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019 - Lockruf der Zombies

019 - Lockruf der Zombies

Titel: 019 - Lockruf der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Familie. Bis die CALYPSO wieder auslief, würden zwei Wochen vergehen. Vierzehn Tage, die Adams mit seiner Frau und seinem sechzehnjährigen Jungen verbringen würde.
    Er war viel unterwegs. Deshalb lebte er mit seiner Familie in der Zeit, in der er zu Hause war, intensiver als ein anderer Mann.
    Da gab es keinen Leerlauf und keine Langeweile. Jede Minute war genau verplant. Versäumtes wurde nachgeholt, und einiges wurde vorausgelebt, bevor es wieder ans Abschiednehmen ging.
    Wenn man sich einmal daran gewöhnt hatte, war dieses Leben nicht so schlecht. Es gab niemals Streit in Adams’ Familie, denn dafür war niemals Zeit.
    Jeder freute sich auf den andern, und mit jedem Abschied stellte sich nicht Traurigkeit ein, sondern die Freude auf ein Wiedersehen.
    Adams begab sich zum Achterdeck. Bill O’Hara, der blonde Funker, kam ihm entgegen. Die beiden waren seit Jahren befreundet. Auch an Land waren sie häufig zusammen. Bill gehörte – da er Junggeselle war – schon beinahe zur Familie.
    »Na, Bill, alles in Ordnung?«
    »Alles in Butter, Kapitän«, sagte O’Hara.
    »Janice wird uns bald wieder ihren phantastischen Plumpudding vorsetzen.«
    Bill O’Hara rollte die Augen, massierte mit verklärter Miene seinen Magen und machte: »Mmmmh!«
    »Wann wirst du dir endlich auch ein Eheweib suchen?« fragte Adams schmunzelnd.
    »Willst du damit durch die Blume ausdrücken, daß ich dir langsam zur Last falle?«
    »Aber nein. Ich finde nur, daß du allmählich den Hafen der Ehe ansteuern solltest. Sonst wirst du noch ‘ne alte Jungfer.«
    Bill lachte. »Dann wäre ich ein medizinisches Wunder.«
    »Du solltest dich wirklich nach einer Frau wie Janice umsehen«, riet der Kapitän dem Freund. »Wenn du heimkommst, findest du keine öde, leere Wohnung vor, sondern dich empfängt ein liebes, zärtliches Wesen, das sich darüber freut, daß die Trennung zu Ende ist, dich verwöhnt und sich zärtlich an dich schmiegt.«
    Bill nickte. »Eine Frau wie Janice würde ich mir auch nicht entgehen lassen. Aber die hast du dir ja schon geangelt. Und was bleibt für mich? Der Rest.«
    »Hör mal, es muß sich doch auch darunter etwas Passendes für dich finden lassen.«
    »Ich hab’ ‘ne Macke. Immer wenn ich mit einer Frau zusammen bin, vergleiche ich sie mit Janice.«
    »Das ist ein Fehler.«
    »Das weiß ich, aber ich kann’s nicht ändern. Mir ist klar, daß ich auf diese Weise nie zu einer Frau kommen werde, aber so ist’s nun mal mit mir. Niemand kann über seinen Schatten springen. Hat Janice nicht zufällig eine Zwillingsschwester, die ihr bisher vor mir verborgen habt?«
    Der Kapitän grinste. »Leider nein.«
    »Tja, dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als dir deine Frau auszuspannen. Tut mir schrecklich leid, Kumpel.«
    »Das schaffst du nicht.«
    »Und wieso nicht?«
    »Weil Janice mich viel zu sehr liebt. Die sieht keinen anderen Mann an.«
    »Ich weiß, daß sie mich mag.«
    »Als Freund, ja. Aber mehr ist da nicht drin.«
    »Es muß ein herrliches Gefühl sein, sich der Liebe seiner Frau so sicher sein zu können, Richard. Ich beneide dich.«
    Richard Adams schmunzelte. »Ja, Bill, manchmal beneide ich mich sogar selbst ein bißchen.«
    Bill O’Haras Mund klappte auf einmal auf. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er an seinem Freund vorbei. Der Kapitän lachte.
    »Sag mal, ist dir eine Meerjungfrau erschienen?«
    »Mensch, Richard, ich glaube, ich spinne. Sieh dich mal um. Wenn du dasselbe siehst wie ich, müssen wir beide verrückt sein.«
    Adams wandte sich um, und dann weiteten sich auch seine Augen. »Das gibt’s nicht. Das darf nicht wahr sein!«
    Fassungslos starrten die beiden Männer auf das alte, schäbige Wrack, das mit gebauschtem, zerfetztem Segel auf die CALYPSO zufuhr.
    »Wie kann das Ding denn in diesem Zustand überhaupt noch schwimmen?« preßte Bill O’Hara heiser hervor.
    »Frag mich was Leichteres«, antwortete Richard Adams.
    »Ein Schiff… Ein Geisterschiff… Unbemannt… Mein Gott, wann hat man solche Schiffe gebaut? Das ist ja schon gar nicht mehr wahr! Kneif mich, Richard. Ich möchte wissen, ob ich wach bin oder träume.«
    »Du bist wach«, sagte der Kapitän.
    Auch die übrige Mannschaft wurde auf das Geisterschiff aufmerksam. Aufgeregte Rufe gellten über das Deck.
    »Was tun wir denn jetzt?« fragte Bill O’Hara.
    »Wir müssen uns um das Schiff kümmern«, sagte Richard Adams. »Und wir müssen es melden.«
    »Man wird uns für verrückt halten.«
    »Wir werden es

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