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019 - Bei Vollmond wird gepfählt

019 - Bei Vollmond wird gepfählt

Titel: 019 - Bei Vollmond wird gepfählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Herrschaften recht ist, können Sie sogar mit mir durchs Haus gehen und sich davon überzeugen.«
    Die beiden Alten tuschelten miteinander.
    »So etwas!« sagte die alte Liza dann voller Empörung. »Wir und Falschmünzer! Von uns aus können Sie sich im Haus umsehen, junger Mann. Aber dann verschwinden Sie gefälligst und lassen sich hier nicht mehr sehen, verstanden?«
    »Nicht nötig«, antwortete der Privatdetektiv. »Ich glaube Ihnen auch so. Wenn Sie es mir so offen anbieten, haben Sie sicherlich nichts zu verbergen. Man hat mir einen Streich spielen oder mich auf eine falsche Spur locken wollen. Entschuldigen Sie, daß ich Sie belästigt habe.« Er wandte sich an Dorian. »Und entschuldigen Sie, daß ich zur Waffe gegriffen habe, als Sie mich überrumpelten. Es war der Schreck. Ich hielt Sie für einen Falschmünzer.«
    »So weit habe ich es noch nicht gebracht. Ich bin ein Bekannter von Miß Bell und ich trage Ihnen nichts nach. Schließlich haben Sie die Schläge eingesteckt und nicht ich. Wenn Mr. und Mrs. Kane keine Anzeige gegen Sie erstatten wollen, können Sie meinetwegen gehen.«
    Wieder tuschelten die beiden Geschwister. »Wir legen keinen Wert darauf, die Polizei hinzuzuziehen«, sagte die alte Frau dann. Ihr runzeliges Gesicht verriet deutliche Erleichterung, als hätte sie etwas ganz anderes erwartet und befürchtet.
    Dorian schnitt den Privatdetektiv los. Dann tranken sie alle zusammen noch eine Tasse Tee, die ihnen die alte Liza aufdrängte. Diesmal konnte Dorian den Tee schlecht wegschütten. Er wartete, bis Rex Halloway und Claudia Bell ihren getrunken hatten, und als er an ihnen keinerlei bedenkliche Anzeichen bemerkte, trank er seinen auch.
    Mittlerweile war es fünf Uhr morgens geworden. Dorian verabschiedete sich von den beiden alten Kanes, die gleichgültig akzeptiert hatten, daß er nach der Vorsprache bei ihnen in der Nähe ein Zimmer genommen hatte. Dann wandte er sich an Claudia: »Ich komme heute nachmittag vorbei und besuche dich. Du bist doch zu Hause?«
    »Ja.«
    Dorian ging mit dem Privatdetektiv hinaus.
    Claudia Bell stieg müde die Treppe zum Obergeschoß hoch. Sie fühlte sich enttäuscht. Ihre Hoffnungen waren unerfüllt geblieben. Müde legte sie sich zu Bett. Etwas in ihr sträubte sich gegen dieses Bett, dieses Zimmer und dieses Haus, doch es war ihr nicht bewußt, was es war.
    Die beiden alten Geschwister saßen in ihrem Schlafzimmer auf dem Bett.
    »Ob sie geeignet ist?« fragte der alte Mann besorgt. »Sie kennt diesen Hunter. Er wird sie vermissen, wenn es geschehen ist.«
    »Ich weiß nicht«, sagte die alte Frau. »Warten wir erst einmal ab. Noch sind es fast drei Wochen bis zu den Vollmondnächten.«
    Sie sah das Bild in dem Silberrahmen auf dem Nachttisch an, das eine junge blonde Frau und einen etwa zehnjährigen Jungen mit kurzen Hosen zeigte. Sie standen auf einer Wiese, im Hintergrund blühte ein Kirschbaum. Ein tiefer Seufzer entrang sich der Kehle der Greisin.

    »So, Mr. Halloway«, sagte Dorian zu dem Privatdetektiv, als sie das Grundstück der Kanes verlassen hatten. »Nun wollen wir uns einmal unterhalten. Was haben Sie bei den beiden Alten gesucht?«
    »Das sagte ich Ihnen doch schon. Eine Falschgelddruckerei.«
    »Das können Sie den beiden alten Leuten und dem Mädchen erzählen, aber nicht mir. Ich sehe, es ist an der Zeit, daß ich mich Ihnen richtig vorstelle.« Er zückte den Dienstausweis, der ihn als Sonderbeauftragter einer Geheimabteilung des Secret Service auswies.
    Der Privatdetektiv las: »Inquisitionsabteilung. Klingt richtig mittelalterlich. Nun, was wollen Sie, Mr. Hunter?«
    »Möglicherweise das gleiche wie Sie. Kommen Sie mit mir auf mein Zimmer, damit wir uns in Ruhe aussprechen können. Es wäre mir lieb, wenn Sie freiwillig mitkämen, denn ich möchte Sie nur ungern zwingen. Vielleicht können wir beide von dieser Aussprache profitieren.«
    Nicht sonderlich begeistert folgte der Privatdetektiv Dorian in sein Zimmer. Dorian setzte Teewasser auf, stellte einen Aschenbecher auf den Tisch und bot Halloway eine Player's an. Nachdem sie ihre Zigaretten angesteckt hatten, gab der Privatdetektiv zu, daß sein Interesse an den Kanes einen anderen Grund hatte.
    »Ich suche eine junge Frau, die von zu Hause ausgerissen ist. Ihre Spuren enden in dem Haus da nebenan. Von einer ihrer Freundinnen, die sie einmal in dieses Haus gehen sah und sich in der Nachbarschaft erkundigte, erfuhr ich, daß Susan Kendall, so hieß die Frau, ein paar Wochen hier

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