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0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

Titel: 0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster starb im Niemandsland (2 of 2)
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Modell noch die Farbe der Lackierung erkennen konnte. Das Auto verschwand in der Schneise zwischen zwei Geröllhalden. Zehn Minuten später tauchte es eine runde Meile näher und ein paar Hundert Fuß höher wieder auf.
    ***
    Der Gangster kniff die Augen zusammen. Der Wagen hatte eine gelbschwarze Lackierung, und obwohl Nelson nicht wusste, welche Farben die Polizei von North Carolina ihren Wagen gab, so stieg doch in ihm der Verdacht auf, es könnte sich um einen Streifenwagen handeln.
    Er warf sich flach hin. Wenig später sah er die weißen Zahlen und erkannte, mit wem er es zu tun hatte.
    Er sprang auf und lief geduckt zu dem Felsen. Ursprünglich war es seine Absicht gewesen, vor den Wagen zu springen und ihn mit erhobener Waffe zu stoppen. Jetzt kauerte er sich hinter den Felsen und nahm die Keystone in die Hände.
    Er grinste, ohne sich dessen bewusst zu werden. Die Deckung war ausgezeichnet. Den Cops blieb keine Chance, und Babyface dachte nicht daran, ihnen eine zu geben.
    Er konnte das angestrengte Brummen des Motors hören, der im zweiten Gang den Wagen die Steigung hinaufzog. Das Geräusch wurde lauter. Jeden Augenblick musste der Wagen in der Kurve auftauchen.
    Nelson presste den Kolben der MP gegen die Hüfte. Das Auto kroch in kaum mehr als Schritttempo um die Kurve. Babyface zog durch.
    Das Bellen der MP brach sich an den Felswänden und kam als Echo zurück.
    Die Windschutzscheibe des Wagens zerbarst zu einem trüben Liniennetz. Nelson wusste nicht, ob er die Insassen getötet hatte. Er sah nur, dass der Wagen bockte, der Motor erstarb und das Polizeiauto rückwärts rutschte, von der Straße geriet und an einem Felsrand hängen blieb.
    Sergeant Murrison saß im Fond des Wagens. Instinktiv ließ er sich vom Sitz gleiten, als die MP hämmerte. Der Fahrer, Sergeant Colloway sank nach links gegen die Tür und rührte sich nicht mehr, Murrison spürte, wie der Wagen nach hinten rutschte. Ihm fiel der Abgrund ein. Der Schreck durchzuckte ihn, aber der Wagen blieb stehen.
    Murrison riss seine Pistole aus der Tasche.
    »Jack!«, rief er Colloway an, aber der Sergeant rührte sich nicht mehr.
    Murrison kippte den Beifahrersitz nach vorn, legte sich flach darüber und schlug mit dem Pistolenlauf Teile der undurchsichtig gewordenen Windschutzscheibe heraus.
    Sofort bellte die Maschinenpistole eine neue Serie heraus. Der Sergeant machte sich klein. Die Kugeln zischten über ihn hinweg.
    Murrison biss sich auf die Lippen. Er war ein alter Hase, aber die Dienstpistole in seiner Hand war ein Dreck gegen eine MP. Der Schweiß brach ihm aus allen Poren.
    Ohne seine Stellung zu verändern, tastete er nach dem Hörer der Funksprechanlage, erreichte ihn, klemmte ihn zwischen die Schulter und suchte die Ruftaste.
    »24 ruft Leitstelle Briston. Bitte, melden! 24 an Leitstelle. Melden Sie sich! Wir werden beschossen… Verdammt, das Ding ist im Eimer«, knurrte er.
    Er warf einen schrägen Blick zu seinem reglosen Kameraden hoch, sah das blutüberströmte Gesicht des Mannes, der vor zwei Minuten noch Jack Colloway gewesen war, und musste alle Energie aufbieten, um die Angst niederzukämpfen.
    »Briston! Meldet euch! Zum Henker!«
    Plötzlich drang eine kühle Stimme an sein Ohr.
    »Leitstelle Briston!«
    Murrison schluckte vor Aufregung, sprach dann aber deutlich. »Wagen 24! Sind auf der Straße kurz vor dem Cress-Head mit Maschinenpistole beschossen worden. Wagen beschädigt! Sergeant Colloway anscheinend tot! Brauche Hilfe!«
    »Verstanden«, antwortete Briston. »Kommen sofort! Geben Sie Einzelheiten!«
    »Weiß noch nichts! Wir kamen um die Kurve kurz vor dem Gipfel, als es krachte. Habe von dem Kerl noch nichts gesehen!«
    Er veränderte seine Haltung, sodass er den Kopf besser heben und über den Rand des Armaturenbretts blicken konnte. Er erhielt einen Blick auf die Straße, auf die Felsen des Cress-Head, und er glaubte, auch einen Wagen im Schatten der Felswände zu erkennen. Er kam nicht dazu, genauer hinzusehen. Die Maschinenpistole spuckte. Murrison nahm den Kopf weg.
    Dieses Mal lagen die Einschläge tiefer. Die Kugeln knallten wie Steine gegen das Blech der Kühlerhaube. Einige prallten ab und zwitscherten als Querschläger durch die Gegend. Der Sergeant wurde nicht getroffen. Der Motorblock deckte ihn gegen den Schützen ab wie eine Panzerwand.
    »Habt ihr’s gehört?«, sagte er in die Sprechmuschel, aber er erhielt keine Antwort. Auch knatterte und summte es nicht mehr im Hörer. Die ganze

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