. Mitten hinein in die Herde. Der Boden war nicht zu sehen. Ich landete auf dem Rücken eines Tieres, das erschreckt vorsprang und einige andere Schafe mitriß. Fast wäre ich gefallen und hielt mich am Rand der offenen Jeeptür noch fest. Suko sah ich schon rennen. Der Chinese und frischgebackene Inspektor bahnte sich einen Weg durch die Schafherde, wobei er nicht nur seine

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