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019 - Bei Vollmond wird gepfählt

019 - Bei Vollmond wird gepfählt

Titel: 019 - Bei Vollmond wird gepfählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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er im Haus der Kanes aus den Dielen geschnitten hatte, hatte er dem O. I. übergeben, der ihn umgehend analysieren ließ. Er war tatsächlich mit Blut besudelt, das nicht älter als zwei Tage war.
    Aus Phillip hatte er noch immer nichts herausbekommen. Der Hermaphrodit schwieg beharrlich. Immerhin hatte er sich wieder beruhigt, nachdem die Vollmondnächte vorüber waren.
    Dorian studierte bei Scotland Yard die Vermißtenlisten und kam zu dem Ergebnis, daß in London im Vergleich zu anderen Städten eine hohe Anzahl von alleinstehenden Frauen und Mädchen spurlos verschwand. Auf den Vorort Fulham oder gar auf die beiden alten Geschwister Kane gab es keinerlei Hinweise.
    Am dritten Tag nach seinem Besuch bei den Kanes hatte Dorian, der in der Londoner Tageszeitungen nach der Anzeige fahndete, von der Liza Kane gesprochen hatte, erstmalig Erfolg. Ausgerechnet Miß Pickford war es, die ihm die Kleinanzeige präsentierte.
    »Das suchten Sie doch wohl, Mr. Hunter?«
    Dorian bedankte sich knapp und verschwand mit der Zeitung in seinem Arbeitszimmer. In der Kleinanzeige, die in einer der größten Tageszeitungen Londons aufgegeben war, stand, daß die Geschwister Kane in Fulham ein Zimmer an eine alleinstehende jüngere Dame vermieten wollten. Der Preis war etwas niedriger als der, der üblicherweise gefordert wurde.
    Dorian setzte nun seinen zuvor schon gefaßten Entschluß unverzüglich in die Tat um. Er fuhr nach Fulham, erkundigte sich in der Nachbarschaft der Kanes und konnte tatsächlich in einem Haus gegenüber dem Kaneschen Grundstück ein Zimmer mieten. Er holte ein paar Sachen aus der Jugendstilvilla und quartierte sich dort ein.
    Am nächsten Tag behielt er das Grundstück der Kanes im Auge. Um die Mittagszeit kam eine junge Frau vorbei, die mit ihrem engen roten Hosenanzug für Dorians Geschmack für diese Jahreszeit zu aufreizend gekleidet war. Sie steuerte auf das alte Haus zu. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie wieder herauskam. Der alte Jimmy brachte sie zu ihrem Wagen und verabschiedete sich sehr freundlich von ihr.
    Dorian schrieb sich die Autonummer auf. Vier Stunden später kam die junge Frau mit ihrem Mini Cooper wieder, aus dem sie zwei große Koffer lud. Sie brachte das Gepäck ins Haus.
    Dorian pfiff durch die Zähne. Da hatten die beiden Alten also auf Anhieb eine Mieterin gefunden. Am späten Nachmittag und am Abend kamen noch vier weitere Mädchen, die aber allesamt abgewiesen wurden.
    Von einer Telefonzelle aus rief er bei Trevor Sullivan an, gab die Autonummer des Mini Coopers durch und bat, Namen, Beruf und sonstige nähere Angaben des Besitzers oder der Besitzerin zu ermitteln. Danach kehrte er in sein Untermieterzimmer zurück, wo er sich in der Kochnische eine Dosenmahlzeit bereitete. Kurz nach neunzehn Uhr fünfzehn, als er gerade am Fenster sitzend die ersten Bissen gegessen hatte, kam die junge Frau mit dem roten Hosenanzug aus dem Haus gegenüber. Sie ging zu ihrem Mini.
    Dorian ließ das Essen stehen, rannte aus dem Haus zu seinem Rover und fuhr hinterher. Er mußte eine rote Ampel überfahren, sonst hätte die junge Frau ihn abgehängt.
    Sie fuhr in die City, nach Soho, wo sie den Wagen im Hof eines Striptease-Lokals in der Bateman Street parkte. Die Bateman Street gehörte zum Nachtviertel.
    Dorian parkte seinen Rover auf der Straße und sah in den Hinterhof. Der Mini Cooper war abgeschlossen. Dorian nahm an, daß die junge Frau in dem Lokal arbeitete, und ging hinein.
    Um diese Zeit herrschte noch kein Betrieb. Der Dämonenkiller hatte das zweifelhafte Vergnügen, daß sich gleich drei Barmiezen an ihn hängten und einen Großangriff auf seine Brieftasche starteten. Er gab sich zugeknöpft, bestellte lediglich für sich einen Bourbon, und zwei der Frauen zogen enttäuscht wieder ab. Die dritte, eine kleine, stark geschminkte Brünette mit kalten, dunklen Augen ließ hingegen nicht locker. Dorian bezahlte einen Gin-Fizz für sie.
    Sie fragte Dorian, ob er aus London sei und womit er sein Geld verdiene.
    »Gelegentlich lebe ich in London«, antwortete er wahrheitsgemäß. »Was ich im einzelnen mache und womit ich mein Geld verdiene, ist für mich nicht so wichtig. Hauptsache, es bringt genügend ein.«
    Die kalten fettschwarzen Augen taxierten ihn. »Und – bringt es genügend ein?«
    Dorian grinste. »Ich bin zufrieden. Sonst noch Fragen?«
    Er hatte den richtigen Ton getroffen. Die Brünette hielt ihn für ein Mitglied der Londoner Unterwelt. Er spendierte einen weiteren Gin-Fizz

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