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0191 - Fenris, der Götterwolf

0191 - Fenris, der Götterwolf

Titel: 0191 - Fenris, der Götterwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wahrscheinlich kein Mensch, sondern nur der Herrgott.«
    Der dicke Wirt nickte und faltete die Hände.
    ***
    Wie hatte Thor noch gesagt! Ich werde dafür sorgen, daß Fenris wieder zu uns zurückkehrt.
    An diese Worte erinnerte ich mich, als ich mit schußbereiter Waffe auf die Wölfe zulief. Während des Laufens zog ich mein linkes Bein nach, aber das durfte mich jetzt nicht stören. Ich mußte alles einsetzen, um die Menschen zu retten, deren Schreie mir noch immer in den Ohren gellten.
    Suko hielt sich an meiner Seite. Auch er trug eine Beretta und die Dämonenpeitsche. Wir hofften, den Fenriswolf damit schwächen zu können.
    Die anderen Tiere hatten einen Kreis um zwei Männer gebildet.
    Ich sah die Gestalten, wie sie vom Nebel umweht wurden. Einer ließ soeben ein Gewehr fallen und hob beide Hände, um zu dokumentieren, daß er nicht an Gegenwehr dachte.
    Plötzlich drehte sich Fenris um.
    Sein Blick saugte sich an uns fest.
    Augenblicklich blieben Suko und ich stehen. Wir schauten in die kalten Augen, und bemerkten, daß sich auch die übrigen Wölfe umdrehten und uns fixierten.
    Jetzt wurde es gefährlich. Fenris mußte ihnen wohl einen für unsere Ohren unhörbaren Befehl gegeben haben, denn gemeinsam stießen sie sich ab und sprangen auf uns zu.
    Wir schossen.
    Vor den Mündungen der Berettas blitzte es auf. Silberkugeln verließen mit ungeheurer Geschwindigkeit den Lauf, fanden ihre Ziele und explodierten mit weißmagischer Kraft in den Körpern der Bestien.
    Wir schossen rasend schnell. Dabei schwenkten wir die Waffen, um auch alle Wölfe zu treffen.
    Die Körper prallten vor uns zu Boden, bildeten ein regelrechtes Knäuel, aus dem ein Jaulen und Heulen drang.
    Und Fenris?
    Warum griff er nicht ein?
    Er konnte nicht, denn auf einmal geschah das Unwahrscheinliche, das Unglaubliche.
    Aus dem dichten Nebel erschien, begleitet von gewaltigen, spiralartigen Blitzen, eine riesige Hand. Fünf übergroße Finger öffneten sich und fuhren in das dichte Fell des Wolfes.
    Sie drückten ihn zuerst dem Boden entgegen, rissen ihn dann hoch, und vor unseren Augen schleuderte die Hand den schreienden, jaulenden Wolf in den grauen, nebligen Himmel.
    »Ich werde dich lehren, deine eigenen Wege zu gehen!« donnerte eine gewaltige Stimme. Und das letzte, was wir von Fenris hörten, war ein verzweifeltes Schreien, das langsam in der Ferne verklang…
    Zurück blieben seine Diener.
    Tote Diener.
    ***
    Wieder einmal versammelten wir uns in der Gaststube. Diesmal um Bilanz zu ziehen.
    Sie sah traurig aus.
    Zwei tote Polizisten, dann James Kiddlar, ein Mann namens Farlane und ein weiteres Opfer, von dem uns ein Verletzter berichtete. Dementsprechend gedrückt war die Stimmung.
    Die Menschen hatten Fragen. Ich konnte und ich wollte sie auch nicht beantworten. Suko und ich zogen uns mit dem Pfarrer und der Äbtissin zurück.
    Mit den beiden sprachen wir den Fall noch einmal durch, wobei die Äbtissin meine Worte nur unterstreichen konnte.
    »Dann ist es also meine Aufgabe, den Leuten eine Erklärung zu geben?« stellte der Pfarrer fest, und wir bestärkten ihn mit unseren Antworten in der Annahme.
    Nach einem guten Frühstück, das wir gemeinsam mit dem Pfarrer einnahmen, wollten wir fahren. Dabei berichtete der Geistliche auch von einem Wolf mit rotbraunem Fell, der in die Gaststätte gekommen war und niemand angegriffen hatte.
    »Seltsam, nicht wahr?« sagte er.
    Ich nickte und hatte plötzlich keinen Appetit mehr, denn in meinem Kopf hatten sich bestimmte Gedanken festgesetzt.
    Eine halbe Stunde später hatten wir uns verabschiedet und gingen zum Wagen. Ich hielt bereits den Schlüssel in der Hand, als Suko einen Zischlaut ausstieß.
    Sofort wirbelte ich herum, sah den Schatten des Wolfes und zog die Beretta.
    Das Tier blieb stehen.
    Drei Schritte trennten uns. Ich schaute den Wolf an. Er besaß ein dichtes, seidiges, rotbraunes Fell, ein schönes Tier, wirklich. Und ich sah die Augen.
    Grünlich schillerten sie. Ein Augenpaar, das ich schon einmal gesehen hatte.
    Bei einem Menschen!
    Kalt rann es mir den Rücken hinunter. In diesem Augenblick durchtobte mich ein Wirrwarr der Gefühle.
    Nadine Berger!
    Vor mir stand Nadine. In der Gestalt eines Wolfes. Ich weiß nicht, wie lange ich unbeweglich auf einem Fleck verharrte. Mir kam es vor wie Stunden.
    Da sah ich plötzlich die beiden Tränen, die aus den Augen des Wolfes rollten und im Fell versickerten. Im nächsten Moment wischte das Tier herum und verschwand mit weiten Sätzen

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