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0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

Titel: 0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster starb im Niemandsland (2 of 2)
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Funksprechanlage war tot. Eine der Kugeln musste ihr den Garaus gemacht haben. Immerhin wusste Murrison, dass seine Leute sich mit Volldampf auf den Weg machen würden. Das gab ihm die Kraft, durchzuhalten.
    Er nahm Colloways Pistole aus dem Halfter und schob sie in seinen Gürtel. Er griff an dem Toten vorbei zur Türklinke, drückte sie nieder und stieß sie auf. Der Erschossene neigte sich und fiel aus dem Wagen.
    »Entschuldige, Jack!«, murmelte Murrison. Es war ihm schrecklich zuzusehen, wie Colloway in den Staub der Straße fiel, aber er brauchte Platz.
    Er zog die Beine an, um ganz auf die Vordersitze zu gelangen. Irgendwie schien er dabei in das Blickfeld des Schützen zu geraten, denn noch einmal hämmerte die Maschinenpistole.
    Murrison riss den Gang heraus und drehte den Zündschlüssel, aber der Wagen sprang nicht mehr an.
    »Okay«, knurrte er, »dann nicht, aber jetzt bin ich an der Reihe.« Er richtete sich aus der Hocke vorsichtig auf, die Hand erhoben, und versuchte, über das Armaturenbrett zu blicken.
    Alles war unverändert, aber Morrison nahm eine Bewegung hinter dem Felsbrocken wahr, der in rund achtzig Yards Entfernung auf der Straße lag. Er gab zwei Schüsse ab. Sie lagen gut. Die Kugeln schrammten helle Streifen in das Gestein.
    Ein Mann schob einen Teil seines Körpers ins Freie. Er hielt eine MP an der Hüfte und jagte eine Ladung gegen das Polizeiauto.
    Sergeant Morrison hatte seine Nerven wiedergefunden.
    Er feuerte kalt zwei Schüsse auf den Schützen ab, während die MP-Kugeln ihm wie wütende Wespen um die Ohren flogen. Anscheinend traf er nicht, aber der Mann mit der MP erschrak offensichtlich und rettete sich mit einem Sprung hinter den Felsen.
    Etwas wie ein grimmiges Lächeln verzog Murrisons Gesicht. »Auf diese Weise halte ich es noch lange aus«, knurrte er.
    Deutlich erkannte er jetzt den Wagen im Felsschatten. Es war ein Chevrolet-Family-Car, und der Sergeant wusste, mit wem er es zu tun hatte.
    ***
    Eine oder zwei Minuten vergingen, in denen sich nichts ereignete. Dann hörte der Sergeant, wie der Motor des Chevrolet ansprang. Der Wagen machte einen Satz nach rückwärts, aber der Motor wurde abgewürgt. Gleichzeitig gellte ein Frauenschrei.
    »Baby!«
    Murrison konnte nicht erkennen, was in dem Wagen geschah. Die Sonne brach sich in der Windschutzscheibe und blendete, aber das Auto wackelte, als kämpften zwei Menschen darin.
    Hinter dem Felsen tauchte der Mann mit der MP auf. In wilden Zickzack-Sprüngen rannte er auf den Chevrolet zu.
    Murrison sprang aus dem Wagen.
    »Bleib stehen!«, schrie er.
    Im gleichen Augenblick flog die Tür des Chevrolets auf. Eine Frau fiel wie von einem schweren Schlag getroffen in den Straßenstaub und überschlug sich.
    »Stehenbleiben!«, schrie Murrison. »Stehenbleiben oder ich schieße!«
    Er drückte ab und sah die kleine Staubfahne, als die Kugel in die Straße schlug.
    Drüben orgelte der Anlasser des Chevrolet, aber der Motor sprang nicht an.
    Murrison gab einen zweiten Schuss ab. Er glaubte zu sehen, wie der Bursche mit der MP zusammenzuckte.
    In der gleichen Sekunde flog die andere Tür des Chevrolets auf. Ein untersetzter, breitschultriger Mann sprang heraus und jagte wie ein gehetzter Hase in blindem Lauf an der Felswand entlang die Geröllhalde hoch.
    Er kam nicht weit. Die Maschinenpistole in den Händen des anderen flog hoch und hämmerte ein halbes Dutzend Schüsse heraus. Der Fliehende stoppte, als habe ihn eine Faust angehalten, drehte sich um seine eigene Achse, stürzte und rutschte in einer Staubund Gesteinswolke zurück.
    Murrison verschoss den Rest seines Magazins auf den Schützen. Ohne Glück! Dann schwang der Mann herum, und der Sergeant bekam den Segen.
    Die Wagentür deckte ihn, aber etwas, das er wie harte Knüppelschläge empfand, riss ihm die Beine weg. Er verlor nicht das Bewusstsein. Er hatte sogar noch die Geistesgegenwart, das Schwergewicht seines Körpers nach links zu verlagern, sodass er mit dem Oberkörper auf den Beifahrersitz fiel. Er ließ die leere Pistole fallen, packte das Steuerrad und zog sich daran ganz in den Wagen hinein. Dann warf er sich auf den Rücken und riss Colloways Pistole aus dem Gürtel, entschlossen, sich bis zum letzten Atemzug zu wehren.
    Er hörte, dass der Motor des Chevrolet ansprang, hörte das Geräusch der Räder, die im Schotter leer drehten, bevor sie fassten. Dann entfernte sich der Lärm rasch. Der Sergeant richtete sich auf. Der Wagen war verschwunden, nur der Mann,

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