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0190 - Die Dämonenfürsten

0190 - Die Dämonenfürsten

Titel: 0190 - Die Dämonenfürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gesprengt werden!«
    »Dein Wunsch in Gottes Ohr!«
    Zamorra versuchte die Massen, die sich unten in der Ebene aufeinander zu bewegten, zu erkennen. Der schrille, nervenzerreißende Ton der Kriegshörner wurde vom Wind herangetragen. Die Zeit des Wartens war vorbei, die Zeit des Verhandelns vielleicht nie dagewesen. In Kürze würden die Waffen sprechen.
    Menschen gegen Menschen…
    Kalt lief es Zamorra über den Rücken. Zwischen seiner Welt und der Straße der Götter gab es keine Unterschiede. Hier wie dort legte man es darauf an, sich für das Wohl anderer, weniger gegenseitig den Schädel zu spalten. Hier mit Schwertern, dort mit Atomraketen. Der Effekt war derselbe.
    Reitergruppen zogen aufeinander zu. Fliegende Teppiche, mit Kriegern bemannt, tauchten auf, schwebten über Reitern und Fußsoldaten, um sie aus der Luft zu unterstützen.
    In den Reihen der Grecer sah Zamorra auch die dunklen Kutten und Roben von Schamanen und Hexern. Offenbar wollten sie die Entscheidung auf magische Weise erzwingen.
    Und ihnen voran, dicht neben dem Fahnenträger, ritt eine hoch aufragende Gestalt. Ein Gigant in schwerer Rüstung, deren Helm von einem gewaltigen Federbusch geziert wurde.
    »Der Anführer… König Wilard?« vermutete Nicole.
    Ein paar Sekunden später prallten die Spitzen der beiden Heere aufeinander.
    Zamorra preßte die Lippen zusammen.
    »Dieser Irrsinn muß gestoppt werden!« zischte er. Plötzlich gab er seinem Pferd die Sporen und preschte den Abhang hinunter.
    »Warte… bist du verrückt geworden? Was hast du vor?« schrie Nicole ihm nach und setzte hinter ihm her. Während des Rittes griff er nach hinten, löste die Decke und wickelte das Dhyarra-Schwert aus. Die Decke wehte zu Boden und blieb unbeachtet zurück.
    Nicole holte auf.
    »Was soll das?« schrie sie ihm zu.
    »Ich muß diesem Wahn ein Ende machen!« stieß er hervor. Und mit unverminderter Schnelligkeit ritt er dem Schlachtfeld entgegen.
    Hinein in ein Inferno, in dem es nur einen Sieger geben konnte.
    Den Tod!
    ***
    Alles um Kerr begann zu versinken. Die Worte, die er zu sprechen hatte, waren unauslöschlich in seinem Gedächtnis festgebrannt. Es gab keine Möglichkeit, etwas falsch zu machen. Jede Betonung, jeder Akzent stimmte, und auch der Sprechrhythmus.
    Wie das möglich war, war ihm unbegreiflich, und er hatte auch keine Lust, es zu ergründen. Wichtig war nur, daß es gelang.
    Er fühlte sich im Mittelpunkt einer kosmischen Urgewalt und dann wieder wie vor einem Portal stehend, das er mit einem Schlüssel öffnen mußte. Der Schlüssel waren seine Zauberformeln. Und mit jedem Wort bewegte sich das Schloß etwas, öffnete sich das Portal ein wenig.
    Gewaltige Energien wurden entfesselt.
    Kerr sah das Amulett in seinen Händen. Es glühte auf, wurde wieder dunkler und pulsierte im Rhythmus seines Sprechens. Die Hieroglyphen fielen ihm auf. Zamorra hatté ihm einmal erzählt, daß diese Schriftzeichen keiner irdischen Kultur ent stammten. Selbst in fernster Vergangenheit war diese Schrift niemals auf der Erde entwickelt worden. Sie war absolut fremdartig, und es gab keinerlei Vergleichsmöglichkeiten. Selbst die ausgefuchstesten Experten hatten bei dem Versuch, die Zeichen zu enträtseln, kapitulieren müssen.
    Aber Kerr wußte plötzlich, daß diese Zeichen zu der Sprache gehörten, in welcher er die Beschwörungsformeln zitierte.
    Das Amulett leuchtete schwach. Und irgendwo direkt vor Kerr entstand ein schwarzer Punkt, weitete sich rasch aus.
    Er fühlte, was geschah, und sprach doch unentwegt weiter. Er mußte die Beschwörung beenden, wenn er nicht selbst von den unfaßbaren Energien, die allein durch die Macht des Wortes freigesetzt wurden, vernichtet werden wollte.
    Ein Loch in der Welt… das RaumZeitgefüge brach auf, wurde gewaltsam in seiner Struktur verändert und geöffnet. Das Weltentor entstand.
    Die lauernde Gestalt nahm Kerr nicht wahr, die jetzt einen Arm ausstreckte und auf ihn zielte…
    ***
    Zamorra hatte sein Ziel genau vor Augen. Er kümmerte sich nicht um die anderen Kämpfer. Er kümmerte sich auch nicht darum, daß Nicole ihm wie ein Schatten folgte. Etwas zwang ihn, durch die Reihen zu stürmen, dorthin, wo sich der schwarze König befand und mit seinem langen Schwert in der Rechten und einer Streitaxt in der Linken auf alles eindrosch, was sich vor ihm bewegte.
    Kaum jemand griff Zamorra an. Zwar wunderten sich die Grecer über den in Silber Gekleideten, der zwischen ihnen hindurchpreschte, aber nur die

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