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019 - Bei Vollmond wird gepfählt

019 - Bei Vollmond wird gepfählt

Titel: 019 - Bei Vollmond wird gepfählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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anwenden können, wenn das Geschäft einmal nicht so gut geht.«
    Dorian konnte sich Claudias Argumenten nicht verschließen. »Also gut, sehen wir nach den beiden Alten und wecken sie, falls sie schlafen. Natürlich können wir den alten Kanes nicht sagen, daß du mich mit auf dein Zimmer nehmen wolltest. Wir erzählen ihnen, ich hätte dich nach Hause gebracht, nachdem wir zusammen aus waren, und am Eingang hätten wir diesen Burschen beim Übersteigen des Tors erwischt.«
    »Wenn er nun aber etwas anderes sagt?«
    »Das wird er kaum. Und selbst wenn, wem werden sie wohl glauben? Uns oder einem Kerl, der bei Nacht und Nebel um ihr Haus herumschleicht?«
    Er war keineswegs so ruhig und sicher, wie er sich gab. Zwar hatte er die Pistole des Privatdetektivs, doch gegen einen Dämon würde eine herkömmliche Waffe wenig helfen.

    Der alte Jimmy Kane kam aus dem Schlafzimmer, nachdem Dorian mehrmals kräftig an die Tür geklopft hatte. Er trug einen verschossenen alten Hausmantel über seinem Nachthemd. Sein altes Gesicht wirkte zerknittert und verschlafen. Er erschrak heftig, als er die am Boden hingestreckte Gestalt des Privatdetektivs sah, den Dorian ins Haus getragen hatte.
    »Was … was wollen Sie? Was geht hier vor?«
    »Dieser Mann hat sich auf Ihrem Grundstück herumgetrieben«, sagte Dorian. »Vielleicht ist er sogar ins Haus eingebrochen. Ich habe ihn überrascht, als ich Miß Bell nach Hause brachte. Er wollte gerade über das Tor klettern. Und als ich ihn anrief, griff er mich an. Er hatte eine Waffe, aber ich konnte ihn niederschlagen.«
    »Das ist ja eine richtige Räuberpistole«, sagte der alte Mann. »Ein Einbrecher? Hast du das gehört, Liza? Man hat bei uns einbrechen wollen! Als ob es hier etwas zu holen gäbe.«
    »Ich weiß nicht, ob der Mann ein Einbrecher ist«, sagte Dorian. »Er hat eine Privatdetektivlizenz in der Tasche.«
    Der alte Jimmy erschrak so furchtbar, daß er Dorian fast leid tat. Er wurde so bleich wie ein Laken und mußte sich an den Türstock lehnen, sonst hätte er sich nicht auf den Beinen halten können. »Ein … ein Privatdetektiv?«
    Dorian hob die Schultern. »Er wird einige Fragen beantworten müssen, wenn er wieder zu sich kommt. Zunächst müssen wir nachsehen, ob hier im Haus etwas gestohlen ist, oder ob sich etwa ein weiterer Mann im Haus oder auf dem Grundstück verbirgt. Den Burschen da fesseln wir solange. Haben Sie eine starke Schnur?«
    Dorian erhielt eine Wäscheleine. Während er den Bewußtlosen wie ein Paket verschnürte, kam die neunzigjährige Liza hinzu. Sie hatte sich in aller Eile angezogen und war kaltblütiger und umsichtiger, als ihr völlig kopflos wie Espenlaub zitternder Bruder.
    Sie betrachtete den bewußtlosen Privatdetektiv. »Den habe ich schon gesehen. Heute morgen, als ich einkaufen ging. Er lungerte hier herum, und als ich wieder zurückkam, war er immer noch da.«
    Der alte Jimmy mußte sich setzen. »Liza, du glaubst – du meinst …«
    »Ich meine gar nichts, Bruder. Wir haben nichts zu befürchten, vergiß das nicht. Was kann uns alten Leuten denn schon noch groß passieren nach allem, was wir bereits erlebt haben?«
    Dorian bat, sich im Haus umsehen zu dürfen, und durchstöberte es vom Keller bis zum Dachboden. Das Ergebnis war enttäuschend. Es war nichts weiter als ein großes, altertümliches Haus, das allmählich verkam, weil es nicht mehr richtig instand gehalten wurde.
    Obwohl er nichts Verdächtiges fand, wurde es ihm doch allmählich immer unheimlicher. Er ließ sich nicht abhalten, mit der Taschenlampe auch das Grundstück abzusuchen, entdeckte in dem weichen Boden aber lediglich die Fußspuren eines Mannes.
    Enttäuscht kehrte er ins Haus zurück. Der Privatdetektiv – auf seiner Lizenz stand der Name Rex Halloway – war gerade wieder zu sich gekommen. Stöhnend wackelte er mit dem Kopf, um sich zu vergewissern, daß dieser noch fest auf dem Hals saß.
    Die alte Liza hatte Tee gekocht.
    »Was hatten Sie hier zu suchen?« fragte Dorian.
    Der Mann stellte sich angeschlagener und benommener, als er wirklich war. Erst nach einer ganzen Weile rückte er mit der Sprache heraus. »Ich habe einen Tip erhalten, daß hier in diesem Haus eine Falschmünzerwerkstätte eingerichtet sei.«
    Dorian grinste belustigt. »Die beiden alten Leute hier sind zusammen hundertsiebzig Jahre alt. Glauben Sie, die fälschen Banknoten? Man hat Ihnen einen Bären aufgebunden, Halloway. Hier gibt es keine Falschgelddruckerei. Wenn es den beiden alten

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