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0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

Titel: 0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster starb im Niemandsland (2 of 2)
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sagte. Dann aber traf das Wort »Lincoln« sein Ohr, und er horchte unwillkürlich auf.
    »… hat eine eingeschlagene Nase«, hörte er.
    »Mach doch weiter, Daddy«, drängte sein Sohn, aber der Lehrer fuhr ihn an: »Sei ruhig!«
    »… die Frau in Begleitung der beiden Gangster hat mittellanges blondes Haar, helle Augen. Ihre Bekleidung ist nicht bekannt. Das FBI bittet alle Personen, die den Wagen oder einen der Gesuchten gesehen haben, sich sofort an die nächste Polizeistelle zu wenden. Bei Begegnungen mit den Gangstern wird zur äußersten Vorsicht gemahnt, da sie bewaffnet sind und von ihren Waffen rücksichtslosen Gebrauch machen.«
    Ley Warden kaute an seiner Unterlippe. Mechanisch begann er, den Bogen seines Sohnes zu reparieren. Das Radio sendete jetzt Musik.
    Plötzlich stand der Lehrer auf.
    »Ich repariere dir das Ding später«, sagte er und gab dem Sohn den Bogen zurück. Er ging zum Wohnwagen, in dem seine Frau hantierte, um die Behausung aus einem Nachtlager in eine Art Wohnzimmer zurückzuverwandeln.
    »Darling«, sagte er, »ich fahre eben mal zum alten George hinauf.«
    »Bring einige Dosen Corned Beef mit«, sagte sie. »Auch Zucker, wenn er welchen hat.«
    Er setzte sich in seinen Wagen und ließ den Motor anspringen, aber dann stieg er noch einmal aus und holte aus dem Wohnwagen sein Jagdgewehr.
    Als er zwanzig Minuten später den Hof des Mountain Motels erreichte, sah er, dass die Fensterläden und die Türen verschlossen waren. Offensichtlich war der alte George nicht da. Warden, der gern mit dem Alten über die Fremden von gestern gesprochen hätte, bedauerte es, aber er war nahe daran, die ganze Geschichte auf sich beruhen zu lassen und zu seiner Familie zurückzufahren, als sein Blick auf einen Gegenstand fiel, der hart an der Wand der Scheune lag. Es war ein Jagdgewehr.
    Warden ging hin und hob es auf. Die Buchstaben G. S. waren in den Kolben geschnitzt.
    Es erschien dem Lehrer ausgeschlossen, dass ein Mann wie der alte George sein Gewehr draußen vergaß, bevor er nach Hause fuhr.
    Der Lehrer zögerte nicht länger. Er holte Werkzeug aus seinem Wagen und brach die Tür zum Blockhaus auf. Er rief einige Male nach dem Alten, erhielt keine Antwort, aber als er den Gastraum betrat, sah er, dass benutzte Tassen und Teller auf einem der Tische standen. Das Mountain Motel hatte also doch Besuch gehabt.
    Warden machte sich daran, das Scheunentor aufzubrechen. Ein einfaches Vorhängeschloss sicherte es. Der Lehrer riss die Verschraubung der Krampen heraus. Er riss beide Flügel weit auseinander und sah den nachtblauen Lincoln mit der New Yorker Nummer vor sich.
    Er nahm erst sein Gewehr vom Boden auf, bevor er in die Scheune eindrang. Er ging langsam an dem Lincoln entlang, erreichte den Kühler. Ein Schrei entrang sich seiner Kehle. Unmittelbar vor dem Kühler lag der älte George auf dem Rücken. Seine Augen starrten gebrochen ins Leere.
    Ley Warden wandte sich um und floh zu seinem Wagen. So schnell es die schlechte Straße erlaubte, fuhr er zu seiner Familie zurück.
    »Steigt ein!«, befahl er seinen Angehörigen. »Los! Macht schnell! Gangster sind im Gebirge!«
    ***
    Um neun Uhr passierten wir Danville. Phil steuerte wieder den Wagen, und ich führte einen lebhaften Sprechverkehr mit der Funkleitstelle von Danville.
    Seit sieben Uhr liefen wieder Nachrichten für uns ein, ohne dass eine davon wirklich etwas getaugt hätte.
    Irgendwann so um neun Uhr dreißig herum sagte der Sprecher der Polizeileitstelle Danville.
    »Noch eine Nachricht für Sie. Hölle, soviel quatsche ich sonst in einer ganzen Woche nicht. Muss unbedingt eine Gehaltserhöhung beantragen.«
    »Schmieren Sie Ihre Kehle und schießen Sie los.«
    »Alkohol im Dienst ist leider verboten, und ein anderes Schmieröl, das helfen könnte, kenne ich nicht. Also: Sheriff von Cool-Water meldet Polizeidistrikt Elkton: Heute Morgen um acht Uhr vierzig Minuten erscheint in meinem Office Mr. Ley Warden aus Baltimore und gibt an, dass er in der Scheune des Mountain Motels im Roanok-Gebirge den Besitzer George Simmer ermordet aufgefunden hat. In der Scheune steht ein nachtblauer Lincoln mit einer New Yörker Nummer, die Warden jedoch nicht genau zu benennen wusste. Warden hat diesen Wagen gestern gesehen. Er half den Insassen mit Benzin aus. Im Wagen befanden sich drei Personen, zwei Männer und eine Frau. Die von Warden gegebenen Beschreibungen stimmen mit den gesuchten Babyface Nelson, Buck Loggan und Ellis Madleen überein. Sheriff

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