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0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

Titel: 0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster starb im Niemandsland (2 of 2)
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tonlos. »Ich habe es noch nie gesehen.«
    »Nein«, höhnte er, »aber du hast den G-man aus seinem Haus gelockt, damit ich ihn killen konnte. Du hast mich gefahren, als ich Maruzzo erledigte.«
    »Ja«, sagte sie, immer in der gleichen tonlosen Art, »das habe ich getan, aber ich habe es nie gesehen, wenn du… getötet hast.«
    »Und bei Bradford?«, brüllte er. »Hast du es auch bei Bradford nicht gesehen? Verdammt, ich denke, bei ihm warst du nahe genug dabei?«
    »Das war anders«, antwortete sie. »Er wollte mich umbringen. Du hast mich gerettet.«
    Er ging auf sie zu und hob die Hand, als wolle er sie schlagen, hielt aber inne und knurrte: »Albernes Gerede! Wir sitzen in einem Boot! Steige aus, und die Bullen werden dich lebenslänglich hinter Gitter setzen.«
    Er wandte sich an Loggan. »Nimm das Steuer, aber fahre uns nicht in einen Abgrund.«
    Sie hatten Benzin, sie hatten einen Wagen, den niemand kannte, sie besaßen Waffen. Ihre Chancen standen nicht schlecht.
    ***
    Ihre Aussichten blieben gut, bis die Dunkelheit hereinbrach. Nelson hatte darauf bestanden, dass man tagsüber im Gebirge blieb, und sie hatten sich über schlechte und schlechteste Straßen nach Süden getastet. Trotz der Karten wussten sie nicht immer genau, wo sie waren, aber manchmal erlaubte ihnen ein Hinweisschild, sich zu orientieren. So wussten sie, dass sie Harrisonburg hinter sich gebracht hatten, und als es zu dämmern begann, mussten sie sich in der Gegend von Stauton befinden. Nelson wollte in der Dunkelheit die Straße Stauton-Abington erreichen, und er wollte es wagen, die Nacht über auf dieser Straße, die zwar kein Highway, aber eine gut ausgebaute Straße zweiter Ordnung war, so weit wie möglich nach Süden vorzustoßen.
    Er war es selbst, der die Chancen der Gruppe verschlechterte, denn er übernahm nach Einbruch der Dunkelheit das Steuer. Um neun Uhr abends etwa verfehlte er eine Abbiegung und geriet auf eine unbefestigte Straße, die stark abfallend in die Tiefe führte. Im ersten Gang und mit angezogener Bremse tastete sich Nelson hinunter. Die Scheinwerfer rissen nicht genug des Weges aus der Dunkelheit, um sich sicher orientieren zu können, und so merkte Babyface zu spät, dass er den tiefsten Punkt erreicht hatte und der Pfad auf der anderen Seite ebenso steil anstieg, wie er abgefallen war. Er konnte dem Wagen nicht mehr genug Schwung verleihen. Der Chevrolet blieb stecken und drohte trotz blockierter Räder wieder herunterzurutschen. Loggan sprang heraus. Es gelang ihm, Steine unter die Reifen zu schieben, die den Wagen hielten.
    Nelson fluchte mörderisch. Er ging ein Stück den Weg hinauf, aber da sie keine Taschenlampe besaßen, war es sinnlos, weiter zu gehen, als die Scheinwerfer reichten.
    Ellis und Loggan mussten schieben, während Nelson versuchte, den Wagen im ersten Gang vorwärts zu bringen. Wenn der Chevrolet zurückzurutschen drohte, schoben sie Äste unter die Reifen.
    Auf diese Weise gewannen sie ein paar Yards, aber die Kräfte der Frau und auch die des ehemaligen Boxers wurden so beansprucht, dass sie immer wieder Pausen brauchten. Babyface setzte Ellis hinter das Steuer, aber sie wurde mit diesem schwierigen Manöver nicht fertig. Dann begann bei der Überbeanspruchung des Motors, der Kühler zu kochen. Sie mussten warten, bis das Wasser wieder kalt geworden war.
    Auf diese Weise brauchten sie volle drei Stunden, bis endlich das Gelände flacher wurde, und die Kraft des Motors ausreichte, den Wagen vorwärts zu ziehen.
    Gleichzeitig aber ging der Weg in kurzes stoppeliges Gras über. Babyface fuhr trotzdem weiter, trat aber plötzlich und erschrocken in die Bremse, als eine Barriere mit einem Warnschild auftauchte.
    Er stieg aus und untersuchte das Gelände, so gut es ging. Unmittelbar hinter der Barriere fiel der Boden senkrecht und weglos in die Tiefe. Sie befanden sich auf einem Hochplateau, zu dem es keinen anderen Weg gab als den, den sie gekommen waren. Wahrscheinlich handelte es sich um einen Aussichtspunkt, der nur zu Fuß zu erreichen war, und der Gangster hatte in der Dunkelheit den Wagen einen Weg hochgequält, der für Fußgänger angelegt war.
    Sie saßen in einer Falle, die nur einen einzigen Ausweg besaß. Es blieb ihnen nichts anders übrig, als die gleiche Schinderei noch einmal zu unternehmen.
    Nelson verstieg sich zu einem halsbrecherischen Unterfangen. Er ließ den Wagen rückwärts herunterrollen, um beim ansteigenden Teil des Pfades die kleine Übersetzung des

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