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0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben

0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben

Titel: 0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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daß mir wieder ein Schauer über den Rücken lief, gab Suko Antwort. »Ich selbst habe Nadine Berger nicht gesehen. Sie war schon weggebracht worden. Aber ich sah das Bett, auf dem sie gelegen hatte…«
    »Hast du nicht mit den Ärzten gesprochen?«
    »Doch, das habe ich.«
    Ich fieberte plötzlich. Heiße Wellen schossen durch meinen Körper. Den ziehenden Schmerz in meinem linken Bein spürte ich kaum.
    »Sie gaben mir keine Antwort«, erwiderte Suko leise. »Ihre Gesichter allerdings sagten genug. Ich glaube nicht, daß sie es schaffen wird, John!«
    Für zwei Sekunden schloß ich die Augen. In dieser Zeit sah ich ein Bild vor mir. Nadine und ich, als wir gegen Dr. Tod kämpften.
    Er hatte sich die junge Schauspielerin als Geisel genommen und wollte sie töten. Ich hatte sie retten können. Damals – und heute?
    »Sie ist aber nicht tot, oder?« flüsterte ich.
    »Kann ich dir nicht sagen. Ich habe in der letzten Zeit nur bei dir gesessen.«
    Tief atmete ich ein. Eigentlich hatte ich etwas fragen wollen, aber das ging nicht mehr. Plötzlich war meine Kehle wie zugeschnürt.
    Ich konnte mich nur noch räuspern.
    »Wir dürfen auf keinen Fall die Hoffnung aufgeben«, hörte ich Sukos Stimme. Sie klang, als spräche der Chinese meilenweit von mir entfernt.
    Eine Phrase, mehr nicht. Aber was sollte man in diesen schrecklichen Augenblicken sonst sagen?
    Sie schienen es geschafft zu haben. Sie hatten Nadine Berger vielleicht getötet.
    Aber wer? Wer, zum Teufel, steckte dahinter? In diesen Momenten hätte ich aus dem Bett springen können, und wenn mir jetzt irgendein Dämon vor die Mündung der Beretta gelaufen wäre, dann…
    Nein, es hatte keinen Sinn. Schon als ich das linke Bein anziehen wollte, spürte ich die Schmerzen. Damit konnte ich nicht auftreten und erst recht nicht das Bett verlassen. Ich mußte jetzt versuchen, persönliche Gefühle auszuschalten und mich nur noch auf die Sache zu konzentrieren, anders ging es nicht.
    »Suko, wer waren die Killer?«
    »Sie sind hier nicht bekannt. Sir James hat Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, aber wir haben sie nicht in der Kartei.«
    »Und in der internationalen?«
    »Die wird noch durchforstet. Allerdings habe ich einen Verdacht.«
    Ich lachte bitter auf. »Du auch? Ich ebenfalls. Logan Costello, mein Lieber.«
    »Genau, John. Nur, wie kommt er da rein?«
    »Durch die Models.« Plötzlich hatte ich einfach diese Blitzidee.
    »Das mußt du mir erklären.«
    »Wenn sich diese Models wirklich hier in London aufhalten, dann müssen sie eine Kontaktperson haben, an die sie sich wenden können. Und wer ist das? Wer steht auf der Seite der Mordliga und damit auch auf Morassos?«
    »Logan Costello.«
    »Sehr richtig, Suko.«
    »Aber wir werden ihm nichts nachweisen können.«
    Da hatte Suko ein wahres Wort gesprochen. Logan Costello! Ein Gangsterboß, ein Pestgeschwür in der Großstadt London. Ein Mensch zwar, aber ebenso schlimm wie ein Dämon. Er war nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Wir waren Feinde. Er wollte meinen Tod, ich wollte ihn hinter Gittern sehen. Er war ein Mann, der die Fäden straff in der Hand hielt, jetzt straffer denn je, seitdem er sich mit Dr. Tod und dessen Mordliga verbündet hatte. Er nahm keine Rücksicht, sogar Kinder baute er in sein schmutziges Spiel mit ein.
    Vor diesem Menschen konnte man nur ausspeien.
    Aber wir mußten mit ihm leben und versuchten alles, um ihn zu kriegen.
    Vergeblich bisher.
    »Costello wird alles abstreiten. Er wird bestreiten, daß er die Männer gekannt hat. Und dann schickt er seinen Anwalt, der mit allen Wassern gewaschen ist. Nein, Suko, wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen.«
    »Und wofür?«
    »Für den Fall. Er ist schließlich nicht beendet. Das Spiel geht weiter. Aber diesmal sind wir die Joker, das kann ich dir versprechen.«
    Suko kam wieder zu meinem Bett und setzte sich auf die Kante.
    »Was hast du vor?«
    »Erst mal muß ich etwas trinken.«
    »Kannst du haben.« Mein Freund und Kollege bückte sich und holte eine Flasche Saft aus dem Nachttisch. Ein Glas hatte er ebenfalls und schenkte ein.
    Ich trank, erkannte auf Sukos Gesicht den gespannten Ausdruck und stellte das zur Hälfte geleerte Glas auf die Seite.
    »Wenn unsere Gegner aus irgendeinem Grunde erfahren, daß es nicht geklappt hat, werden sie es noch einmal versuchen, mein Lieber.«
    Suko nickte. »Das heißt also, wir müssen mit unangenehmem Besuch rechnen.«
    »Ja.«
    Suko setzte sich ein wenig bequemer hin. »Und wer

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