Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0190 - Die Dämonenfürsten

0190 - Die Dämonenfürsten

Titel: 0190 - Die Dämonenfürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
warnen. Kannst du nicht den Dhyarra dafür verwenden?«
    »Er wird zu schwach dafür sein, eine Nachricht über derartige Distanzen zu übermitteln«, vermutete er, versuchte es aber dennoch. Doch was er befürchtet hatte, erwies sich als zutreffend. Der Kristall, erster oder zweiter Ordnung, war nicht stark genug. Er erhielt keinen Kontakt.
    »Also gut, sehen wir zu, daß wir einen fliegenden Teppich bekommen«, brummte er schließlich.
    »Erst ein Abendessen und ein Quartier für die Nacht«, bestimmte Nicole. »Wir gewinnen keine Zeit, wenn wir unterwegs verhungern oder müde abstürzen.«
    Und damit hatte sie ihn überredet.
    ***
    Knapp vor Mittag erwachte Kerr. Sein erster Griff galt dem Amulett. Es war noch vorhanden und lag auch noch dort, wo er es hingelegt hatte. Er sah auf die Uhr; eigentlich hatte er nicht so lange ruhen wollen. Und er fühlte sich auch keineswegs so wach, wie es ihm eigentlich lieb gewesen wäre. Daran konnten auch eine eiskalte Dusche und ein ausgiebiges Frühstück nichts ändern, das er zu später Stunde doch noch irgendwo in der Innenstadt auftrieb. Mit gut einem Liter Kaffee spülte er nach und machte sich auf die Suche nach einem Autoverleih.
    Zwei Stunden später besaß er einen Opel Ascona, metallicblau. Der Wagen war gerade von einem anderen Kunden zurückgegeben worden und wurde in aller Eile durchgecheckt; Kerr bestand auf diesem Fahrzeug. Nicht allein deshalb, weil er bis auf das an der falschen Seite sitzende Lenkrad mit dem Wagentyp vertraut war, sondern weil niemand hatte voraussehen können, daß er ausgerechnet diesen zufällig zurückkommenden Wagen nahm. Demzufolge konnte auch kein hinterhältiger Dämon eine Zeitbombe hineinbauen oder die Bremsen beschädigt haben.
    Kerr kehrte noch einmal zum Hotel zurück, gab das Zimmer auf und zahlte; dann begab er sich auf die Autobahn nach Salzburg.
    Obgleich er nie zuvor in dieser Gegend gewesen war und auch keine Landkarte mit sich führte, wußte er genau, wohin er sich zu wenden hatte und welche Strecken er fahren mußte, um an sein Ziel zu gelangen. Irgendwann kurz vor dem Chiemsee verließ er die Autobahn wieder und fuhr in Richtung Süden, nach Unterwossen. Nach weiteren zwei Stunden, kurz nach fünfzehn Uhr, hatte er sich durch den Nachmittagsverkehr und tausend Kurven bis in den kleinen, gemütlichen Ort gefressen, in dem die Welt noch in Ordnung war.
    Der versteinerte Bach…
    Nur kurz zögerte Kerr, als er sich im Dorf befand, dann bog er abermals ab und erreichte schon nach kurzer Zeit wieder freieres Gelände. Und er erreichte auch den benannten Bach und wußte, daß er am Ziel war.
    Hier in der Gegend mußte der Ort sein, an welchem er die magische Beschwörung vorzunehmen hatte.
    Und immer noch war er nicht von Dämonen angegriffen worden!
    ***
    Der Mittag des übernächsten Tages sah Zamorra und Nicole bereits weit entfernt von Aronyx. In der Hauptstadt des Landes Grex hielt sie nichts. Es gab dort nichts mehr für sie zu tun.
    Es war ihnen nicht gelungen, an fliegende Teppiche zu gelangen. Offenbar waren alle, die sich in Privatbesitz befanden, für den Feldzug gegen Rhonacon requiriert worden. So war ihnen nichts anderes übriggeblieben, als sich mit Pferden zu begnügen, die immerhin auch stark und ausdauernd waren, wie sich zeigte.
    Wohlweislich hatten sie ihre dunklen Roben nicht abgelegt, was es ihnen erleichterte, den Kaufpreis zu drücken, aber dann hatten beide aufgehorcht, als der Händler beiläufig fragte, ob es ein Racheakt der Schwarzen des ORTHOS gewesen sei, vier von fünf Kriegsschiffen, die von der See her den Tempel zerstrahlt hatten, zu versenken und keinen der Seefahrer mit dem Leben davonkommen zu lassen. Das fünfte Schiff, so hieß es, fahre mit geblähten Segeln gegen den Wind zum Ende der Welt, und auf der Kommandobrücke stehe ein glühendes Skelett.
    Als Zamorra nachhaken wollte, hüllte der Händler sich in Schweigen. Kein Wunder, denn er mußte doch Nicole und den Meister des Übersinnlichen für Adepten halten. Sie ließen ihn in dem Glauben, nahmen die Pferde und verließen unbehelligt die Stadt durch die massive Mauer. Es gab wohl ein Stadttor in Aronyx, doch es wurde nie geöffnet. Nur mit Magie und unter Zuhilfenahme von Kristallen waren Reisende in der Lage, das Tor zu durchdringen.
    Ein perfektes Sicherungssystem, Sklaven an der Flucht zu hindern…
    Zamorra hatte das erbeutete Schwert in eine Decke gewickelt und auf den Sattel geschnallt. Erst, als sie längst außer

Weitere Kostenlose Bücher