Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

Titel: 0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster starb im Niemandsland (2 of 2)
Vom Netzwerk:
sollte. Er verließ sich blindlings auf die Maschinenpistole. Irgendeine einsame Tankstelle, ein Tankwart, der die Arme hochnahm, Loggan würde den Tank und die Kanister füllen, der Motor würde anspringen… dann ein leichter Druck auf den Abzugshahn.
    Babyface gab jedem eine Fleischbüchse aus dem Vorrat des Mountain Motel. Während Loggan sich sofort darüber hermachte und das Zeug mit den Fingern aß, nahm die Frau die Büchse, ging ein wenig zur Seite, öffnete die Büchse auch, aber aß dann doch nicht.
    »Bist du fertig?«, schrie Nelson nach fünf Minuten. »Steig ein! Wir müssen weiter.«
    Ellis kam zurück und setzte sich auf den Beifahrerplatz. Der Gangster sah die unberührte Konservendose in ihrer Hand.
    »Warum isst du nicht?«, fragte er grob.
    »Keinen Hunger«, antwortete sie tonlos und gab ihm die Büchse, ohne ihn anzusehen.
    Eine Welle von Wut stieg in Nelson hoch. Er riss die Konservendose an sich und schrie Loggan an: »Fahr zu!«
    Allmählich änderte sich die Landschaft. Die Berge wurden steiler und felsiger. Schroff ragten ihre Wände aus den Geröllhalden.
    Die Straße hielt sich am Rande der Grünzone. Unter ihnen lagen die spärlich bewachsenen Matten der Hänge, tiefer folgte niedriges Gebüsch und dann die Wälder.
    Allmählich senkte sich die Straße. Nelson wurde unruhig. Er fürchtete, sie könnten in die Ebene und damit in die Nähe von Städten geraten, aber es gab keine Abzweigungen mit Ausnahme von schmalen Wegen, die mehr oder weniger direkt gegen die Felsen führten. Nach den schlechten Erfahrungen der Nacht wagte Babyface nicht, einen dieser Pfade unter die Räder zu nehmen. Er atmete auf, als die Straße schließlich doch wieder anstieg. Sie schlängelte sich jetzt in scharfen Kurven an die Felsen heran, blieb im Schatten der Felswände, und führte an vielen Stellen zwischen den Wänden durch. Jedes Mal, wenn der Wagen aus der Sonne in den Schatten glitt, wurde es sofort empfindlich kalt.
    Loggan schaltete die Wagenheizung ein.
    Die Uhr auf dem Armaturenbrett zeigte wenige Minuten nach Mittag, und sie kamen gerade wieder aus einem Felsschatten heraus, als Loggan die Staubfahne sah. Er trat sofort auf die Bremse, drehte sich um und sagte: »Da fährt ein Wagen!«
    »Ich sehe es«, knurrte Nelson.
    Die Entfernung war so groß, dass sie zwar die Staubfahne, nicht aber den Wagen, der sie verursachte, sehen konnten. Nur hin und wieder, wenn die Sonne die Windschutzscheibe des Wagens voll traf, blitzte es in dem Staub auf.
    Der fremde Wagen bewegte sich einige Meilen voraus und ein erhebliches Stück unterhalb der Höhe, auf der sich das Auto der Gangster befand.
    Die Straße, die er benutzte, war nur zu einem Teil zu überblicken, und sie konnten nicht erkennen, ob sie zu ihnen hinaufführte.
    »Soll ich weiterfahren?«, fragte Loggan.
    »Warte noch«, antwortete Babyface.
    Er hielt die Staubfahne im Auge. Plötzlich verschwand sie um eine Kurve.
    »Fahr jetzt weiter!«
    Loggan gab Gas, fuhr ein paar Hundert Yards, bremste dann scharf und schrie: »Das ist sie wieder!«
    Die Staubfahne tauchte eine Etage höher wieder auf, und jetzt konnten sie auch, wenn auch spielzeugklein, den Wagen sehen, der sie verursachte.
    Nelson nahm die Maschinenpistole, stieg aus und ging von der Straße bis an den Rand des Abhanges. Von hier aus konnte er mehr von dem Gelände übersehen.
    In dem Gewirr der Haarnadelkurven, Felsvorsprüngen und Schluchten war der Wagen wieder untergetaucht, aber der Gangster übersah genug von der Straße, um zu erkennen, dass der Wagen heraufkommen musste, wenn er auf'seinem Weg blieb. Nelson sah eine Chance, an einen anderen Wagen, an Benzin, vielleicht auch an Geld zu kommen.
    Er lief zu dem Chevrolet zurück.
    »Fahr den Wagen in den Felsschatten zurück, Buck!«, befahl er. »Du und Ellis bleibt in der Karre und rührt euch nicht.«
    Er nahm die zweite Keystone und auch die zweite Pistole an sich. Während Loggan den Chevrolet rückwärts in den Felsschatten bugsierte, lief Babyface ein Stück die Straße weiter nach vorn bis zur nächsten Kurve.
    Er fand einen geeigneten Felsbrocken, der etwa hundert Yards hinter der Kurve lag und von dem aus er die Straße beobachten konnte. Nelson legte die beiden Maschinenpistolen nieder, trat noch einmal an den Rand des Abgrundes und hielt nach dem Wagen Ausschau. In einer Entfernung von vielleicht zwei Meilen kroch das Fahrzeug die kurvenreiche Straße hoch. Es war in eine Staubwolke gehüllt, sodass Babyface weder das

Weitere Kostenlose Bücher