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0190 - Die Dämonenfürsten

0190 - Die Dämonenfürsten

Titel: 0190 - Die Dämonenfürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zauberformeln.«
    Staunend nahm Kerr wahr, wie sich die Stimmlage der Druidin jäh änderte, wie kehlige Worte einer Sprache über ihre Lippen flossen, wie er sie nie zuvor vernommen hatte. Und irgendwie drangen diese Formeln tief in sein Unterbewußtsein ein, prägten sich dort unauslöschlich ein. Er würde sie genau so aussprechen, wie sie hier aufklangen…
    »Und dort«, fuhr Teri dann normal fort, »wirst du das Schwert finden. Doch es ist nicht für dich gemacht.«
    Er trat einen Schritt vor, wollte seine Hände auf ihre Schultern legen und tat es dann doch nicht. »Was -weißt du von dem Schwert? Was?« stieß er erregt hervor.
    Doch sie antwortete nicht, hielt ihm nur das Amulett entgegen. »Nimm es und tu, was ich dich hieß.«
    Fast ohne es zu bemerken, griff er zu, spürte das silbrige, kühle Metall zwischen seinen Fingern. Und im gleichen Moment wurde die nackte Mädchengestalt vor ihm durchscheinend, verblaßte… verschwand!
    War nicht mehr vorhanden, als hätte sie niemals existiert. Das war nicht der zeitlose Sprung der Druiden, mit welchem sie riesige Distanzen innerhalb von Sekundenbruchteilen zurücklegen konnten. Das war etwas völlig anderes gewesen, wie es Druiden vom Silbermond niemals beherrscht hatten…
    Tief atmete er durch.
    »Teri«, flüsterte er ihren Namen, und dann sah er wieder Zamorras Amulett an. Welche Bewandtnis hatte es damit?
    Was war es für ein gewaltiger Plan, ein riesiges Spiel, in dem er nur eine kleine, fast unbedeutende Figur war? Wer hatte es eingefädelt? Merlin?
    »Alter Fuchs«, murmelte Kerr und wußte einmal mehr nicht, was er von dem König der Druiden halten sollte.
    Und die Kristalle der Mardhin-Grotte, in der er wieder allein war, warfen seine Worte als tausendfaches Echo zurück.
    ***
    Nur die wenigsten Untertanen hatten König Wilard jemals anders als auf seinem Thron sitzend gesehen, und dort geruhte er eine massige, große Gestalt zu sein. Niemals erhob er sich und zeigte den Untertanen somit auch nicht, daß er im Grunde nur fett war.
    Nun aber hatten jene, die ihn wirklich kannten - Diener und Sklaven -Grund zum Wundem.
    König Wilard erschien vor seinem Palast, in eine schwarze Rüstung gehüllt. Eine Verwandlung mußte mit Wilard vorgegangen sein. Massig und groß erschien er, gerüstet und gepanzert, die schwarze Rüstung kunstvoll verziert. Das Visier seines Helms war hochgeklappt und ließ undeutlich sein Gesicht im Schatten erscheinen.
    Seine behandschuhte Rechte lag auf dem Griff eines mächtigen Schwertes.
    »Es ist soweit«, sagte der König mit laut dröhnender Stimme. »Der Krieg beginnt. In wenigen Tagen wird das Land Rhonacon uns gehören.«
    Ein Knappe brachte das Pferd, ein starkes, knochiges Tier, nicht sonderlich schwer, aber in der Lage, das Gewicht des gepanzerten Königs zu tragen.
    Kriegerscharen schlossen sich ihm an.
    König Wilard von Grex verließ seinen Herrscherpalast, um seinen Kriegern in die Schlacht voranzuziehen.
    Draußen vor der Stadt warteten die Heere, beritten, zu Fuß und auf fliegenden Teppichen. Eine gewaltige Armee, bereit, ein fremdes Land zu zerschmettern und zu unterjochen.
    Der König reckte den Arm hoch.
    »Vorwärts, ihr Edlen…«
    Er ritt an. Das Visier klappte nieder, und durch die Sehschlitze sprühte ein dämonisches Feuer…
    ***
    In der großen Halle mit dem Wasserbecken war alles leer geblieben. Die Tempelkrieger tauchten kein zweites Mal auf, und auch Dämonendiener zeigten sich nicht. Hatten sie von dem Vorfall nichts bemerkt?
    Zamorra wie auch Nicole erschien es unwahrscheinlich. Allein die Dhyarra-Aktivitäten mußten doch festzustellen gewesen sein.
    Oder bauten die Schwarzen des ORTHOS jetzt in aller Gemütsruhe eine teuflische Falle auf, in der sich die beiden unfreiwilligen Eindringlinge fangen sollten?
    Nicole in ihrer Adeptenrobe, unter deren Kapuze ihr Gesicht im Schatten blieb, so daß sie kaum wiederzuerkennen war, stieß Zamorra an. »Wie wäre es, wenn du dich auch ein wenig eintarnen würdest? Dein Disco-Look in allen Ehren, aber als Adept unter Adepten fällst du weniger auf.«
    Der Meister des Übersinnlichen nickte. »Vielleicht hast du Recht, wenn ich mir auch nicht vorstellen kann, daß sich die Burschen so einfach hereinlegen lassen! Als ich meinen ersten Versuch startete, dich zu befreien, mußte ich wieder fliehen und tat dies ebenfalls in einer Adeptenrobe. Der Erfolg war, daß man mich doch durchschaute und über einen Dhyarra-Kristall in eine Bombe verwandeln

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