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0190 - Die Dämonenfürsten

0190 - Die Dämonenfürsten

Titel: 0190 - Die Dämonenfürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Rhonacon. Sie hatte den Helm gelöst, und das lange Haar fiel ihr über die Schultern. Ihre Augen waren geweitet, aber sie lächelte ihm aufmunternd zu.
    Sie hatte Angst um ihn. Denn sie wußte genauso wie er, daß er im Schwertkampf nicht gerade der Geübteste war. Degen und Florett, nun, damit hatte er als Student gefochten, auch mit dem Säbel. Aber ein Schwert, und noch dazu vom Pferd aus, war etwas völlig anderes, und das Auftreten des schwarzgepanzerten Königs von Grex ließ keinen Zweifel darüber, daß dieser ein gewiefter Kämpfer war.
    Der König schwieg. Zamorra starrte die Rüstung an, den Prunkhelm, das geschlossene Visier, zwischen dessen schmalen Sehschlitzen es zu wetterleuchten schien. War das ein normaler Mensch?
    Zamorra hob das Dhyarra-Schwert, und sein eigener Kristall verstärkte das Leuchten.
    Ein jäher Ruck ging durch den König. Zamorra bemerkte, wie der das Schwert anstarrte. Erkannte er es wieder?
    Begriff er, was er hier für eine Waffe vor sich hatte?
    Und plötzlich hatte auch Zamorra Grund, sich zu wundern. Er sah das schwache Leuchten des großen Kristalls im Schwertgriff. Der mächtige Dhyarra war aktiviert worden!
    Aber nicht von Zamorra!
    Er fühlte die Energien, die zwischen beiden blaufunkelnden Steinen unsichtbar hin und her wanderten. Sein eigener Kristall spielte den Vermittler, aktivierte den Großen nur zu einem geringen Teil und dämpfte ihn ab. Das bedeutete, daß Zamorra die Waffe durchaus als magisches Schwert einsetzen konnte - in bestimmten Grenzen.
    Sein Gegner stieß plötzlich einen schrillen Schlachtruf aus und gab seinem Pferd die Sporen. Wie ein Panzer stürmte er auf Zamorra zu, Schwert und Streitaxt erhoben.
    Zamorra hörte Nicoles Aufschrei.
    Aber er wußte, daß König Wilard nur eine der beiden Waffen zum Einsatz bringen konnte. Er stürmte auf Zamorras rechte Seite, also war es das Schwert!
    Zamorra trieb sein Pferd etwas zur Seite und erwartete den Ansturm. Er fragte sich, wie der schwarze König sein Pferd so exakt und ohne die Zügel beherrschte, daß er in beiden Händen Waffen tragen konnte. Im nächsten Moment klirrten die Waffen gegeneinander.
    Der wuchtige Schlag renkte Zamorra fast den Arm aus. Funken sprühten, als Stahl sang. Zamorra hatte unwillkürlich erwartet, daß das leuchtende Dhyarra-Schwert die gegnerische Waffe förmlich zerschneiden würde. Aber genau das geschah nicht!
    Der schwarze König drehte sich im Sattel, stand jetzt mit seinem Pferd neben Zamorra, der seinerseits zuschlug. Fast zu spät erkannte der Parapsychologe den Trick. Der gepanzerte Fuß des Gegners schob sich hinter Zamorras Steigbügel. Zamorra mußte von selbst aus dem Sattel, wenn er nicht ausgehoben werden sollte -immerhin hatte er nicht nur auf solche Fußangeln zu achten, sondern mußte auch noch kämpfen. Beides zu tun, fiel dem anderen offenbar nicht schwer.
    Zamorra schwenkte sich zurück, sprang ab und kam hinter seinem Pferd auf. Im gleichen Moment zog der Unheimliche seinen Fuß zurück, versetzte Zamorras Pferd einen Schlag, daß es davonstob - und wechselte die Waffen!
    Schwert und Axt wirbelten durch die Luft, und plötzlich hatte der schwarze König die Axt in der Rechten, und aus der Auffangbewegung heraus schlug er zu.
    Auf Zamorra nieder, der plötzlich kein Pferd mehr zwischen sich und dem Gegner hatte!
    Er konnte sich nur zur Seite werfen. Dennoch streifte die Axt seinen rechten Arm. Seltsamerweise hielt der silberne Anzug die Wucht des Schlages aus, dämpfte sie sogar ab, aber Zamorra fühlte die rasenden Schmerzen dennoch stark genug. Er mußte das Schwert in die Linke wechseln.
    Der Schwarze dachte gar nicht daran, fairerweise ebenfalls abzusteigen, sondern hieb erneut mit der Axt zu. Diesmal war Zamorra schneller. Mit der Linken ließ er sein Dhyarra-Schwert herumkreisen, wich dem Axthieb aus und schlug von oben auf die gegnerische Waffe - verstärkte den Schwung und trieb sie damit dem König aus der Hand.
    Der lachte brüllend, als sein Oberkörper wieder hochfederte.
    Er drehte sein Pferd herum, ohne die Waffe zu wechseln, und griff sofort wieder mit dem Schwert an.
    Zamorra ging nach vorn, parierte die schnellen Hiebe. Er wußte, daß er verloren war, wenn er zurückwich. Der König würde ihn niederreiten, ohne auf das Pferd Rücksicht zu nehmen. Es tänzelte ohnehin wild genug, um Zamorra gefährlich zu werden.
    Plötzlich blitzte der Kristall im Griff auf.
    Ein fahlblauer Strahl stach durch die Luft und umflirrte die Sehschlitze im

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